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2391 - Die Schwarze Zeit

Titel: 2391 - Die Schwarze Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wissenschaftlergemeinde der Stadt. In Photon-City bemühten sich Hunderttausende Spitzenwissenschaftler aller großen Sternreiche der Milchstraße, offensive und defensive Waffensysteme zu entwickeln, Triebwerke und Ortungseinrichtungen, mit denen: man der Terminalen Kolonne TRAITOR begegnen konnte. In einer mittlerweile in Betrieb gegangenen Fertigungsanlage wurden Kantorsche Ultra-Messwerke montiert; die Howalgonium Work Group 3 produzierte das dazu notwendige HS-Howalgonium. In dieser Stadt war die VRITRA-Kanone entwickelt worden, das einzige effektive Offensivsystem, das die Milchstraßenvölker gegen die Traitanks einsetzen konnten.
    Auf der Farm dagegen lebten außer Daellian selbst und den Algorrian keine Wissenschaftler. Vielleicht erübrigten sich Spezialisten aus der Milchstraße, wenn man mit Algorrian arbeitete. Die annähernd dreihundert Mitarbeiter der Farmer waren Techniker und Ingenieure, Köche und medizinisches Personal.
    Handlanger eben für Daellian und die algorrianische Familien-Universität.
    Tifflor sagte: „Daellian hat dasselbe Ziel wie du und ich und ganz Photon-City: TRAITOR ..."
    „Oh, bitte! Verschone mich. In Wirklichkeit haben wir überhaupt keine Ahnung, was dieser Daellian-Spuk in seiner mobilen Gruft plant, und wir wissen noch weniger, was die Algorrian vorhaben.
    Wichtigtuerische Geheimniskrämerei. Ich soll diesen Fremden haufenweise hochmoderne Produktionsautomaten liefern? Zur beliebigen Verwendung?
    Gegen wen auch immer?"
    Tifflors Blick fiel auf einen Zylinder, der fast drei Meter hoch inmitten des Büroraumes stand und so langsam rotierte, dass er seine Bewegung bislang gar nicht wahrgenommen hatte. In den kopfgroßen Holofeldern des Zylinders spielten sich anscheinend Szenen von anderen Kontinenten Jonathons ab.
    Tifflor sah einen Tsunami, der wie eine Walze aus Wasser und Gischt über die Westküste von Varsom rollte; in den Ebenen von Xerom standen Gasfelder in Brand. Auf Fingree brach eine Dreierkette von Vulkanen aus. Feuer und Rauch.
    Tifflor schaute dem dreifachen Ausbruch zu. An der Südküste Fingrees, dort, wo sich die Presor-Platte unter den Kontinent schob, erhob sich ein ganzer Wall von Schichtvulkanen. Die drei Eruptionssäulen vereinigten sich in ein- oder zweihundert Metern Höhe.
    Unwillkürlich las Tifflor die Datensätze mit, die ins Holo eingeblendet waren. Die Ascheteilchen in der Säule rieben sich aneinander und erzeugten eine statische Aufladung. Im nächsten Moment brach ein Eruptionsgewitter los.
    Tifflor wandte sich von dem Schauspiel ab. „Die Algorrian sind unsere Verbündeten", bekräftigte er. „Verbündet? Vielleicht mit euch, aber nicht mit mir. Nicht mit dem Kristallimperium."
    Tifflor winkte ärgerlich ab. „Wir brauchen sie", stellte er fest. „Wir brauchen jede Hilfe."
    Da Urengoll trommelte mit den Fingern der linken Hand auf die Tischplatte. „Klag sein", gab er zu. „Wo sich zwei Straßen kreuzen, ist man leicht der Meinung, beide Straßen hätten dasselbe Ziel. Aber die Kreuzung ist nicht ihr Ziel. Sie streben wieder auseinander und ..."
    „... und nehmen die arkonidischen Fertigungsautomaten mit. Großer Verlust für das Imperium, Aktakul, großer Verlust!
    Ich bedauere euch. Ihr habt es nicht nur mit der Kolonne zu tun, sondern auch noch mit Aggregatunterschlagung. Bostich muss verzweifeln. Gut, dass sein Ka'Marentis Bestandslisten führt, statt seine Zeit mit Forschung zu vergeuden."
    Es wurde wieder still im Raum. Das Eis schlug immer noch gegen das Glassit, die akustischen Dämpfungsfelder machten daraus ein lautloses Spektakel. Nur die Echoschnecke summte leise vor sich hin.
    Tifflor wandte sich von Aktakuls Arbeitstisch ab und trat näher an den Holozylinder heran. Er sah die brennenden Berge Fingrees. Der ganze Planet wand sich wie in tektonischen Geburtswehen.
    Allein Intario stellte etwas wie eine Insel dar im Meer aus Beben, Vulkanausbrüchen und Feuer. „Sagt dir Hephaistos etwas?", fragte er den arkonidischen Chefwissenschaftler.
    Da Urengoll verneinte. „Eine Gestalt aus der terranischen Mythologie."
    „Ich hatte bislang wenig Zeit, mich mit den Wahnvorstellungen primitiver Welten zu befassen. Die Realitäten drängen mich."
    „Realitäten? Dann wärst du der erste große Wissenschaftler ohne Visionen."
    „Sagtest du großer Wissenschaftler?"
    Tifflor lachte amüsiert. „Sagte ich das? Ist mir so rausgerutscht."
    „Und er war so ein großer Wissenschaftler, dieser Hephaistos?"
    „Der größte seiner Zeit.

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