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2421 - Eledains Kinder

Titel: 2421 - Eledains Kinder
Autoren: Unbekannt
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etwas, das sie nicht wissen durften? Die Grenze zum Bösen verlief mitten durch die Ballung hindurch – hatten sie etwas gesehen, was sie vielleicht nicht begriffen hatten, was aber für die Kolonne ebenso wichtig und tabu sein musste wie für ihn und Tauzeda Eledain-Cishon?
    Der Sekundim fühlte eine grenzenlose Leere in sich. Er hatte nie verstanden, was die Stofflichen meinten, wenn sie von „Einsamkeit" redeten. Bisher war es ein abstrakter Begriff für ihn gewesen wie so vieles, was von ihnen kam. Sie dachten und empfanden völlig anders als er und seinesgleichen, waren in für ihn starren Formen gefangen.
    Jetzt aber floss er dahin in der Sehnsucht nach Austausch. Wann hörte er seine Partnerin wieder? Er rief nach ihr, ohne Antwort.
    Ganz langsam füllte er sich, spürte wieder den Fluss der aufgefangenen Energien. Er schrie nach Tauzeda und verbrannte in der Gier nach einer Antwort, einer Stimme – irgendeiner!
    Doch als sie dann kam, wünschte er sich, nie gerufen zu haben.
    Er bekam Antwort, aber nicht von der Gefährtin.
    Zehn Sekundim materialisierten bei ihnen, zwanzig, noch mehr!
    Sie hatten kaum die Zeit, sich zu orientieren. Pheriandurus versuchte sie zu warnen, aber es war zu spät.
    Die MASCHINE reagierte so schnell, als hätte sie nur darauf gewartet, dass ihre Feinde kamen, um Pherian und Tauzeda zu Hilfe zu kommen. Vielleicht war das ihr wirklicher Plan gewesen.
    Dann hatte sie sie nur als Lockmittel benutzt.
    Die Sekundim stürzten sich auf den Giganten aus Metall.
    Sie hatten keine Chance.
     
    *
     
    Pheriandurus musste es mit ansehen.
    Er konnte nichts tun. Er konnte nicht einmal die furchtbaren Eindrücke abstellen, die mit brutaler Gewalt auf ihn eindrangen und ihm den Verstand zu rauben drohten.
    Die Sekundim, mehr als fünfzig, griffen die Kolonnen-MASCHINE an, aber sie rasten nur in ihr eigenes Verderben.
    Der Weltraum zwischen den wenigen Sternen des Randgebiets war in ein irrlichterndes Flackern getaucht, als die Energien der Sekundim über der MASCHINE zusammenschlugen. Die fünfzig Energetischen waren wie Funken, jeder von ihnen viele Kilometer groß, wütende Blitze, die in ein einziges, gemeinsames Ziel hineinfuhren.
    Dort, wo die Kolonnen-MASCHINE gewesen war, blähte sich ein Ball aus Feuer, Licht und Energien auf, der das Universum verblassen ließ und weit in den Hyperraum hineinschlug. Das All riss auf, schwarze Abgründe bildeten sich, in die die Kräfte zum Teil abflossen, zum anderen Teil zurückgeschleudert wurden. Es war ein Inferno, ein Weltuntergang ...
    Und Pheriandurus und Tauzeda waren mittendrin. Sie konnten nicht fliehen, sich nicht einmal aktiv schützen.
    Sie waren wie zwei welke Blätter in einem alles hinwegfegenden Sturm aus Gewalten, die dem eines Urknalls gleichkommen mussten.
    Aber das war nicht das Schlimmste.
    Pheriandurus rief noch immer nach seiner Gefährtin, obwohl er wusste, dass sie ihn nicht empfangen konnte. Der Sturm wischte alles hinweg. Der Sekundim verankerte sich mit Werkzeugen in der Raumzeit, die ihm selbst nicht bewusst waren. Es war der Instinkt, den ihm ELEDAIN mit in sein Dasein gegeben hatte.
    Er wehte umher im Sturm, der kein Ende nehmen wollte. Er fühlte, wie die entfesselten Kräfte an ihm zerrten und ihn verwischten. Es war mehr als nur Schmerzen. Er befand sich an der Grenze zum Nichtmehrsein.
    Doch auch das war nichts gegenüber dem, was er immer miterleben musste, ohne auch nur im Ansatz eingreifen zu können.
    Der Ball aus Licht, Sturm und flammenden Energien verblasste. Der Hyperraum schloss sich, die schwarzen Aufrisse bildeten sich zurück.
    Und dort, wo nichts mehr sein durfte, tauchte die Kolonnen-MASCHINE unversehrt aus den verblassenden Fluten.
    Pheriandurus konnte es nicht begreifen. Er weigerte sich, es zu akzeptieren.
    Doch der Kolonnen-Gigant war keineswegs vernichtet – und ging seinerseits zum Angriff über.
    Pherian grauste es. Er wollte nicht zusehen, wie ...
    ... die Kolonnen-MASCHINE seine Geschwister tötete.
    Der Gigant vernichtete sie alle, bevor sie sich zu einem neuen Angriff sammeln konnten. Er zerstäubte sie mithilfe seiner furchtbaren, unbekannten Waffe, gegen die es keine Gegenwehr gab.
    Er wischte sie aus dem Universum, einen nach dem anderen, bis kein Einziger von ihnen mehr da war.
    Es war nicht wahr.
    Es konnte nicht sein.
    Was war das für ein Ungeheuer? Was vermochte es aufzuhalten, wenn nicht ein halbes Hundert Sekundim?
    Und warum tötete es sie denn nicht endlich, sie, die Köder? Fast
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