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2450 - Evolux

Titel: 2450 - Evolux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hoch, und in seinen Augen flackerte mit einem Mal etwas wie Leidenschaft. „Du und dein bedeutungsloser, brachliegender Orden, von dem du dich selbst abgewandt hast, Ritter ...
    Du und deine Aura und deine vermeintliche Mission ... Das alles erspart dir nicht, Befehle zu befolgen! Ob du es willst oder nicht, du beugst dich einem Inspekteur und Beauftragten der Kosmokraten."
    „Ich bin kein Ritter mehr."
    „Aber du trägst die Aura! Für mich, Perry Rhodan, für mich ist ein Ritter der Tiefe nur ein Anachronismus. Dein Orden ist ein Irrtum der Geschichte.
    Eine kosmische Dummheit, die von den Hohen Mächten eine Zeit lang geduldet wurde. Dieser Ritterorden arbeitet heute nicht mehr, und das ist gut so. Was glaubst du denn, wie man den Mächten des Chaos begegnen soll – mit der Dominanz der Vernunft oder mit den Maßstäben einer selbst gezimmerten Ethik?
    Was glaubst du denn, wie sich die Ordnung im Universum Gehör verschafft?
    Durch Effizienz und zentrale Planung?
    Oder doch eher durch euren kindischen Ritterglauben an Moral und Werte?"
    Dyramesch blitzte auf den kleineren Terraner herab, und Rhodan erwiderte bestürzt den Blick des Hünen.
    Der Oberste Sequenz-Inspektor klang wie ein Eiferer auf einem Kreuzzug. „Das ist alles. Geh nun, Rhodan.
    Oder meine Sathox begleiten dich hinaus."
     
    *
     
    Sie kehrten auf demselben Weg, den sie gekommen waren, ins Freie der Steilen Stadt zurück.
    Rhodan schaute auf das märchenhafte Ambiente der Verwaltungsstadt, ohne für die Schönheit einen Blick zu haben. Sie stiegen in den gläsernen Zug, fuhren mit dem vertikalen Verkehr abwärts, und als das Bodenniveau erreicht war, nahmen sie Kurs Richtung Gleiterparkplatz.
    Rhodan und Ogoras saßen schweigend nebeneinander. Dieses Mal nicht auf einer reservierten Bank, sondern mitten unter allen Reisenden. Wer von beiden betroffener war, ließ sich kaum sagen: Rhodan, der ehemalige Ritter der Tiefe, dessen Operation Tempus soeben zerstört worden war – oder der Yakonto, dem der Dom Kesdschan als moralisches Zentrum des Universums galt.
    Mit jeder Sekunde wurde die völlige Unsinnigkeit des eben beendeten Gesprächs Rhodan massiver deutlich. Dyramesch hatte nicht die Absicht gehabt, seine Pläne zu offenbaren, von Anfang an nicht.
    Doch weshalb hatte er den Terraner in sein Büro geladen?
    Rhodan spielte in kleiner, grobpixeliger Auflösung das Holo ab, das sein Kom-Armband aufgezeichnet hatte.
    Den Ton des Gesprächs hörte er per Knopf im Ohr. Er lauschte analytisch jedem Satz, folgte jeder Geste des Inspektors. Rhodan machte sich die Emotion bewusst, die Dyramesch so unverhofft an den Tag legte, den heiligen Eifer, mit dem er seine Effizienz von Rhodans kindischem Ritterglauben trennte.
    Dyramesch hatte ihn erniedrigen wollen. Das war der Grund.
    Die vernunftorientierte Technokratie erschuf ein Wunderwerk wie die PENDULUM – während die Moral eines Perry Rhodan zu einer technisch minderwertigen, wracken JULES VERNE führte.
    Dyramesch redete von Vernunft.
    Doch seine Weisheit entlarvte sich als Fanatismus, und Perry Rhodan, der ehemalige Ritter, schien ihm eine Art naturgegebener Feind zu sein.
    Dass Operation Tempus auf diese Weise scheitern sollte, war unvorstellbar bitter.
    „Vielleicht ändert er seine Meinung noch einmal", sagte Castun Ogoras schließlich.
    „Glaubst du das?"
     
    7.
     
    Ogoras, Paktron und Auratush transportierten Rhodan nach Gelephant zurück.
    Die JULES VERNE stand unverändert in der weißen Felsenlandschaft.
    Ein Hantelkörper von 2400 Metern Höhe, mit einer Masse von 187 Millionen Tonnen und doch unvorstellbar winzig im Vergleich zur Weißen Welt. Von Umrüstung war nichts zu erkennen, selbstverständlich nicht, Dyramesch hatte es ja angekündigt.
    In einem Hangar der JV-1 ging der Gleiter nieder. Rhodan verabschiedete die Yakonto freundschaftlich, ohne zu wissen, ob sie einander wiedersehen würden.
    Mondra holte ihn aus dem Hangar ab. „Wie ist es gelaufen, Perry?"
    „Katastrophal. Aber das berichte ich in der Zentrale, wenn Tolot und die anderen zuhören."
    Er sah sie aus den Augenwinkeln an, und er bemerkte, dass ihr etwas auf der Zunge lag.
    „Was war in der VERNE?"
    „Nicht besonders viel."
    Mondra log. Er kannte sie viel zu genau. Doch sie sprach kein weiteres Wort, bis sie die Zentrale erreichten.
    Rhodan rief die wichtigsten Besatzungsmitglieder zusammen, neben Tolot den Mutanten Gucky, den Chefwissenschaftler Daellian, Alaska Saedelaere, Oberst Ahakin und ein paar andere,

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