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Die Saga vom Eisvolk 07 - Das Spukschloß

Die Saga vom Eisvolk 07 - Das Spukschloß

Titel: Die Saga vom Eisvolk 07 - Das Spukschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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1. KAPITEL
    Nach König Christians Tod wurden das Leben für seine und Kirsten Munks Töchter bedeutend schwieriger. Sie waren von ihm sehr überlegt mit den Männern verheiratet worden, die er selbst an die Spitze des Reiches gestellt hatte. Anna Christina, die älteste Tochter, hatte er mit Franz Rantzau verlobt, der zuvor von ihm zum Reichsmarschall befördert worden war. Aber noch bevor die Hochzeit stattfinden konnte, starben beide sehr jung. Die unsympathische Sofie Elisabeth, die zweite Tochter, war von ihm mit Christian von Pentz - Gouverneur, Statthalter und Amtmann - verheiratet worden. Er war wohl auch so eine Art dänischer Außenminister - wenn ein solcher Titel existiert hätte.
    Leonora Christina heiratete den bedeutendsten und ehrgeizigsten von allen, Corfitz Ulfeldt, der jetzt Reichsmarschall und der Erste im Reich war. Leonora Christina war damit schon seit vielen Jahre die Erste Dame Dänemarks.
    Elisabeth Augustas Mann, Hans Lindenov, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer absoluten Null. Christiane dagegen hatte mehr Glück. Ihr Mann Hannibal Sehested wurde ein sehr erfolgreicher Statthalter in Norwegen.
    Und Hedwig heiratete den obersten Beamten von Bornholm, Ebbe Ulfeldt. Aber auch er merkte bald, daß seine Frau eine Tochter von Kirsten Munk war. Hannibal Sehested beschrieb seine Ehefrau und deren Schwestern einmal so: »Das sind doch Teufelsweiber.
    Der Satan sollte meine Frau und die restliche Brut von Kirsten Munk holen.«
    Die Schwestern waren alle davon überzeugt, zur Creme de la Creme Dänemarks zu gehören. Aber dann bestieg ihr Halbbruder Frederik III. den Thron, zusammen mit der sehr jungen Königin Sofie Amalie.
    Frederik führte eine umfassende Säuberung durch. Zuerst entließ er Christian von Pentz, mit dem Frederik sich schon als junger Prinz überworfen hatte, und verbot ihm, sich bei Hofe zu zeigen.
    So kam Ebbe Ulfeldt an die Reihe. Seine Amtsführung wurde untersucht, und es zeigte sich, daß er die Bauern aufs Gröbste schikanierte. Auch er wurde verabschiedet. Als ob alle diese Kränkungen noch nicht genug gewesen wären, wurde allen Töchtern von Kirsten Munk das Recht genommen, sich Gräfin zu nennen - und es wurde ihnen verweigert mit ihren Kutschen in den Schloßhof zu fahren, ein Recht daß nur den ersten Damen des Reiches zustand.
    Die Töchter tobten, Kirsten Munk tobte. Und die Großmutter, Ellen Marsvin, die seit dem Tode Christian IV. schwarz trug, murmelte auch das eine oder andere in ihren Bart. Sie starb übrigens 1649 und mußte somit die weiteren Demütigungen ihrer Enkelinnen nicht mehr erleben.
    Die größte Demütigung jedoch traf Leonora Christina. Erstens war sie die Frau von Corfitz Ulfeldt, der im Verborgenen mit dem neuen König ständig darüber im Kampf lag, wer nun eigentlich das Land regierte. Zum anderen bestand zwischen ihr und der jungen Königin Sofie Amalie von Braunschweig ein rücksichtsloser Streit, wer die Erste Dame sei. Dieser eiskalte und bittere Kampf dauerte bis zu ihrem Tode.
    Eigentlich war der König hinter Corfitz Ulfeldt her. Aber erst nahm er sich Hannibal Sehested vor. Sehested war eigentlich ein Mann des Königs, aber der Reichsrat wollte ihn nicht länger als Statthalter in Norwegen haben. Als es sich dann zeigte, daß er im Laufe der Jahre ein Sechstel aller norwegischen Güter und mehrere Bergwerke an sich gebracht hatte, und daß große Schätze, die Dänemark zustanden, dort aber nie angekommen, sondern in Sehesteds eigener Tasche gelandet waren - ja da konnte der König seine Augen nicht mehr vor der Wahrheit verschließen.
    Damit war Hannibal Sehesteds Laufbahn bis auf weiteres zu Ende.
    Aber es war Ulfeldt, der König Frederik ein wirklicher Dorn im Auge war. So wie für die Königin Leonora Christina.
    Im Januar 1649 erhielt Cecilie Paladin eines Tages Besuch von Leonora Christina.
    Die Königstochter war sehr gereizt. Es gelang ihr nicht einmal, sich ruhig hinzusetzen.
    »Dieses deutsche Frauenzimmer!« schnaubte sie und meinte Königin Sofie Amalie. »Sie tut alles, um mich unterzukriegen. Aber mein lieber Mann hat noch etwas in der Hinterhand. Er reist jetzt in die Niederlande, Markgräfin, und dort wird er Absprachen treffen, die ganz Dänemark, das neue Königspaar eingeschlossen, zeigen werden, wer den klügsten Kopf hat. Wir werden schon sehen, wer am besten dazu geeignet ist, hier zu regieren!«
    »Soso, der Reichsrat hat also diese Reise beschlossen?« »Der Reichsrat? Ein Reichsmarschall von

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