Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2389 - Die Opal-Station

Titel: 2389 - Die Opal-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
meine, natürlich vertraue ich dir, und natürlich willst du mir nicht wehtun. Und du wirst es auch nicht, Gucky."
    Sie sah dem Mausbiber in die Augen.
    Gucky erwiderte ihren Blick, hielt ihm stand.
    Was sah sie darin?
    Verantwortungsbewusstsein, stellte sie fest. Und vielleicht schreckliche Einsamkeit und unbeugsamen Willen. „Ich werde mich dir öffnen, Gucky", entschied sie schließlich, obwohl dieser Termin schon seit Wochen vereinbart war. „Das fällt mit nicht leicht. Ich werde dir mein Innerstes offenbaren, mich dir ausliefern. Ohne jeden Schutz dastehen.
    Ich kann das nur, weil ich dir vertraue.
    Weil ich weiß, dass du deine Macht nicht missbrauchen wirst. Jedenfalls nicht bewusst. Aber du verstehst, dass es mir nicht leicht fällt, nicht wahr?"
    Gucky ließ den Nagezahn aufblitzen -und sofort wieder verschwinden. Er verzichtete auf die humorvolle Bemerkung, .die ihm in den Sinn gekommen war. Sie wäre wahrscheinlich nicht angemessen gewesen. „Du weißt, dass ich niemals etwas verraten würde, was ich deinen Gedanken entnehme. Kein Sterbenswörtchen Perry gegenüber oder ..."
    Sie lachte leise. „Perry würde dich niemals fragen. Nein, das habe ich nicht gemeint."
    „Dann weiß ich nicht, ob ich dich richtig verstehe, Mondra ..."
    „Ich bin es allmählich leid, Kleiner. Seit unserer Rückkehr zur Erde gibt es für mich kein anderes Thema mehr. Ich trage Wissen von Kintradim Crux in mir, war ein Teil von Torr Samaho. Für die meisten bedeutet das Wissen, das unbedingt freigelegt werden muss. Ich bin kaum mehr als ein Versuchskaninchen. Sämtliche bekannten medizinischen, psychologischen und sogar parapsychischen Methoden wurden angewandt, ohne jeglichen Erfolg.
    Die Erinnerungen des Kintradim Crux sind für mich auf keine bekannte Weise erreichbar. Falls du es nicht schaffst, Retter des Universums."
    „Ich werde es versuchen", sagte Gucky überraschend sachlich. „Noch einmal." Überrascht sah sie ihn an. „Du hast mich unterschätzt und zugleich überschätzt", fuhr er fort. „Ich wollte dich nicht überrumpeln, es dir einfach nur so leicht wie möglich machen. Ich habe dich bereits telepathisch ausgelotet, als du diesen Raum betreten hast. Ja, ohne dich vorab zu informieren, aber du warst ja damit einverstanden, dass ich deine Erinnerungen freilegen soll. Deshalb bist du schließlich hier."
    Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. „Und?"
    „Ich ... habe nichts gefunden, gar nichts.
    Falls du tatsächlich etwas von Kintradim Crux in dir trägst, war es für mich nicht zugänglich."
    „Aber du willst es noch einmal versuchen?"
    Diesmal Ließ er den Nagezahn aufblitzen. „Bin ich dafür bekannt, dass ich sofort aufgebe? Vielleicht hilft es mir, wenn du daran denkst, was damals passiert ist.
    Wenn du dich mir bewusst öffnest, sozusagen mit mir zusammenarbeitest."
    „Ich werde mich dir nicht verweigern", sagte Mondra. „Ich möchte, dass du Erfolg hast. Ich möchte der Menschheit helfen oder Perry oder wem auch immer. Ich möchte Perry die Geheimnisse von Kintradim Crux zugänglich machen. Aber ..."
    „Du möchtest an die Erinnerungen herankommen", sagte der Ilt. „Du tust das nicht wegen Perry, sondern wegen dir.
    Hier geht es um dich."
    „Das ist mehr Einsicht, als alle Mediker zusammen bislang an den Tag gelegt haben."
    Gucky zuckte in typisch menschlicher Manier die Achseln. „Versuchen wir es also ein weiteres Mal? Erzähl mir, was damals passiert ist, und öffne mir dabei deine Gedanken ... Konzentrier dich nicht bewusst auf mich, aber sei dir meiner Gegenwart gewahr und versuch, dich nicht vor mir zu verschließen."
    Sie schloss die Augen, dachte an ZENTAPHER. An das, was damals geschehen war. Wie Torr Samaho sie als Geisel genommen hatte. „Zeit hatte schon längst keinerlei Bedeutung mehr für mich", erinnerte sie sich. „Es mochten Ewigkeiten sein oder nur ein paar Sekunden ..."
     
    *
     
    Zeit hat schon längst keinerlei Bedeutung mehr für mich. Es mögen Ewigkeiten sein oder nur ein paar Sekunden, doch plötzlich habe ich wieder Gewalt über meine Hand.
    Die Hand, die den Messfühler hält, das meterlange, scharfkantige Gerät, mit dem ich die Nekrophore endgültig öffnen kann.
    Langsam lasse ich den Arm sinken, und Torr Samaho verhindert es nicht, bemerkt es wohl gar nicht.
    Und dann habe ich auch wieder Gewalt über meine Beine.
    Schritt für Schritt bewege ich mich von dem. Zyklopen fort, in Richtung Ausgang, zu der Gondel hin, mit der ich und Torr Samaho

Weitere Kostenlose Bücher