Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2391 - Die Schwarze Zeit

Titel: 2391 - Die Schwarze Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kristallwelt.
    Dabei war Aktakul da Urengoll gar kein gebürtiger Arkonide. Der Wissenschaftler saß auf einem Sessel mit ausladenden Armlehnen.
    Er thront, dachte Tifflor, als er den Arkoniden betrachtete, der mit seinen 1,65 Metern fast 20 Zentimeter kleiner war als er selbst und dennoch wirkte wie Napoleon bei einer Audienz. Wie der Kaiser des Hyperraumes. Und etwas in der Art ist der geniale Kerl ja auch ohne Zweifel.
    Aktakul da Urengoll hatte die Fracht der AROCYS auf dem Landefeld von Photon-City eingefroren - ohne jede Rücksprache mit ihm oder Daellian genommen zu haben. Die Ladung des arkonidischen Schiffes bestand aus Fertigungsautomaten, die in etlichen Forschungs- und Produktionsabteilungen der Stadt dringend erwartet wurden.
    Die schwarzen Wolken verhängten den Ausblick auf den Wasoo und die Terrassen von Ol-Sholom. Da Urengoll schloss die roten Augen und lehnte sich zurück. „Ich weiß, was du sagen willst: Es gibt kein Kristallimperium mehr, also auch keinen Ka'Marentis. Aber wer so argumentiert, unterwirft sich der Logik TRAITORS.
    Faktisch mag das Imperium aufgehört haben zu existieren, aber staatsrechtlich ist es intakt."
    Tifflor lächelte säuerlich. „Zu gegebener Zeit unterhalte ich mich gerne mit dir über Staatsrecht, Staatsrechtsphilosophie und falls nötig sogar über den ganzen arkonidischen Adelszinnober. Und wenn dir an Titeln liegt, bitte: Sobald wir TRAITOR in den Arsch getreten haben, ernenne ich dich zum Grafen von Long Island. Oder zum Baron von Münchhausen."
    Aktakul da Urengoll winkte ab. „Diese Kompetenz hast du gar nicht. Die hat doch allenfalls dein Herr und Meister."
    „Meister Rhodan?"
    Aktakul knurrte zustimmend. „Außerdem ist mir an Titeln nichts gelegen. Titel sind nur Narrenkappen, und sie beeindrucken nur Narren."
    Erstaunliche Einsichtsfähigkeit für einen Arkoniden - selbst wenn er nur Kolonialarkonide ist, dachte Tifflor. „Zurück zum Thema: Die Fertigungsautomaten der AROCYS sind für den Daellian-UltraTech-Komplex bestimmt. Jede Verzögerung ..."
    „Wer hat sie bestimmt?", unterbrach ihn Aktakul. „Wer hat sie angefordert?"
    Der Machtverlust macht ihm zu schaffen, erkannte Tifflor. Entmachtung kränkt nicht nur, sondern entblößt, macht verwundbar, häutet. Ich habe es oft genug selbst erlebt...
    Aktakul da Urengoll hatte es zum Chefwissenschaftler des größten und ältesten Sternenstaates der Milchstraße gebracht. Urengoll, ein kompletter Planet im Zentralsystem der arkonidischen Zivilisation, war sein persönliches Lehen.
    Und was war er nun? Der Zöllner im Photon-Tower.
    Tifflor atmete tief ein. „Daellian hat die Automaten erbeten. Und Imperator Bostich hat ihn autorisiert, solche Wünsche zu äußern. Solche Bestellungen aufzugeben.
    Solche Anweisungen zu geben - Aktakul, das ist doch alles nur ein Streit um Worte!"
    Der Arkonide schwieg.
    Tifflor setzte neu an: „Die Befugnisse sind meiner Meinung nach klar verteilt: Ich bin der Oberkommandierende unseres gemeinsamen Stützpunktes hier auf Jonathon. Du koordinierst die Forschungsarbeit in der Stadt. Hier ist deine Autorität unbestritten."
    Aktakul schien in sich hineinzulauschen.
    Wahrscheinlich konferiert er mit seinem Extrasinn, vermutete Tifflor. Diese arkonidische Form der beratenden Schizophrenie ... „Niemand bestreitet meine Autorität in Photon-City", sagte Aktakul, „aber was ist mit Daellians UltraTech-Komplex, mit der TechFarm? So nennt ihr Terraner doch Daellians Bastelstube."
    Tifflor wusste, was Aktakul meinte: Seit dem 20. September 1345 arbeitete Daellian mit den Algorrian, die das Beiboot der TRAJAN etwa einhundert Kilometer nördlich von Photon-City abgesetzt hatte.
    Die Farm war ein Spottname, den ein Terraner aufgebracht haben musste. Die Algorrian waren keine Humanoiden, sondern ähnelten vage den Zentauren der altirdischen Mythologie. Zentauren waren Hybridwesen aus einem menschlichen Oberkörper und einem Pferdeleib. Pferde kannte man auf vielen Welten, die von Terranern besiedelt worden waren: Immer wieder nahmen die Aussiedler Haustiere mit und exportierten sie in ihre neue Heimat. Pferde und ihre umweltangepassten Varianten gehörten zu den Exportschlagern der terranischen Gen-Industrie. Tifflor hatte auf Gatas selbst Blues auf ihnen reiten sehen.
    Irgendwer musste es witzig gefunden haben, die Algorrian mit Pferden und die Pferde mit einer Farm zu assoziieren.
    Seitdem stand der Begriff.
    Malcolm und die Algorrian lebten völlig zurückgezogen von der

Weitere Kostenlose Bücher