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2406 - Die Kristall-Annalen

Titel: 2406 - Die Kristall-Annalen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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berührte.
    Aber eine körperliche Berührung war seit Langem nicht mehr nötig.
    Ekatus sprach, und sein mentales Double stand vor der Krypta und drang gegen jeden Widerstand ein.
     
    10.
     
    Der neue Plan
     
    Es war noch nicht vorbei. Zwar hatte sich der Dual, den seine Leibwache Ekatus Atimoss nannte, von dem kristallinen Gefäß abgewandt, aber nicht, um die Räumlichkeiten wieder zu verlassen.
    Er bewegte sich zu einem Regal, in dem eine ganze Batterie von Holoprojektoren stand, und aktivierte sie. Sie erzeugten eine Holosäule, die mehrere Meter durchmaß und bis zur Decke des Saales reichte.
    Beide Kameras konzentrierten sich auf die Projektion. Für einen Moment glaubte Rhodan, dass die Optiken eine Fehlfunktion hatten. Dann begriff er, dass er sah, was sich in der Säule abspielte.
    War schon die Bilderflut während des Diktats schwer zu fassen gewesen, sprengte das, was er jetzt sah, jede Vorstellungskraft. Ihm fehlten die Begriffe, das Dargebotene zu fassen.
    Rhodan wurde übel, er schloss die Augen und befahl die Unterbrechung der Übertragung.
    „Melde dich, wenn die Projektion beendet ist", wies er den Pikosyn an und fragte ihn: „Was wird deiner Meinung nach dort dargestellt?"
    „Keine verwertbaren Daten", meldete die Maschine.
    Eine Viertelstunde später baute sich wieder ein Bild auf. Die Holosäule war erloschen.
    „Was war denn das?", flüsterte Mondra.
    „Eine Simulation", riet Rhodan, „ich bin mir nur nicht sicher, wovon."
    „Und was denkst du?"
    „Vielleicht haben wir zum ersten Mal eine Negasphäre gesehen. Obwohl ich mir nicht sicher bin, wie eine Positronik oder Syntronik, die hier ja unter den Bedingungen der hiesigen Naturgesetze arbeiten muss, so etwas simulieren sollte."
    „Oder es war eine Negasphäre, wie der Dual sie sich vorstellt. Andererseits: Wie sollte er sie sich vorstellen können, wenn schon kein Rechner dazu in der Lage ist?"
    Rhodan erinnerte sich an die Phantasmagorie der Bilder, die er geschaut hatte. „Vielleicht, weil er so eine Sphäre bereits erlebt hat."
    Der Dual steuerte mit seinem Schwebesessel auf den Trageroboter zu und manövrierte ihn in das Kopfteil. Das Visier schloss sich. An der Unterseite flammte das blaue Leuchten auf, der Roboter erhob sich, glitt knisternd in Richtung Ausgang und verließ die Räumlichkeiten des Auftraggebers.
    Rhodan spürte, wie ein Druck von ihm wich. „Ans Werk", sagte er.
     
    *
     
    Der Pikosyn meldete sich: „Meine Analyse der hyperdimensionalen Muster hat ergeben, dass im Saalbereich Psi-Melder mit modifizierten Funktionen in Betrieb sind: Geräte, die auf 5-D-Basis arbeiten, lösen mit großer Wahrscheinlichkeit einen Alarm aus."
    „Du arbeitest ebenfalls fünfdimensional", überlegte Rhodan. Die hyperenergetischen Strukturfelder der miniaturisierten Syntronik waren in einem eigenen, künstlich erzeugten Mikrouniversum eingelagert, in einer Art Hyperraum-Schatulle.
    „Der Reaktionsradius der Psi-Melder ist exakt definiert, die Bereiche hinter der Wand werden nicht in Betracht gezogen."
    Denn dort arbeiten jede Menge Aggregate auf 5-D-Basis und wohl nicht nur Maschinen der Laosoor, dachte Rhodan. Was tun?
    Eine spezielle Schnittstelle, der Symmunikator, hielt beim Pikosyn-Betrieb die Verbindung zwischen Hyper- und Normalraum aufrecht. „Desaktiviere den Ausgangsbereich des Symmunikators", wies Rhodan den Rechner an. „Ich melde mich, wenn ich dich wieder gefahrlos sprechen kann."
    Mondra und ihr Pikosyn hatten das Gespräch verfolgt und unternahmen entsprechende Schritte.
    Schweigen im Helmlautsprecher.
    Ohne große Mühe entfernte Mondra das Lamellengitter und legte es im Schacht ab.
    „Meine Handschuhe sind beschädigt", erklärte Rhodan. „Damit kann ich keine flache Wand hinabsteigen.
    Das Gravo-Pak können wir im Saal nicht verwenden."
    Mondra hielt ihren Arm mit dem Multifunktionsarmband über den Schachtrand; das Gerät lotete akustisch die Tiefe aus.
    „19 Meter 89 von der Unterkante des Schachtes aus", verlas sie das Messergebnis. „Wir werden uns abseilen."
    Sie griff in den Ausrüstungsbeutel und suchte eine handtellergroße Scheibe hervor. Die Scheibe war zweischalig; zwischen den Schalen war ein Band aufgerollt, wie bei einem Jo-Jo.
    Mondra zog an einer tropfenförmigen Verdickung ein Stück des aufgerollten Bandes hervor. Das Band war mattsilbrig. „Eine kunststoffbeschichtete Schnur aus Kohlenstoff-Nanoröhrchen. Mehrere hundert Meter lang. Sehr griffig. Hightech", erläuterte

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