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2412 - Das Wasser von Aar

Titel: 2412 - Das Wasser von Aar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übers Kissen, schimmernd im gedimmten Licht.
    Zwei Rotschöpfe, dachte Bull. Feuer und Vulkan, ja, so könnte man sagen.
    Fran blinzelte ihn verschlafen, dann mit einem Aufblitzen im tiefen Blau ihrer Augen an, als er zu ihr unter die Decke schlüpfte. Er legte seine Arme um sie und zog sie an sich. „Guten Morgen, meine Elfe", flüsterte er liebevoll. „Wir haben unser Ziel fast erreicht."
    „Andromeda?", seufzte sie.
    „Nicht ganz", schmunzelte er, wohl wissend, dass das ihr großer Traum war. „Eine kleine Zwischenstation, die auch sehenswert ist. Neue Herausforderungen und Ängste erwarten uns, und die Last der Verantwortung wiegt schwerer denn je."
    Sie hob leicht eine Braue. „Schon jetzt und hier?", fragte sie amüsiert.
    „Aber nein", versicherte er und grinste breit. „Erst in einer halben Stunde." Dann küsste er sie.
     
    *
     
    Vierzig Minuten und ein schnelles Frühstück später beeilten sie sich, in die Kommandozentrale zu kommen.
    Bull trug wie gewöhnlich eine schlichte Kombination mit dem Emblem der LFT. Fran kämpfte noch mit dem Verschluss ihres linken Stiefels und tanzte auf einem Bein hinter ihm her. Sie hatte ihre „offizielle" Kleidung angelegt: einen hautengen türkisfarbenen Anzug, der ihre straffe, durchtrainierte Figur vorteilhaft betonte; dazu farblich abgestimmte, elegante Kurzstiefel, die durch ihr raffiniertes Design Frans ohnehin lange Beine optisch noch länger wirken ließen. Ein silberner Ring zierte jeden Finger, die schulterlangen Haare hatte sie im Nacken mit einem schmalen, silberglitzernden Band zusammengefasst, dessen lange Enden locker herabfielen. So betrachtet sah sie für einen unbefangenen Beobachter aus, als würde sie ausgehen wollen. Hinreißend.
    Doch das täuschte. Der Stoff des Anzugs war strukturverstärkt und machte ihn zu einer Nahkampfausrüstung, in den Stiefeln steckten Waffen, und jeder Ring verbarg eine miniaturisierte Ausrüstung mit Desintegrator, Orter und dergleichen mehr.
    „Musst du mich hier beschützen?", meinte der Unsterbliche belustigt.
    Wohlwollend sah er ihr bei den Verrenkungen zu, mit denen sie sich gegen den Verschluss durchzusetzen versuchte.
    „Auf fremdem Terrain? Ganz gewiss", antwortete Fran. „Dein Vorhaben kann nur als äußerst kühn bezeichnet werden. Wir wissen nicht, wann die Schwierigkeiten beginnen. Aber dass wir welche bekommen werden, steht außer Frage. Und da ich dich lange genug kenne, mein Lieber, gehe ich stets davon aus, dass es schon in der nächsten Stunde beginnt." Sie prüfte den Sitz seiner Kleidung, strich eine Falte glatt und nickte dann zufrieden.
    In der Kommandozentrale der LEIF ERIKSSON II herrschte rege Tätigkeit, dennoch war es angenehm ruhig, ohne Hektik und laute Worte. Jeder war an seinem Platz und wusste, was er zu tun hatte.
    Oberst Ranjif Pragesh nickte dem Minister für Liga-Verteidigung zu, als dieser zusammen mit seiner Ehefrau die Zentrale betrat. Der Kommandant war Terra-Nostalgiker und trug den traditionellen indischen Turban sowie den schwarzen Schnauzbart mit Würde, und ebenso führte er das Schiff. Er mischte sich nicht in die Arbeit der Offiziere und Spezialisten ein, behielt aber von seinem Kommandositz aus alles im Blick.
    Bull steuerte die für ihn eigens eingerichtete Besucherabteilung an, ein tiefer gelegenes Halbrund vor einem Panoramaschirm. An seinen Seiten waren ebenso großformatige Holoramen mit beliebig wählbaren Ausschnitten zugeschaltet. So störte Bull nicht den Ablauf und war dennoch im Zentrum des Geschehens.
    In der Mitte der bequemen Sitzgelegenheit befand sich eine schmale Frau mit offenen, schulterlangen blonden Haaren. Sie erhob sich, als sie die Annäherung des Paares bemerkte.
    „Bleib sitzen, Bré!", sagte Bull munter. Er steuerte auf den unauffällig designten Getränkeautomaten zu und holte sich den wichtigen zweiten Kaffee des Morgens, der zur Vorbereitung auf den Tag diente. Der erste war fürs Wachwerden, zum Abschütteln lästiger Albträume und überflüssiger Gedanken. „Wir reisen schon länger zusammen, nicht wahr?"
    Die Psychologin musterte ihn kurz aus freundlich wirkenden Augen, die jedoch selbst in diesem entspannten Moment der Begrüßung bis auf den Grund seiner Seele durchzudringen schienen. Seit etwa drei Jahren arbeitete Bré Tsinga wieder im diplomatischen Dienst der LFT, neben ihrer Arbeit als Dekanin an der kosmopsychologischen Fakultät in Terrania. Wie es schien, war sie nach den furchtbaren Geschehnissen vor über zehn

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