Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2395 - Die Gen-Sammler

Titel: 2395 - Die Gen-Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
war wohl zu viel des Guten gewesen.
    Ammandul bot der Zukunft allerdings eine Chance, womöglich die letzte, die sie bekamen.
    Ohne einen letzten Funken Hoffnung hätten sie erst gar nicht hinauszufliegen brauchen.
     
    *
     
    Schillernden Insektenschwärmen gleich stiegen die Spektralen Amaranthe von Vitogh'Farien auf, hievten sich in eine hohe Umlaufbahn um Enoch'Farien, den Ringplaneten. Von dort flogen sie in einer breit angelegten Phalanx Richtung Ammandul. Vierhundert Schiffe waren es geworden. Mehr psychisch stabile Sphero und entbehrliche Androiden hatten sich nicht gefunden.
    Morian Kinnaird empfand es wie einen Abschied, und er hoffte, dass es keiner für immer sein würde. Er setzte direkten Kurs zu den Sonnensystemen der Assoziierten, zu Gergomasch, dem Dreiplanetensystem der Vitaubur, dann Hulder-Fintez und Shannyman, den beiden Systemen der Lanfhaber. Weiter abseits der Route lagen die Herrschaftsbereiche der Dephanter und der Gareng.
    Voraus leuchtete Ammandul. Die einheimischen Völker nannten ihre Sterneninsel Apsuhol, die benachbarte Galaxis Karahol. Über beide gebot sehr wahrscheinlich die gleiche Superintelligenz, eine Wesenheit, die sich ES nannte, eine positive Superintelligenz.
    Dennoch wurde in dieser Sterneninsel gekämpft, machten wilde Schiffshorden den raumfahrenden Völkern das Leben schwer. ES schien schwach zu sein oder jung. Oder beides. Oder ES wurde von einer anderen, negativen Superintelligenz in einen Machtkampf verwickelt. Wie dem auch sei: Den Sphero fehlte es an der Zeit, sich mit derlei Dingen auseinanderzusetzen.
    Morian entdeckte die ersten Echos von Assoziierten-Schiffen. Die plumpen Kästen der Vitaubur wagten sich am weitesten nach vorn in das Niemandsland außerhalb der Sternsysteme. Sie hielten den Sicherheitsabstand zum Schmiegeschirm ein und filmten Ammandul vermutlich, holten alles an optischen und ortungstechnischen Daten ein, was sie kriegen konnten. Über das Ausflug-Verbot machten sie sich vermutlich nicht so viele Gedanken. Wenn die Sphero als Lenker der Inselstaaten es anordneten, gab es einen triftigen Grund.
    Keines dieser Schiffe war in der Lage, die Spektralen Amaranthe zu orten.
    Vom Schirm selbst sahen sie in ihren Kastenschiffen nichts, der Schmiegeschirm schluckte alles Licht. Auf den Dynamiksensoren des Amaranths jedoch zeichnete sich das violette Wabern eines gewaltigen Ungeheuers ab. Es umhüllte die Spektralen Inselstaaten von allen Seiten und bot Schutz vor den Gefahren des Universums. Von innen her durchsichtig, von außen her unsichtbar, umhüllte der Schmiegeschirm den kleinen Sternenschwarm der Hyperraum-Nomaden. Dieses winzige Universum hatten die Bewohner ganz allein für sich.
    Niemand konnte es angreifen, solange es sich im Hyperraum befand. Flog es dann doch einmal für kurze Zeit im Normalraum, bedurfte es schon einer sehr hoch entwickelten Technik, um es zu bemerken und den Schirm zu durchdringen.
    Morian Kinnaird richtete seine Gedanken auf das Flugziel und die Zustände dort. Er war sich nicht sicher, wie er die Schwarzen Bestien technologisch einschätzen sollte.
    Im Zweifelsfall war es immer besser, mit einem deutlich höheren Potenzial zu rechnen, als die bisher benutzten Waffensysteme vermuten ließen. Warum sollten sie unnötig Ressourcen verschwenden, wenn der Gegner sich mit kleineren Bordwaffen außer Gefecht setzen ließ?
    Die lange Dauer des Krieges sprach dagegen. Die Lemurer lernten schnell dazu.
    Erilyn Shirde drückte ihren Mann fest an sich. „Gleich", sagte sie. „Gleich sind wir durch. Hast du Angst?"
    „Ein schöner Dummkopf wäre ich, wenn ich keine hätte. Da draußen herrscht Krieg."
    Sekunden später erreichten die annähernd kugelförmigen Gebilde aus formstabilisierter Energie die wabernde Zone und durchstießen ungehindert den Vorhang. Gleichzeitig erwachten die Taster und Orter aus ihrem Wartemodus.
    Das Abbild Ammanduls veränderte sich im Zeitraffer. Die Spektralen Hyperorter empfingen übergangslos Millionen von Daten, die sie in ein optisches Schema erkennbarer Vorgänge umsetzten. In über einem Dutzend Sonnensystemen wurde gekämpft. Die Lemurer zogen in mehreren Sektoren starke Flotten zusammen und gingen ihrerseits zum Angriff über.
    Morian richtete sein Augenmerk auf die typischen Hyperemissionen, wie sie in Sonnensystemen von raumfahrenden Völkern gehäuft existierten. Mehrere Dutzend kristallisierten sich heraus, einige davon auf lemurischem Standard. „Bei den markierten Systemen handelt es

Weitere Kostenlose Bücher