2453 - In der Steilen Stadt
dreht es den Magen um, Rudyr. Ich kann nicht mehr."
„Wir werden es schaffen", wiederholte Rudyr, ohne selbst noch daran zu glauben.
*
Eine Armee von goldenschwarzen Kampfrobotern stampfte heran.
Mondra und Gucky verschanzten sich im Raum des Empfangstransmitters.
Wenn sie nach draußen sahen, entdeckten sie Dutzende von Säulen, die sich transformierten.
Im Hintergrund ertönte der Lärm von Kämpfen, Schüssen und Explosionen.
Mondra wollte gar nicht wissen, wie viele in diesen Momenten um ihr Leben kämpften. Die Robotstation hatte sich binnen weniger Minuten in ein einziges Schlachtfeld verwandelt. „Das ist mehr als ein normaler Verteidigungsmodus. Diese ganze Station ist eine Todesfalle, die nur dazu gebaut wurde, um Eindringlinge zunächst in Sicherheit zu wiegen und dann effektiv zu vernichten."
Sie hatten bereits einige Ideen entwickelt, wie sie am sinnvollsten selbst in die Kämpfe eingreifen konnten.
Vor allem Gucky als Multimutant war unendlich wertvoll, zumal er über große Kampferfahrung verfügte. Er ging nicht auf Mondras letzte Worte ein, sondern stand völlig still. Mondra kannte diese Haltung. Er konzentrierte sich und versuchte mit seinen Psi-Sinnen etwas zu espern.
„Da ist ein Lebenszeichen, Mondra", sagte er schließlich. „Es handelt sich um niemanden aus unserem Einsatzteam."
„Ist es derjenige, der die Roboter befehligt?"
Der Mausbiber schüttelte den Kopf. „Er ist schwach ... verwirrt. Weiß selbst nicht, was hier vor sich geht. Ich kann seine Gedanken nur verschwommen erkennen, aber mit den Angriffen der Roboter hat er nichts zu tun. Sie handeln automatisch, davon bin ich überzeugt. Wahrscheinlich hat unsere Ankunft die Transformationen ausgelöst und die Roboter aktiviert."
„Wieso kannst du ihn jetzt spüren?", fragte Mondra. „Als wir in der Station ankamen, sagtest du, es wäre niemand hier."
Gucky schüttelte langsam den Kopf.
„Darauf kann ich dir keine Antwort geben. Vielleicht war er vorhin noch nicht da, oder ... ja, das würde passen – womöglich war er im Tiefschlaf und ist selbst erweckt worden, als die Station unsere Ankunft meldete."
„Kannst du zu ihm springen? Ob deine Theorie stimmt oder nicht, er weiß mehr als wir. Vielleicht kann er das Verteidigungsprogramm wieder abschalten. Immerhin sind wir nicht seine Feinde. Wahrscheinlich weiß er nicht einmal, dass inzwischen eine halbe Ewigkeit vergangen ist."
„Ich spüre nur die grobe Richtung, in der er sich aufhält. Den genauen Ort kann ich nicht lokalisieren."
Der Ilt sah ihr ernst in die Augen.
„Ich werde ihn suchen. Aber dich lasse ich nicht allein zurück, Mondra. Gegen eine Armee dieser Roboter bist du in deinem angeschlagenen Zustand hilflos. Wir springen zu einer unserer Gruppen.
Schließ dich mit ihnen zusammen."
Sie streckte die Hand aus im Wissen, dass sie bei den bevorstehenden Kämpfen einen großen Nachteil hatte – die Systeme ihres SERUNS waren stark beschädigt.
Der Schutzschirm würde nur noch ein oder zwei Treffer absorbieren und ableiten können, ehe er endgültig ausfiel.
Gucky berührte sie. „Ich fühle eine Gruppe, die nicht direkt in Kämpfe verwickelt ist. Dorthin bringe ich dich."
Sie sprangen und fanden sich in einem Raum wieder, in dessen Mitte flache, kübelförmige Wagen standen. In Regalen stapelte sich eine Vielzahl technischer Grundbauteile. Mondra zählte außerdem sechs Terraner in den Spezial-SERUNS der Kampftruppen und einen Laosoor.
Das Schott war geschlossen. Von draußen drang nicht der geringste Laut herein, obwohl dort zweifellos Kämpfe mit den Robotern tobten.
Einer der Terraner trat vor. Sie erkannte ihn sofort als Captain Linbyr Uy, den Anführer der Missionsspezialisten.
„Willkommen in unserem Ersatzteillager und Hauptquartier. Wir können eure Hilfe brauchen. Wir planen einige Aktionen gegen die Roboter."
„Auf mich werdet ihr verzichten müssen." Gucky verschwand ohne weitere Erklärungen.
Mondra begegnete dem verwirrten Blick des Spezialisten. „Er geht auf eine besondere Mission, die womöglich wichtiger wird als alles andere."
Nun erst bemerkte sie, was neben den kübelförmigen Wagen auf dem Boden stand: Dutzende Kisten mit Sprengstoff, die das Einsatzteam mit in die Station gebracht hatte.
Captain Uy entging ihre Überraschung offenbar nicht. „Das ist unser Vorrat zur Verminung der PENDULUM. Wir haben ihn hier gesammelt und in Sicherheit gebracht. Wenn man angesichts dessen, was sich da draußen abspielt,
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