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2419 - Der neue Herr der SOL

Titel: 2419 - Der neue Herr der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verblüfft und blöde, dass Grejnscha die Sehorgane abwenden musste. Manchmal war ihm sein Symbiont richtiggehend peinlich.
    „Natürlich. Dieser Typ hingegen hat nicht seinesgleichen. Er ist ein Unikat, absolut einzigartig, ergo unberechenbar.
    Was nicht unbedingt zur Beruhigung beiträgt bei jemand, der über weitreichende Vollmachten verfügt und außerdem jeden im Radius von hundert Metern killen kann, wenn er einmal kurz die Klappe aufreißt."
    „Hat er denn solch einen Mundgeruch?"
    Grejnscha seufzte raschelnd. Im Zustand der Vereinigung hätte er sich die dummen Fragen erspart. Aber er wollte die soeben erhaltenen Unterlagen zurerst mit ungetrübtem Verstand studieren.
    „Nein." Langjährige Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass es nichts brachte, Dshäim das Schweigen zu befehlen. Der unweigerlich folgende hysterische Anfall und dessen Besänftigung kosteten mehr Zeit als eine knappe Antwort.
    Daher erklärte er: „Wenn die Nut in seinem Gesicht aufreißt, stößt der zum Vorschein kommende Schlund einen sogenannten Schmerzruf aus, eine mächtige psionische Schockwelle, tödlich für die allermeisten Lebewesen."
    „Jui."
    „Ich hätte es nicht treffender kommentieren können."
    Darüber hinaus, entnahm Grejnscha dem an die Stewards des Sondergast-Distrikts übermittelten Dossier, besaß die demnächst eintreffende, hochrangige Person Suggestivkräfte, welche die parapsychischen Talente der allermeisten Dualen Kapitäne weit übertrafen. Aber das sagte er seinem Partner lieber nicht, der neigte ohnedies zu übertriebener Furchtsamkeit.
    Allein, was er bis jetzt erfahren hatte, schockierte Dshäim dermaßen, dass er für einige Minuten Ruhe gab. Dann fragte er: „Weiß man schon, wer ihm zugewiesen wird?"
    „Nein. Aber da sich Padty und Rotrik beim letzten Sondergast nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert haben ..."
    „Allmächtiges Chaos! Hoffentlich kriegen nicht wir dieses Scheusal!" Vor Angst schlotternd, verknotete der Molluske seine Gliedmaßen.
    Grejnscha tätschelte ihn beruhigend, obwohl er dabei Ekel empfand. „Nun male mal den Kosmokraten nicht an die Wand! Wir sind schließlich nicht die einzigen verfügbaren Stewards. Und sollten wir ausgewählt werden, stellt das durchaus eine Ehre dar."
    „Auf die pfeife ich", winselte Dshäim.
    Er zuckte zusammen, als ein Signalton anzeigte, dass eine Nachricht eingetroffen war.
    Sie kam direkt aus dem Zenter-Kreis.
    Es handelte sich um einen Auftrag und dieser lautete: „Empfangt und betreut Kirmizz, den designierten Piloten des Chaotenders VULTAPHER!"
     
    *
     
    Rings um die Dienstburg herrschte reger Verkehr von Kolonnen-Einheiten diverser Typen. Unter anderem waren drei TRAICOON-Forts und rund 20.000 Traitanks dort stationiert.
    Von SIRC aus wurden derzeit die Vorgänge in der Außenzone Hangay verwaltet. Der Name des zuständigen, im Silberturm der Dienstburg residierenden Progress-Wahrers lautete Terkan von Voosar. Ihn verlangte Kirmizz unverzüglich zu sprechen, sobald die acht Traitanks auf dem Landefeld-Ring niedergegangen waren, neben tausenden weiteren, bereits dort geparkten.
    „Deine persönlichen Stewards werden dich sogleich abholen und geleiten, hochgeehrter Pilot", bekam er zur Antwort.
    „Sie sind angehalten, alle deine Bedürfnisse nach Möglichkeit zu befriedigen."
    Kirmizz verließ den Traitank, ohne sich von dessen Offizieren zu verabschieden oder ihnen für den Transfer zu danken. Weshalb auch? Sie hatten ihre Pflicht erfüllt, nicht mehr und nicht weniger.
    Außerdem würde er bald zurückkehren, um die Reparatur der BANDA SARI in die Wege zu leiten. Vorerst blieb die Raumyacht an die Kommadoeinheit des kleinen Geschwaders angedockt.
    Sie waren hart am inneren Rand des obersten, knapp dreieinhalb Kilometer breiten Ringes gelandet. Kirmizz musste nur wenige Dutzend Schritte laufen, um in die Dienstburg hinunterblicken zu können.
    SIRC war eine fliegende Stadt, geformt wie eine flache Schüssel von 28,5 Kilometern Durchmesser. Zum Zentrum hin fiel sie über drei Terrassenstufen zum Schüsselgrund ab, der sich vier Kilometer unterhalb des Landefeld-Rings befand.
    „Oben" und „unten" wurden durch die herrschende künstliche Schwerkraft definiert. Kirmizz’ Körper passte sich von selbst verschiedensten Umweltbedingungen an, sofern diese nicht allzu extrem ausgeprägt waren. Aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen schätzte er, dass die Verhältnisse innerhalb des Prallschirms der Dienstburg jenen entsprachen, die von den

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