2421 - Eledains Kinder
wünschte er es sich. Es gab keinen Ausweg mehr, und Tauzeda schwieg.
Doch die MASCHINE tat ihm auch diesen Gefallen nicht.
Sie erlöste ihn nicht, sondern legte sich erneut auf die Lauer. Sie war ganz einfach nur da und wartete.
Und die Köder konnten nichts tun.
*
Pherian dämmerte dahin.
Es war nicht mehr als ein zähes, träges Schlummern, einem Ende entgegen, an dem nichts mehr sein würde, keine Freude, kein Leben, aber auch kein Schmerz und kein Leid.
Er hatte mit seinem Leben abgeschlossen. Es war vorbei.
Pherians einziger Trost war, dass er und Tauzeda die Feinde nicht nach Eledain-Cishon geführt hatten.
Es war still geworden. Der Weltraum ringsum schien tot. Selbst die Sterne schickten ihm kein Licht mehr. Sie wisperten nicht wie sonst. Alles schien in eisiger Kälte erstarrt. Nur die MASCHINE war da und feindete ihn an.
Pherian dämmerte und schwand. Die Energien, die seine Segel einfingen, reichten nicht mehr aus, um seinen energetischen Haushalt zu decken. Ohne Tauzedas Hilfe, ohne den Austausch zwischen ihnen, war alles sinnlos geworden.
Er bildete sich bereits ein, ihre Stimme zu hören.
Sie rief nach ihm, schwach und leise, aber sie war da. Die Stimme, das Flüstern, ihr Echo ...
Sie war da!
Das Begreifen riss den Sekundim jäh aus seiner agonieähnlichen Starre. Es war keine Täuschung, keine aus der Hoffnung geborene Illusion. Tauzeda rief ihn. Sie lebte!
Er versuchte, sich nur auf sie zu konzentrieren. Die Gefährtin sagte ihm etwas. Zunächst verstand er es nicht, doch dann bildete sich aus den zunächst wirren Mustern ein Bild.
„Spürst du es nicht?", vernahm er.
„Die Fremden in ihrem Schiff, das wir markiert haben ..."
„Ja?", sendete Pherian zurück, mehr erschrocken als erleichtert. „Was ist damit, Tauzeda?"
Sie antwortete nicht gleich. Schon fürchtete er, sie wieder verloren zu haben, als er hörte: „Der temporäre Imprint, Pherian ... Ich kann ihn wahrnehmen. Die Wesen um Perry Rhodan sind nur wenige Dutzend Lichtjahre von uns entfernt ..."
Er lauschte, ortete und esperte. Tastete und forschte. In einer beinahe unmöglichen Anstrengung flogen seine Sinne hinaus ins All, durcheilten die Raumzeit – und fanden den von ihm und Tauzeda hinterlassenen Imprint.
Die Fremden waren da! In N’tantha Tare-Scharm, das sie Tare-Minor nannten. Sie waren seinem Wink gefolgt und hatten ...
Vielleicht warteten sie auf Tauzeda und ihn!
Alles in ihm geriet in Wallung. Dort, wo nichts mehr gewesen zu sein schien, war wieder Leben. Sein energetischer Körper war ausgezehrt und leer, aber der Geist füllte sich mit neuem Elan. Die Fremden hier – vielleicht brauchten sie seine Hilfe?
Sie waren wichtig! Es wurde ihm so deutlich klar wie noch nie seit ihrer Begegnung. Sie standen auf der gleichen Seite wie ARCHETIM und seine Streiter, aber sie waren ganz anders. Er konnte nicht bestimmen, was ihn so faszinierte – an ihnen oder nur an dem Wesen Perry Rhodan.
Er wusste nur eines: Er musste hin!
Musste zu ihnen und ihnen helfen. Sie waren da und stark. Sie wollten und mussten gegen die Terminale Kolonne kämpfen, die an allem Elend schuld war, das über die Zwerggalaxis gekommen war – und an ELEDAINS Tod.
Sie konnten dem Leben der Sekundim wieder einen Sinn geben – wenn es ihnen gelang, die Mutter zu rächen!
Pheriandurus war wie in einem Rausch, in dem er noch einmal Reserven aufbaute, die er nie mehr für möglich gehalten hätte. Aber auch sie würden erlöschen, ehe er und Tauzeda mit den Fremden zusammenkommen konnten.
Es ging nicht, der Geist hatte die Kraft, aber der Körper ...
Es sei denn ...
Ein ebenso phantastischer wie irrwitziger Gedanke materialisierte im Bewusstsein des Sekundim. Vielleicht gab es eine Möglichkeit – eine solche, die nur einem Geist einfallen konnte, der nichts mehr zu verlieren hatte.
Tauzeda wusste, was er dachte. Auch sie taumelte in einen finalen Rausch. Er sah Zorn in ihr, den Wunsch nach Rache, jedoch ebenso die Zweifel.
Wer garantierte ihnen, dass die Fremden nicht in Wirklichkeit von der Kolonne – oder sogar der MASCHINE, das würde zeitlich passen und ihr Stillhalten erklären! – geschickt worden waren, um unter Zeitdruck und durch Betrug das größte Geheimnis der Sekundim aus ihnen herauszulocken?
Es gab keine Sicherheit. Es war ein Spiel mit einem Feuer, das heißer war als die hellste Nova ...
„Tu es, Pherian!", sendete Tauzeda.
„Versuche es, und wir werden sogar die Kraft haben, die Fremden
Weitere Kostenlose Bücher