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2389 - Die Opal-Station

Titel: 2389 - Die Opal-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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da. An einer Stelle zerrte sie an ihr, drückte und schob, an einer anderen versuchte sie, in sie einzudringen. Mondra musste alle Kraft aufbringen, um die Kontrolle über ihren Geist zu behalten, ahnte jedoch, dass es vergeblich sein würde.
    Denn sie wollte die Erinnerungen, die dicht neben ihr existierten. Welche Verlockung barg jeder noch so kleine Fetzen Wissen!
    Jahrzehntelang hatte sie darauf gewartet, und nun konnte sie es endlich erreichen.
    Welche Wahl hatte sie, wenn sie erfahren wollte, welches Wissen in dem Bewusstseinssplitter schlummerte?
    Ihr war klar, dass sie in eine Falle tappte, doch sie konnte nichts dagegen tun. Je weiter sie vordrang, je stärker sie versuchte, sich das fremde Wissen untertan zu machen, desto größer wurde Kintradim Crux' Macht über sie.
    Die Macht eines Pseudo-Kintradim, der aus einem Zustand der Verborgenheit auftauchte und versuchte, die Kontrolle über sie zu erringen. Dessen Wesenszug so stark war, dass er selbst aus einem Splitter der ehemaligen Persönlichkeit heraus wirkte.
    Denn das war Crux' Persönlichkeit: zu kontrollieren und zu lenken. Der tote Architekt ZENTAPHERS stand kurz davor, Mondra Diamond zu überwältigen, und sie wusste es und konnte nicht mehr zurück.
    Sie hatte den Geist heraufbeschworen und wurde ihn nun nicht mehr los
     
    8.
     
    Der Bewusstseinssplitter
     
    Ysenil wirbelte geradezu herum, als Kintradim Crux die Zentrale ZEUDIRS betrat. „Du bist in die Kabine des Kommandeurs eingedrungen!", brüllte er. „Du hast mehrere meiner Soldaten getötet, und jetzt wagst du es ..."
    Crux hob die Hand, und der Mor'Daer verstummte. In der Zentrale wurde es totenstill.
    Der Absolvent hielt den Blick auf den Stellvertretenden Kommandeur gerichtet und zeigte auf die große Holo-Projektionswand. Mittlerweile hatten sich bereits über fünfzig Einheiten der Kosmokraten eingefunden, nicht nur Walzenschiffe, auch zahlreiche andere Modelle. „Seht ihr dem bevorstehenden Ende in der Station gefasst entgegen, oder verspürt ihr Bedauern, weil ihr jämmerlich versagt habt und euer Kommandeur euch verraten hat?"
    Niemand sagte etwas. „Wollt ihr ohne Gegenwehr in den Tod gehen oder verhindern, dass die Kosmokraten eine bedeutende Schlacht gewinnen?"
    Noch immer schwiegen die Zentraleoffiziere. „Ich werde keine sinnlosen Befehle befolgen und mein Leben wegwerfen", fuhr Crux fort. „In der Akademie von Harcoy-Maranesh zu überleben gehört zu den schwierigsten Aufgaben im bekannten Universum überhaupt. Eine unerbittliche Auslese lässt von zehntausend Schülern nur einen einzigen übrig. Dieser Absolvent bin ich.
    Neuntausendneunhundertneunundneunzig sind gestorben, nur ich habe Harcoy-Maranesh überlebt. Und ich werde auch diese Krise überleben. Es liegt an euch, ob ihr euch mir anschließen und es ebenfalls versuchen oder mich daran hindern wollt."
    Er trat an eins der Terminals, die die Zentrale in zahllosen Reihen durchzogen.
    Vor und über jedem einzelnen gaben Hologramme Auskunft über die aktuellen Ortungen.
    Niemand hielt ihn auf. „Hauptrechner", sagte er. „Ich bin Kintradim Crux, Absolvent der Akademie von Harcoy-Maranesh. Mit Abschluss meiner Ausbildung wurden mir bereits gewisse Hoheitsrechte verliehen."
    „Identität bestätigt", antwortete der Rechner. „Kommandeur Armalschu hat ZEUDIR verlassen. Vergleiche die Fluglogs der Beiboot-Flotte. Der Stellvertretende Kommandeur der Station wird meine Worte bestätigen. Ysenil?"
    Crux sah ihn an. Der Mor'Daer zögerte kurz. „Ich bestätige", sagte er dann. „Die Lage ist prekär. ZEUDIR befindet sich in höchster Gefahr Die Führungsoffiziere haben sich als unfähig erwiesen, angemessen auf Armalschus Verrat zu reagieren. Ich verlange das befristete Kommando über ZEUDIR, um die Mächte des Chaos vor schwerem Schaden zu bewahren."
    Noch immer hätte man jeden Atemzug in dem großen Kuppelraum deutlich hören können. Doch Kintradim Crux vernahm kein einziges Geräusch. Die Erstarrung der Zentralebesatzung schien allumfassend zu sein. „Kommando erteilt", antwortete der Hauptrechner schließlich.
     
    *
     
    Crux ließ sich seine Erleichterung nicht anmerken. Der Plan, das Kommando zu übernehmen, war der einzige gewesen, der eine gewisse Aussicht auf Erfolg versprochen hatte. Doch der Absolvent war sich keineswegs sicher gewesen, dass der Rechner auf seine Forderungen eingehen würde. „Alle relevanten Daten auf dieses Terminal. Position der feindlichen Einheiten in unmittelbarer und

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