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2421 - Eledains Kinder

Titel: 2421 - Eledains Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den vielen Jahren, einer neuen Bewährung, Erfüllung, dem Stillen aller Sehnsucht, die er vergessen geglaubt hatte.
    „Halt aus, Tauzeda! Ich bringe uns in Sicherheit – nicht nach Eledain-Cishon, aber dorthin, wo wir auftanken können."
    Es war irrwitzig. Wenn Tauzeda tot war, würden sie nirgends mehr „tanken".
    Sie konnte ihre „Hälfte" nicht mehr erfüllen.
    Und selbst wenn es anders wäre und sie lebte, wenn sie das tun konnte, was sie eine Ewigkeit lang getan hatte – die MASCHINE würde erneut zu ihnen kommen. Sie würde ihnen keine Zeit lassen, sich zu regenerieren. Sie konnten nicht gewinnen, nach all den vielen Jahren dieses Mal nicht mehr.
    Der Sekundim warf sich gegen den Sturm aus Leere, wischte zu Tauzeda hinüber, dorthin, wo sie gewesen war, und stieß sich mit all der Kraft ab, die noch in ihm war.
     
    *
     
    Die MASCHINE war da. Es war das Erste, was Pheriandurus wahrnahm. Sie war ihnen erneut gefolgt, und sie wartete. Sie kam näher, aber sie unternahm nichts. Sie war ein anhänglicher und lästiger Begleiter – und ein tödlicher, der ihnen jeden Moment mit seiner geheimnisvollen Waffe den finalen Schlag versetzen konnte.
    Ja, durchzuckte es ihn, ihnen!
    Denn Tauzeda war bei ihm. Sie war nicht zur Gänze erloschen, aber sie war sehr, sehr schwach. Er hatte sie getragen, gehievt, mit sich gezogen und dabei seine eigenen Kräfte bis zur Neige erschöpft.
    Und jetzt konnte er nicht mehr. Er wusste nicht, wie sie der Kolonnen-MASCHINE neuerlich entkommen sollten.
    Sie mussten sich zumindest schnell regenerieren, sonst würden sie verlöschen und die MASCHINE ihrer Arbeit berauben.
    Pheriandurus kapselte sich ein. Er rollte seine energetischen Fühler ein und zog sich zu einem winzigen, eigentlich kaum mehr fassbaren Punkt in der Raumzeit zurück. Er hoffte, dass seine Partnerin das Gleiche tun würde, er konnte ihr nicht mehr helfen. Er reduzierte sich auf eine unmerkliche Singularität, nur seine energetischen Antennen blieben weit ausgefahren, filigrane Segel von vielen Kilometern Ausdehnung, aber selbst für die MASCHINE der Kolonne unfassbar.
    Es war keine bewusste Aktion mehr.
    Der Sekundim überließ es einem tiefen Instinkt, der automatisch die Kontrolle über ihn übernahm, wenn sein Dasein aufs Ärgste bedroht war. Er kannte es nicht, es war nie nötig gewesen, doch er wusste, was geschah. Es war ein Wissen, das in ihm gewesen war, seitdem ihn ELEDAIN ausgeatmet hatte.
    Er wartete. Seine Segel waren noch existent und aktiv wie die Lungen eines bewusstlosen Stofflichen. Sie fingen ohne bewusste Steuerung weiter die Energien des Weltalls ein, aber allein das nützte ihm wenig, wenn nicht Tauzeda ebenfalls auftankte. Sie musste ihnen die nötige Masse liefern, allein waren sie verloren.
    Pheriandurus lag still, passiv wie eine vollkommen entleerte Batterie, die sich selbst nicht mehr laden konnte. Er war in diesen Momenten weder hier noch dort, nicht jetzt und nicht gestern oder morgen. Wenn die MASCHINE ihn, obgleich dies unmöglich war, weiterhin anmessen konnte, würde sie kaum energetische Aktivität an ihm feststellen.
    Vielleicht zog sie ja weiter. Möglicherweise hielt sie ihn und Tauzeda bereits für tot und ließ von ihnen ab. Dann konnten sie es immer noch schaffen.
    Er lud. Er spürte, wie er sich ganz allmählich wieder mit Energie füllte, aber ohne Tauzeda hatte er keine Chance.
    Pheriandurus war still, dämmerte in seiner Verkapselung vielleicht einem neuen Morgen entgegen, möglicherweise aber auch der endgültigen Nacht. Er existierte nicht mehr bewusst, aber seine Empfindungen waren da ...
    Er „sah" ohne Augen ...
    Die MASCHINE verschwand nicht.
    Sie blieb hartnäckig und entfernte sich nicht von ihnen. Warum? Weshalb verfolgte sie sie? War es wirklich nur, um von ihnen dorthin geführt zu werden, wohin der Feind niemals gelangen durfte?
    Waren jene, die den Giganten lenkten, wirklich so dumm, das auch nur für möglich zu halten? Eledain-Cishon war nicht nur für jeden tabu, der kein Sekundim war, es war heilig. Nicht einmal diejenigen, die für und mit ARCHETIM gegen die Traitanks gekämpft hatten, waren je in das Geheimnis eingeweiht worden.
    Warum klammerte sich die MASCHINE ausgerechnet an sie beide? Es gab viele andere Sekundim, die sie verfolgen konnte. Wieso er und Tauzeda? Was war an ihnen besonders?
    Sie waren nach Aquon-Gorissa geflogen, hatten sich näher an den Sternhaufen herangewagt als jeder andere Sekundim, soweit sie das wussten.
    Gab es dort

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