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2453 - In der Steilen Stadt

Titel: 2453 - In der Steilen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mondra riss im vollen Lauf den Strahler heraus und feuerte.
    Die Säule explodierte.
    Die Druckwelle stieß Mondra nach hinten. Feuerlohen zuckten auf sie zu und verpufften, ehe sie sie erreichten – der einzige Vorteil dabei, rückwärtsgeschleudert zu werden.
    Dann donnerte eine zweite Explosion hinter ihr. Gucky hatte den anderen Roboter erledigt.
    Mondra erwischte es erneut mit voller Gewalt. Sie schrie, als sie umhergeschleudert wurde, als grelles Licht nur unzureichend durch die Schutzfunktion des Helms gedämpft wurde, als Feuer über sie loderte, als etwas gegen sie schmetterte, sie in eine schwarze Qualmwolke trieb ...
    Schutzleistung bei 10 Prozent, las sie.
    Zusammenbruch in fünf Sekunden.
    Sie schlug auf, schlitterte über den Boden, schmetterte gegen etwas, was die Höllenfahrt stoppte.
    Jeder Muskel schmerzte, doch sie versuchte aufzustehen. Und sie blickte auf eine sich bewegende, wimmelnde Fläche.
    Sie lag vor einer weiteren Säule ...
    Gucky tauchte vor ihr auf, packte sie am Arm, und die Umgebung verschwand.
    Der Mausbiber musterte Mondra besorgt. „Wenn diese Roboter zerstört werden, sind sie gefährlicher als vorher! Sie explodieren mit einer Wucht, wie ich es noch bei keinem Robot erlebt habe. Ganz offensichtlich sind sie mit Sprengladungen gespickt, die es in sich haben!"
    Davon konnte Mondra ein Lied singen.
    Gequält richtete sie sich auf. „Danke."
    „Dafür, dass ich dich ins Zentrum einer zweiten Explosion geschickt habe?"
    „Dafür, dass du mich rausgeholt hast.
    Mein SERUN ist inzwischen besserer Schrott. Ohne dich hätte ich wohl nicht überlebt."
    „Die Säulen transformieren überall, so weit ich schauen kann. Ich habe die anderen gewarnt. Wir sammeln uns bei der Empfangshalle, damit wir uns notfalls zurückziehen können. Ich bringe dich hin, zu den Burschen, die den Transmitter vor der Halle bewachen. Dann hole ich andere nach."
    Sie teleportierten erneut und standen im nächsten Augenblick vor den Leichen der fünf Spezialisten, die ihren Wachauftrag mit dem Leben bezahlt hatten.
    „Das sieht übel aus", sagte Gucky.
    Mondra ahnte Schreckliches. Sie blickte durch das noch offen stehende Schott in den Empfangsraum. Und sie sah genau das, was sie erwartet hatte.
    Kein grünes Leuchten.
    Kein Empfangsfeld.
    Der Transmitter bestand nur noch aus zerfetzten Überresten, die sich über den gesamten Raum verteilten.
    Mondra schloss die Augen. Wenigstens fünf Sekunden wollte sie sich gönnen.
    Ganz kurz wollte sie abschalten, das Feuer, die Explosionen und die Gewalt vergessen.
    Es gab keinen Zweifel.
    Sie waren in der Robotstation gefangen.
     
    5.
     
    Kosmofekt bei der Arbeit
     
    Es war so weit. Dyramesch, Kosmofekt von Evolux und zugleich Oberster Sequenz-Inspektor, war bereit, seinen Gast zu empfangen.
    Vanta Aquinto zupfte zufrieden einen Fussel von seinem silbrig blauen Handschuh. Er hatte schnell eine Audienz erhalten. Besser hätte es nicht laufen können. Do Taptargo hatte Vantas Lügen Glauben geschenkt.
    Spuren verwischen?
    Als Rückendeckung dienen?
    Termine wegen des defekten Schalters der Schmiede Itaavan wahrnehmen?
    Lächerlich!
    Es gab so viel Wichtigeres zu tun. Denn dies waren wichtige Stunden. Zeiten des Umbruchs. Aber auf andere Art, als Taptargo es sich vorstellte. Sogar Siso Dirio würde sich bald entscheiden müssen. Er hielt sie allerdings für klug genug, die richtige Entscheidung zu treffen und sich an seine Seite zu stellen. Weg von diesem Narren, dem sie schon so lange nachlief, ohne dass dieser ihre Liebe erwiderte.
    Eine für einen Nyahay ungewöhnlich füllige Gestalt führte Vanta Aquinto durch riesige Büros, in denen hektische Betriebsamkeit herrschte. Vanta hatte die Nyahay noch nie ausstehen können. Schon die Tatsache, dass sie ihre Gesichter verschleierten, war ihm zuwider. Am liebsten hätte er ihnen die Stofffetzen, die bei jedem Atemzug vibrierten, von den Gesichtern gerissen. Doch dann wäre das Flirren der verborgenen weißen Lichter noch penetranter gewesen.
    „Der Kosmofekt erwartet dich", sagte sein Führer, drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort an Vanta vorbei. Dabei erhaschte dieser einen flüchtigen Blick auf die graue, vertrocknete Fratze, die unter dem kalten Licht des Kranzes geisterhaft tot wirkte. Fahle Zähne leuchteten hinter dürren Lippen.
    Vor Vanta stand ein breiter Durchgang offen, der auf beiden Seiten von wuchtigen Tischen flankiert war, an denen jeweils ein Yakonto arbeitete. Wahrscheinlich fühlten sich

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