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2384 - Das Quarantäne-System

Titel: 2384 - Das Quarantäne-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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marschierten weiter. Leise, konzentriert, auf Kleinigkeiten achtend. „Dort!" Startac sprang hinter einem Hauserker in Deckung, riss seinen Freund mit sich.
    Was für eine lächerliche Reaktion, schalt er sich selbst, während er vorsichtig um die Ecke lugte. Der vielgliedrige Roboter, der an der Außenwand eines weiteren Gebäudes kratzte, stellte wohl kaum eine Gefahr für sie dar. „Er findet keinen Zugang", sagte Trim Marath. „Türen und Fenster sind gesichert oder verrammelt."
    Details ließen sich aus der Entfernung nicht erkennen. Es schien, als wären alle Öffnungen des Hauses ... zugemauert? „Komm!", sagte Trim energisch und zog Startac aus der Deckung. Der Teleporter ließ sich bereitwillig führen, sicherte aber gleichzeitig in alle Richtungen. Er fühlte sich nicht besonders wohl angesichts der Maschine, deren Klauen tiefe Spuren im weiß gefärbten Metallplast des Hauses hinterlassen hatte. „Wahrscheinlich kratzt er schon seit mehreren Wochen", meinte Trim Marath. „Und er ist wohl nicht der Erste, der ins Haus zu gelangen versucht."
    Die Maschine störte sich nicht an ihnen, fuhr weiterhin mit monotonen Bewegungen über die Außenwand. Das Gebäude war kreuz und quer von Kratzspuren übersät. Wie hässliche, niemals verheilende Narben wirkten sie. „Die Roboter arbeiten autonom", mutmaßte Startac. Vorsichtig tastete er über die sich kalt anfühlende, raue Masse, die sowohl die Fenster als auch den einzigen Türrahmen ausfüllte. „Die Positronik der Maschinenstadt gibt ihren externen Einheiten keine Instruktionen, wie sie mit einem derartigen Fall umgehen sollen."
    „Oder es handelt sich um einen Fehler. In der Wahrnehmung oder in der Koordination."
    „Egal wie - wir werden uns dieses Haus von innen ansehen." Startac konzentrierte sich auf das Ziel, suchte instinktiv nach irgendeinem Fixpunkt, an dem er seinen Geist einhaken konnte. Er fand nichts.
    Seine Orterfähigkeit half ihm, wie befürchtet, nicht weiter. Er musste blind springen. Oh - wie er es hasste...
    Trim Marath reichte ihm die Hand. Sie schlossen die Schutzanzüge und aktivierten die Energieschirme.
    Fünf Meter!, dachteschätztefühltehandelte Startac.
    Ein kurzer, rasch wieder vergessener Schmerz im Hinterkopf. Dann die Schwärze der veränderten Umgebung.
    Sprung gelungen!
    Er ließ Trims Hand los, aktivierte das Brustlicht und drehte sich einmal im Kreis.
    Der Freund indes wankte zur Seite, krümmte sich wie unter Schmerzen und sagte über Normalfunk: „Mach nur ja nicht den Helm auf."
    „Ich verstehe nicht ..."
    Trims Lichtstrahl traf auf einen Tisch - und drei Gestalten mit locker sitzender Kleidung, die in verkrümmter Haltung ringsum saßen. Zwei Erwachsene, ein Kind.
     
    *
     
    Im Inneren des Hauses funktionierte nichts mehr. Boden, Wände und Decken waren zentimeterdick mit jener weißen, zementartigen Masse übergossen, die auch die Fenster und die Tür verschloss. Neben dem größten der Toten stand ein schlauchförmiges Gerät am Boden, an dessen Ende ein schlaffer Sack mit körnigem Pulver hing. Offenbar war er es gewesen, der das Haus abgedichtet hatte. „Er hat die Frau und das Kind mit Schlägen gegen den Hinterkopf schwer verletzt, vielleicht sogar getötet", konstatierte Startac schließlich, nachdem er die mumifizierten Gestalten am Tisch oberflächlich untersucht hatte. „Anschließend trug er den Spritzguss auf und setzte sich seelenruhig hierher - um qualvoll zu ersticken."
    Trim Marath erholte sich allmählich. Er saß in einer Ecke und atmete tief die Luft ein, die ihm sein nunmehr wieder geschlossener Schutzanzug zur Verfügung stellte. „Möglicherweise hat uns dieser Verrückte einen großen Gefallen getan - und das Rätsel um den Tod seines Volks gelöst", fuhr Startac fort. „Ich ... verstehe nicht."
    Der Teleporter öffnete die gekrümmte Hand des toten Neu-Lemurers. Die Finger zerbröselten in seinem Griff. Übrig blieb ein stielförmiges, kantiges Ding, von klebrigem Staub verbacken, nicht viel länger als zehn Zentimeter. Startac hob es hoch, reinigte es vorsichtig und beäugte es von allen Seiten. „Das ist meiner Meinung nach so etwas wie ein Aufzeichnungsgerät. Es hat ein Kameraauge, ein Mikrofonfeld und mehrere Schnittstellen. Unser Freund scheint das Sterben seiner Artgenossen eingefangen zu haben, um sich und seine Familie schließlich in wahnsinniger Angst in diesem Rattenloch einzusperren. Er zog den Tod durch Ersticken einem möglicherweise schlimmeren Schicksal

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