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2384 - Das Quarantäne-System

Titel: 2384 - Das Quarantäne-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht, das nervöse Grummeln in meinem Magen zu besänftigen.
    Eine Zeit lang sah ich Immentri Luz beim Nichtstun zu. Der Aktivierungswächter ignorierte mich. Schließlich hatte ich es satt. Ich marschierte zurück, nutzte lediglich jene Wege, die anhand des morgendlichen Fortschritts-Bulletins als sicher markiert worden waren.
    Das Labyrinth unterhalb der Pyramiden wurde Stück für Stück seiner Geheimnisse beraubt, ohne allerdings an Faszination zu verlieren. An jeder Ecke begegneten meine Leute neuen, seltsamen Gerätschaften, die Staunen oder Ärger über die eigene Unwissenheit hervorriefen.
    Ein Signalgeber summte. Die Leitung war für dringende Meldungen mehrerer Techniktrupps freigeschaltet.
    Ich meldete mich. „Tengao Süsz hier", meldete sich eine Frau mit blaugold gesprenkelten Augen. „Wir haben etwas gefunden."
    „Geht's ein wenig präziser?"
    Die Technikerin überging meine Schroffheit, hielt ein bewegtes Diagramm in das Aufnahmebild einer Kameradrohne. „Wir arbeiten derzeit in der Neben-Schaltstelle mit der internen Markierung X-8 und haben die üblichen Standardmessungen durchgeführt ..."
    „Und?". Tengao strapazierte. meine Nerven. Sie redete umständlich und gestikulierte übertrieben.
    Sie schluckte, zwang sich zur Ruhe. „Wärmespuren", sagte sie leise. „Herkömmliche Infrarotmessungen beweisen, dass diese Zentrale vor zwei Tagen besetzt war. Es handelte sich um mindestens zwei Personen. Allem Anschein nach verschwanden sie just zu jenem Zeitpunkt, da wir nahe dem Gulver-Systems materialisierten. Offenbar sind sie vor uns geflohen ..."
     
    *
     
    Ich riss Startac Schroeder und Trim Marath aus dem Schlaf, bat sie so rasch wie möglich zu mir und ließ mich von der Anzugpositronik zu besagter Schaltstation fliegen.
    Tengao Süsz, nun ein wenig eingeschüchtert wirkend, legte mir die Diagramme vor. Ein positronisch hochgerechnetes Bild zeigte matte Schatten mehrerer Körper, die eng nebeneinander standen. Zwei oder drei unter- schiedlich große Gestalten waren es.
    Genauer konnte ich es nicht ausmachen. „Sie verschwanden durch den nächstgelegenen Ausgang aus diesem unterirdischen Labyrinth", fuhr die Frau schließlich fort und deutete auf ein kleines Tor, das sich in Richtung Westen öffnete. „Das muss geschehen sein, während du mit den Tad de Raud verhandeltest."
    Richtung Westen ...
    Die von Sanddünen geprägte Landschaft ging relativ rasch in eine Buschsavanne über, durchbrochen von kleinen Wäldchen und sanften Hügeln, zwischen denen sich da und dort trübes Wasser in kleinen Pfützen abgelagert hatte.
    Die Unbekannten hatten einen Vorsprung von knapp 36 Stunden. Die Infrarotspuren verloren sich in den Hitzebildern des Tages. Der Wind hatte längst alle Fußspuren verwischt, sofern es denn jemals 'welche gegeben hatte. Wir mussten davon ausgehen, dass den Gesuchten zumindest dieselben technischen Möglichkeiten zur Verfügung standen wie uns. Also Deflektorschirme und Flugaggregate. Sie konnten sich mittlerweile überall auf Neu-Lemur befinden.
    Startac und Trim trafen ein. Beide wirkten müde, aber konzentriert. Mit wenigen Worten erklärte ich ihnen die Situation und zeigte ihnen die Infrarot-Messbilder. „Wir haben mittlerweile einen exakten Zeitvergleich angestellt!", meldete Tengao Süsz aufgeregt. „Diese Wesen verließen die Anlagen drei oder vier Minuten, nachdem das KombiTrans-Geschwader nahe Gulver materialisiert ist. Das kann kein Zufall sein ..."
    Nein, das konnte und das durfte es nicht.
    Startac ließ sich die verschwommenen Infrarotbilder mit all ihren Rot-, Gelb- und Violetttönen zeigen. Immer und immer wieder. Huschende Schemen, die sich gegen die blaue Kälte des Hintergrunds abhoben. Die Wesen waren aus dem Gewirr der hiesigen Katakomben gekommen, waren lange Zeit in diesem Raum verblieben, um sich schließlich in großer Hast und zielgerichtet zum Ausgang zu begeben. „Sie sind zu Fuß unterwegs, nicht geflogen", murmelte der- Teleporter schließlich. „Vielleicht sind sie doch schlechter ausgerüstet, als wir glaubten?"
    Ich schwieg, blickte Startac bloß an.
    Warum war mir das nicht selbst aufgefallen?
    Du kannst nicht alles im Auge behalten, meinte der Extrasinn. Doch auch er klang ... verunsichert. „Was bedeutet, dass sie möglicherweise nicht allzu weit gekommen sind", fuhr der Teleporter fort. „Wir sollten die Gegend von Bodentruppen im Umkreis von nicht mehr als zwei Tagesmärschen absuchen lassen."
    Ich nickte.
    Der leichte

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