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2412 - Das Wasser von Aar

Titel: 2412 - Das Wasser von Aar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesellte sich zu ihnen. Sie deutete auf die holografisch angezeigte Position der LEIF ERIKSSON II, die sich einem grün blinkenden Punkt näherte. „Wir haben die Koordinaten bald erreicht."
    Schlagartig wurde Reginald Bull nervös.
     
    2.
     
    Treffpunkt an der Sonne
     
    Die LEIF ERIKSSON II stoppte in der Nähe eines namenlosen Roten Riesen, ein markanter Punkt mitten in einem Raum aus Nichts. Der Residenz-Minister verließ den Gästebereich und stieg zum Kommandoposten hoch, wo Ranjif Pragesh saß. Ruhig stellte Bully sich seitlich des Sessels auf und beobachtete weiterhin die Orterholos.
    Oberstleutnant Tako Ronta gab Anweisungen, das Gelände genau zu sondieren und die Koordinaten zu halten.
    „Ein Rendezvous?", wisperte Rock Mozun, Zweiter Pilot und Emotionaut, der Ortungsspezialistin Vika Herkon neben sich zu. Sie hob die Schultern, ohne von ihren Kontrollen aufzublicken. Der Funk sollte auf Empfang gehen, aber nichts senden.
    Reginald Bull verschränkte die Arme auf dem Rücken und lächelte grimmig. Mochten sie ruhig raten, das erhöhte ihre Aufmerksamkeit. Natürlich brannte allen Offizieren und Spezialisten in der Kommandozentrale die Frage auf der Zunge: Was hatte das terranische Flaggschiff mit dem derzeit an höchster Position amtierenden Verteidigungsminister an diesem abgelegenen, einsamen Platz zu suchen?
    Mehrmals gingen ratlose und auffordernde Blicke zum Kommandanten, doch der übersah diese. In einigen Gesichtern arbeitete es, Lippen wurden geöffnet – und wieder geschlossen.
    Nichts ging über die Wahrung der strengen Disziplin, gerade in einem solchen Moment.
    Der Unsterbliche suchte kurz den Augenkontakt zu Oberst Pragesh und nickte ihm anerkennend zu. Du hast deinen Stab hervorragend im Griff, sollte das heißen. Der Kommandant deutete die Geste wohl richtig, denn er gab sie kaum merklich zurück.
    Zwei Stunden lang wurde die Geduld der Zentralebesatzung auf die Probe gestellt. Einhundertzwanzig Minuten, in denen Bull sich nur wenig bewegte und aufmerksam alle Kontrollen beobachtete.
    Dann schlug plötzlich der Alarm an, und Vika Herkon fuhr von ihren Kontrollen hoch. „Ich orte Energieemissionen in der Nähe der Sonne!", rief sie.
    Gleichzeitig meldete der Funker Roger Seem: „Ein Signal kommt herein!
    Auf einer ... geheimen Frequenz." Er war ganz offensichtlich verdutzt.
    „Weitermachen", erwiderte der Kommandant.
    Oberstleutnant Tete Kramanlocky, Leiter der Schiffsverteidigung, setzte an: „Soll ich ..."
    „Nein", unterbrach Oberst Pragesh.
    Tako Ronta, der Erste Offizier, fuhr herum. „Nein?", wiederholte er. Sein Blick glitt von Pragesh zu Bull.
    „Korrekt", sagte Bull. „Wir verhalten uns ganz ruhig und friedlich. Das ist eines der Erkennungszeichen."
    „Für den nahenden Tod?", konnte sich Kramanlocky nicht verkneifen zu murmeln.
    Der Minister gab keine Antwort. In seinem Gesicht regte sich nichts, das wusste er. Keinerlei Emotionen in solchen Situationen. Pokerface. Das Spiel begann. Der erste Einsatz lag auf dem Tisch.
    Und so ganz hilflos war das terranische Flaggschiff nicht, auch wenn es keine Waffen feuerbereit gemacht und keinen Schutzschirm aktiviert hatte.
    Immerhin handelte es sich um ein Ultraschlachtschiff der JUPITER-Klasse mit einem Durchmesser von 2500 Metern. Gerade deswegen durfte nichts schiefgehen ...
    „Das Signal wiederholt sich", berichtete Funkspezialist Seem.
    Bull setzte sich in Bewegung, trat an das Kontrollpult des Kommandanten und gab etwas ein. Dann nickte er Seem zu. „Auf derselben Frequenz übermitteln. Wir werden keine Antwort erhalten."
    Zehn Minuten später löste sich aus dem Ortungsschatten des Roten Riesen ein scheibenförmiges Objekt von hundert Metern Höhe und einhundertzwanzig Metern Durchmesser und nahm Kurs auf das terranische Schlachtschiff. Jeder in der Zentrale konnte die Annäherung auf dem riesigen Holorama beobachten.
    „Ein Scoutschiff der Aarus!", rief irgendjemand und verlieh dem Erstaunen der Besatzung so Worte.
    „Freunde", fügte Bull hinzu und blickte zufrieden auf sein Kombiarmband. „Pünktlich auf die Minute seit Absetzung des Signals."
    „Oberstleutnant Kramanlocky", setzte der Kommandant zum Befehl an, „Andockmanöver vorbereiten. Die Delegation der Aarus mit vier Mann in Empfang nehmen und unverzüglich hierher in die Zentrale geleiten. Keine Waffen. Keine Worte, nicht einmal zur Begrüßung."
    Kramanlockys Gesicht nahm einen misstrauischen Ausdruck an. „Und wenn sie bewaffnet sind?"
    „Sie

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