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2389 - Die Opal-Station

Titel: 2389 - Die Opal-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dreißig Minuten erreicht haben."
    Zum ersten Mal seit geraumer Zeit verspürte Mondra wieder so etwas wie Optimismus. „Worauf warten wir dann?
     
    7.
     
    Wiedererkennen
     
    Die Kuppel durchmaß etwa 50 Meter. Sie wurde von Reihen von Terminals durchzogen, vor, hinter und zwischen denen Hologramme leuchteten. Allerdings zeigten sie zurzeit allesamt nur ein graues Wallen, das Mondra an das in den Dimensionskorridoren erinnerte.
    Ihr war jedoch auf den ersten Blick klar, wieso Kantiran von einer Zentrale gesprochen hatte. Die Anordnung der Terminals und Holos ließ kaum einen anderen Schluss zu - genau wie Hunderte von Leichen.
    Sie waren praktisch überall. Die meisten saßen noch auf ihren Sesseln an den Terminals, doch viele hatten offensichtlich zu fliehen versucht. Weit gekommen waren sie nicht. Ein paar Meter vielleicht in die Gänge zwischen den Terminals, dann hatte der Tod sie ereilt. Manche lagen übereinander, als hätten sie im Sterben versucht, sich gegenseitig wegzuschieben.
    Wovor sind sie geflohen?, fragte sich Mondra. Wie sind sie gestorben? Was ist hier passiert?
    Sie zögerte, den Blick auf den Toten verweilen zu lassen, und spielte gleichzeitig mit genau diesem Gedanken.
    Aufmerksam horchte sie in sich hinein. Ja, sie spürte Kintradim Crux' Bewusstseinssplitter nun ganz genau, doch er hielt sich im Augenblick zurück, lauerte unter irgendeiner nicht genau zu definierenden Oberfläche.
    Sollte sie versuchen, Kintradim Crux' Bewusstseinssplitter ein zweites Mal durch den Anblick der Leichen zur Aktivität zu animieren? Oder sollte sie das Risiko vermeiden, lieber abwarten, bis er von sich aus aktiv wurde, und dann versuchen, sich nicht von ihm hinwegfegen zu lassen, sondern die Kontrolle über ihren Geist und Körper zu behalten?
    Sie wandte den Blick von den Leichen ab, ließ ihn über die Terminals gleiten, deren bloße Anzahl schon den Gedanken an eine Zentrale unvermeidlich machte. Ob sie nun die gesamte Opal-Station steuerte, vielleicht das Daumen-Segment oder nur einige Abschnitte, konnte sie natürlich nicht in diesem Stadium der Erkundung sagen.
    Sie sah zu Alaska Saedelaere hinüber, der sich zu Kantiran gesellt hatte, während Cosmuel Kain an einer Konsole ganz in der Nähe der beiden an der Arbeit war. Als hätte der Maskenträger bemerkt, dass sie ihn musterte, drehte er sich zu ihr um und winkte sie zu sich heran.
    Sie setzte sich langsam in Bewegung, stieg über eine Leiche hinweg, umrundete eine weitere. Alaska und Kant schienen eine zentrale Schalttafel entdeckt zu haben, auf der immerhin noch einige wenige Lichter leuchteten, sie jedoch nicht berühren zu können. Sie drückten sich buchstäblich in knapp einem Meter Entfernung von der Tafel die Nasen platt. „Ein Prallfeld oder etwas Ähnliches verhindert, dass wir die Kontrollen berühren können", sagte Kantiran statt einer Begrüßung. „Cosmuel versucht, eine Energiezufuhr ausfindig zu machen, die wir unterbrechen können, um an die Schalttafel heranzukommen."
    „Das ist berechtigten Personen vorbehalten", hörte Mondra sich sagen.
    Alaska musterte sie, und sie glaubte, in seinem Blick Besorgnis zu entdecken. „Mondra ..."
    Sie näherte sich vorsichtig der Schalttafel, wusste genau, wie weit sie vortreten durfte, um nicht das Prallfeld zu berühren. Wie hypnotisiert blickte sie auf das karge Spiel der Lichter dahinter, auf vier oder fünf von mindestens einhundert Flächen, der Rest blieb erloschen.
    Die Schalttafel kam ihr plötzlich bekannt vor, ebenso wie die kuppelähnliche Räumlichkeit selbst. „Das ist ein ..." Der Begriff lag ihr auf der Zunge, doch sie wollte einfach nicht darauf kommen.
    Alaska machte einen Schritt auf sie zu, als wolle er sie festhalten oder stützen. Erst jetzt wurde Mondra klar, was sie gerade gesagt hatte - oder was das bedeutete.
    Kintradim Crux ist hier schon einmal gewesen ... und erkennt die Räumlichkeiten wieder!
    Dann reagierte der Bewusstseinssplitter tief in ihrem Inneren ein zweites Mal.
     
    *
     
    Diesmal war sie darauf vorbereitet. Sie spürte das Feuer, das sich durch ihre Gedanken fraß, verbrannte jedoch nicht darin. Sie nahm die andere Präsenz wahr, den abrupt emportauchenden Bewusstseinssplitter, verlor sich jedoch nicht darin. Es gelang ihr, bestehen zu bleiben neben dem, was sich da in ihrem Kopf entfaltete.
    Eine Persönlichkeit. Zumindest aber eine Pseudopersönlichkeit, auch wenn ihr in diesem Augenblick der Unterschied zwischen beidem nicht bewusst war.
    Sie war

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