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2394 - Hyperraum-Nomaden

Titel: 2394 - Hyperraum-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es ist nur - so ..."
    Das Wasser schoss ihm aus der Nase, und er fummelte verschämt in seinen Taschen nach einem Tuch
     
    6.
     
    Ankunft
     
    „Es sind Zigtausende!" Morian Kinnaird bewegte den Arm von links nach rechts, umfasste auf diese Weise die gesamte, tausend Meter durchmessende Haupthalle der Steuerzentrale. „Sie sind alle abgeschaltet. Es gibt niemanden mehr, der diese Inkubs bedient."
    „Ein paar hundert Sphero reichen aus, die Spektralen Inselstaaten zu lenken.
    Teilweise tun sie es von ihren Wohnungen aus", sagte Immentrus-78. „Alles andere erledigen die Androiden. Und die brauchen, wie du weißt, nur in seltenen Fällen ein Terminal, denn sie tragen ihre Inkubs im Körper mit sich herum."
    Zusammen mit seinem Robotdiener machte Morian einen Rundgang durch die weitläufigen Areale der Steuerzentrale.
    Anschließend wollte er den Spektralen Turm erkunden, wie es alle seine Vorgänger in den ersten Tagen nach dem Amtsantritt getan hatten. Immer wieder ertappte sich der Transfermeister dabei, wie er ungläubig die nachgerade endlosen Galerien und Hallen musterte. Die Spektralen Aggregate standen dicht an dicht, teilweise erweckten sie den Eindruck, als seien sie ineinander verwachsen. Unterschiedliche Lichtspiele in allen Farben des Spektrums zeigten an, dass die Aggregate verschiedene Funktionen erfüllten.
    Manchmal spiegelte sich sein Gesicht in einer polierten Fläche. Dann hielt er an, betrachtete sich und fragte sich, ob er das wirklich selbst war, der Morian Kinnaird von Namech'Corien. Der Transfermeister, handelte es sich bei ihm nicht um einen ganz anderen Sphero?
    Es ist die Last der Verantwortung, die dich verwirrt, sagte er sich. Auf seinen Schultern lastete übergangslos ein Gewicht, das zu tragen er sich eigentlich nicht zutraute.
    Andererseits musste jeder Sphero erst einmal in die neue Aufgabe hineinwachsen, die ihm die Gemeinschaft übertragen hatte. Am besten ging das mit einem Rundgang.
    Die Steuerzentrale setzte sich aus mehreren Ebenen zusammen und lag im Innern der Plattform. Darunter begann der Schaft des Turms mit der Turmstadt, einer exakt geometrisch ausgelegten Stapelung von Etagen, jeweils im Achterpack geschichtet und jeder Pack abwechselnd nach links oder rechts versetzt. Auf diese Weise ging die Orientierung an den Himmelsrichtungen nicht ganz verloren.
    Verbunden waren die Etagen durch Antigravschächte und Röhrenbahnen.
    Morian inspizierte Labortrakte, Gemeinschaftsräume, Lagersektionen, Medostationen und die zählreichen Wohnetagen, von denen ein Teil seit geraumer Zeit leer stand. Die strenge Aufteilung, die Übersichtlichkeit und die Größe der Räume, all das erinnerte ihn an Gorkwaisch. Nur die Fenster fehlten.
    Um alle Etagen und Einrichtungen persönlich in Augenschein zu nehmen, bis hinab in die untersten Gewölbe der Turmes weit unter der Wasseroberfläche, würde er mehrere Jahre brauchen, erkannte der Transfermeister. Aber zumindest konnte er alle Bewohner des Turmes persönlich besuchen und ein paar Worte mit ihnen wechseln.
    Begleitet von Immentrus, stieg Morian immer tiefer hinab, bis er schließlich auf die Gewölbe stieß. Hier ereilte ihn der Funkspruch aus der Plattform:, „Die Zeit der Trauer ist vorüber. Der Transfermeister bestimmt den Zeitpunkt, wann sein Vorgänger dem Meer übergeben wird."
    „Ihr solltet so schnell wie möglich zurückkehren und Eure erste Amtshandlung vollziehen, junger Herr", riet Immentrus.
    Sie ließen sich durch ein Auge hinaufzwinkern, in die Spitze des Turmes. Die Inkubs arbeiteten nach eigenen Regeln, das merkte der Transfermeister, als er vor dem kleinen Kuppelsaal materialisierte. Er war allein. Den Roboter hatten sie an einen anderen Empfänger geschickt.
    Zum zweiten Mal stand Morian Augenblicke später vor dem Sarkophag. Er schloss die Augen und lauschte, aber da war nichts. - Der Reif des Toten besaß keine Funktion mehr.
    Morian Kinnaird rief die Roboter. Sie brachten das Schiffchen aus Schilf, das sie in den vergangenen Tagen angefertigt hatten. Sie betteten den Toten hinein und trugen ihn hinaus auf die Plattform, wo der feuergelbe Wagen auf ihn wartete.
    Der Transfermeister gab seinem Amtsvorgänger das letzte Geleit. Auf einer Antigravscheibe folgte er dem Wagen, der elfmal den Turm umkreiste und dann Kurs auf das offene Meer nahm. Drei Flugstunden vom Turm entfernt erreichten die beiden Fahrzeuge den mathematischen Mittelpunkt des Lebensmeeres. Hier endete das körperliche Leben, und hier begann ein

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