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242 - Im Fadenkreuz

242 - Im Fadenkreuz

Titel: 242 - Im Fadenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Mia Zorn
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einst dazu gedient, einen geflochtenen Tragekorb zur Eisfläche empor zu ziehen. Der Korb war zerstört, das Tau aber schien noch zu halten. Eine von Crows zerstörten Kampfmaschinen lag in der Nähe zerschmettert auf dem Grund.
    »Sable muss zusammen mit diesem Eisenmann herabgestürzt sein«, sagte Lityi. »Freiwillig wäre er kaum so tief gesprungen.«
    Sie spähten die Spalte hinauf. Ihre Kante lag gute fünfzehn Meter über ihnen. Darüber sahen sie blauen Himmel. Wenigstens das.
    »Es wird nicht ganz einfach, Sable hier heraus zu bekommen«, sagte Chacho. Er hielt das Geflecht in Händen, das er aus den Resten des Tragekorbs geknüpft hatte. »Aber mit vereinten Kräften sollten wir es schaffen, ihn nach oben zu ziehen.«
    Matt betrachtete skeptisch den massigen Säbelzahntiger. Er schätzte, dass Sable mindestens zweihundert Kilogramm wog. Aber er ließ sich seine Zweifel nicht anmerken.
    Gemeinsam legten sie dem Sebezaan das behelfsmäßige Geschirr an. Dann griff Matt als Erster nach dem Tau und hangelte sich den Schacht hinauf. Oben angekommen, sicherte er mit dem Driller die Umgebung. Doch außer toten Barschbeißern und außer Gefecht gesetzten Warlynnes entdeckte er niemanden. Menschenleer war die Eiswüste.
    Nacheinander kletterten Aruula, Lityi und Chacho aus dem Eisriss. Über die Spalte gebeugt redete der Einsiedler seinem Säbelzahntiger gut zu. Dann zogen sie das schwere Tier nach oben.
    Das war Knochenarbeit, hart und schweißtreibend, doch schließlich streckte der Säbelzahntiger seinen Schädel aus der Öffnung, hieb seine Tatzen ins Eis und zog sich den letzten Meter selbst heraus. Sofort machte er sich über den Kadaver eines Barschbeißers her. Das gefrorene Fleisch splitterte zwischen seinen Zähnen.
    Bis jetzt hatten sie von Crow und seinen beiden Robotern nichts mehr gesehen oder gehört. Um auch jetzt vor Überraschungen geschützt zu sein, holten sie das Tau ein.
    Vorsichtig pirschten sie sich danach an Crows Gleiter heran. Für Matt war klar, dass sie das Fluggerät kapern mussten. Wie sonst hätten er und Aruula jemals wieder die Antarktis verlassen sollen? Er rechnete mit einem letzten Kampf. Deshalb schlichen die beiden Männer mit den Schusswaffen voran. Aruula und Lityi blieben zunächst in der Deckung eines Eiswalls zurück.
    Chacho bedeutete Matt zu warten und stieß einen leisen Pfiff aus. Der Säbelzahntiger sprang über den Eiswall und trottete zu seinem Herrn. Blutige Eissplitter hingen an seinen Lefzen.
    Chacho schickte die Großkatze zum Gleiter. Witternd und lauernd strich der Säbelzahntiger zweimal um das Fluggerät herum. Vor der offenen Einstiegsluke blieb er schließlich stehen, reckte den Kopf und äugte hinein. Aus dem Gleiter erfolgte keine Reaktion.
    Matt und Chacho schlossen zu ihm auf. Den Driller im Anschlag, sprang der Mann aus der Vergangenheit in den Gleiter. Chacho folgte ihm mit dem Schnellfeuergewehr.
    Schnell stellte sich heraus, dass der letzte Kampf mangels Gegner ausfiel. Kein einziger Warlynne hielt sich noch im Gleiter auf. Im Laderaum stießen sie auf sieben U-Men. Sie waren abgeschaltet. Matt winkte Aruula und Lityi aus der Deckung. Gemeinsam warfen sie die Roboter aus dem Gleiter aufs Eis hinaus. Aruula schlug jedem einzelnen den Kopf ab. Lityi zog ihnen die Kleider für sich und ihren Mann aus. Der machte sich auf den Weg, um nach seinem Schlitten zu suchen.
    »Warum willst du die Kiste hinaus schaffen?«, fragte Lityi, als sie sah, wie Matt einen Kunststoffcontainer aus dem Laderaum zur Luke zerrte.
    »Sie enthält Notrationen mit Proviant«, erklärte Matt Drax. »Crow wird sie brauchen können.«
    »Er wollte dich töten, und du hinterlässt ihm Proviant?« Lityi staunte den Mann aus der Vergangenheit an, als würde sie die Welt nicht mehr verstehen. Matt antwortete nicht und stellte den Container außerhalb des Gleiters aufs Eis.
    Chacho kehrte mit seinem Schlitten zurück. Er spannte den Sebezaan davor und belud das Kufengefährt mit Ausrüstung, Proviant und Decken aus dem Laderaum des Gleiters.
    Als der Schlitten gepackt war, nahmen sie Abschied. Sie umarmten einander. Danach machten sich Chacho und Lityi auf den Rückweg zur Höhle des Einsiedlers. Aruula und Matt sahen ihnen nach, bis die Umrisse des Schlittens mit der Eiswüste verschmolzen.
    Danach kletterten Matt und Aruula in den Gleiter und setzten sich im Cockpit in die Sessel des Piloten und Copiloten. Matt machte sich mit den Armaturen vertraut. Das Fluggerät war einfach zu

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