2388 - Objekt Ultra
Schlussfolgerungen konnte man daraus ziehen? Welche Konsequenzen brachte es mit sich, falls seine Theorie der Wahrheit entsprach?
Was ließ sich zuverlässig aus den Beobachtungen vor Ort schließen?
Benötigte die Negasphäre eine Flotte zur Unterstützung ihres Entstehungsprozesses?
Wie hatte man sich das vorzustellen, welcher Art konnte ihre Hilfe sein? Oder wurde eine Wach- und Verteidigungsflotte benötigt? Durfte man in diesem Fall daraus rückschließen, es stünde im Bereich des Möglichen, dass Gegner TRAITORS die Entstehung der Negasphäre beeinträchtigen konnten? Oder dienten die Kolonnen-Einheiten völlig anderen Zwecken?
Alaska wusste nahezu nichts über die Vorgänge, die zur Entstehung einer Negasphäre führten. Genau da lag eines der Hauptprobleme. Denn was man nicht kannte, konnte man nicht effektiv bekämpfen. Nur wenn man die Vorgänge wissenschaftlich verstand, konnten genau darauf zugeschnittene Gegenmaßnahmen eingeleitet werden - doch davon waren die Friedensfahrer unendlich weit entfernt, da sie nicht einmal nach Hangay fliegen konnten, um Beobachtungen anzustellen.
Wie Alaska es auch drehte und wendete, die Lage bot sich katastrophal dar.
Und waren alle Negasphären gleich? Wäre das nicht ein Widerspruch in sich: „normierte" Brutstätten des Chaos? Bisher hatten es die Galaktiker nur einmal mit einer Negasphäre zu tun bekommen, und die war durch die Mutation des Kosmonukleotids TRIICLE-9 entstanden.
Die Negasphäre Hangay war von daher bereits im Ansatz nicht vergleichbar.
Aber welche Konsequenzen brachte es für die unzähligen Völker Hangays mit sich?
Gerieten die grundlegenden Konstanten der Natur bereits in Unordnung?
Veränderten oder vernichteten sie schon in diesem frühen Stadium Leben und Materie in der Riesengalaxis, deren Bewohner vor mittlerweile rund tausend Jahren gehofft hatten, dem Strudel des Untergangs entkommen zu sein? Was wäre das für eine bittere Ironie: In Tarkan, dem sterbenden Universum, hätten sie noch Tausende Jahre leben können, während in Meekorah, dem „auswärts strebenden" Einsteinraum, ihre Existenz in unvergleichlich viel kürzerer Zeit ausgelöscht werden dürfte ...
Alaska glaubte, von Schwingen der Finsternis gestreift zu werden, und ein kalter Schauder überlief ihn jedes Mal, wenn er über diese Fragen nachdachte.
Zugleich spürte er die Sehnsucht, auf irgendeinem Weg Hangay zu erreichen und das Schicksal der Völker zu erforschen, ihnen beizustehen. So, wie vor mehr als 50.000 Jahren die Superintelligenz ESTARTU aufgebrochen war, um Hangay zu helfen und aus Tarkan in ihr heimatliches Universum zu transferieren.
Auch ESTARTU war damals aufgebrochen, ohne alle Fakten zu kennen, und beinahe wäre sie zum zweiten und letzten Mal vernichtet worden. Nur Glück, ein trickreicher Langzeitplan und der Beistand ihres „Bruders" ES in Gestalt von Perry Rhodan und Atlan hatten sie davor bewahrt. Den Friedensfahrern hingegen standen nicht die Möglichkeiten einer Superintelligenz zu Gebote: Wenn sie scheiterten, bedeutete dies das Ende ihres Daseins, und wenn sie Erfolg hatten...
Aber solche Gedanken waren müßig, solange sie es noch nicht geschafft hatten, auch nur eine lebende Seele aus Hangay zu retten. Jede einzelne Kreatur zählte, jede lebende Seele war in ihrer Art einzigartig und unendlich wertvoll.
Ehe Alaska sich weiter in diesen Überlegungen verlieren konnte, riss ihn der Alarm unsanft in die Wirklichkeit zurück.
*
„MIRKET!"
Die Aufforderung genügte. Sofort gab der Bordrechner Auskunft über. den Grund des Alarms. „Keine unmittelbare Gefahr. Im Randbereich von: Hangay wurde ein Objekt von gewaltiger hyperenergetischer Strahlkraft gemeldet."
„In D-MODA?"
„Negativ. Das Objekt befindet sich etwa 7000 Lichtjahre von der Aufmarschzone entfernt."
Alaska plante sein weiteres. Vorgehen. Ehe er eine Entscheidung treffen konnte, musste er weitere Details in Erfahrung bringen. „Spezifiziere das Objekt!"
„Ein Hyperstrahler, mehr ist nicht festzustellen. Genauere Messungen bleiben ergebnislos."
Damit gab sich Alaska nicht zufrieden. „Hast du nicht wenigstens die genaue Position anzubieten oder die Größe des Objekts? Irgendetwas muss doch noch bekannt sein!"
„Die Strahlungswerte im hyperenergetischen Bereich sind zu groß, als dass die Messgeräte sie genau bestimmen könnten. Die Schauer überlagern jede andere Ortung."
MIRKETS Stimmwiedergabe zögerte. „Ich erhalte neue Daten. Das Objekt kann
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