2461 - Der unendliche Raum
verloren im Raum, fast wie ein Vorgeschmack auf das, was sie in wenigen Tagen erwartete. „Und ob ich verstehe.
Soll ich dir was sagen? Ich habe auch Angst, aber ..."
„Wir sind Helden!", rief Unamato gegen die beklemmende Kälte, in der er zu schwimmen glaubte. „Und Atlan verlässt sich auf uns! Er braucht uns ... und genau deshalb werden wir unser Bestes geben!
Wir werden kämpfen wie nie zuvor!"
„Ich bewundere dich, Unamato." Inteuker war zum Türschott gegangen, das bereits offen stand. „Du bist auch ein Held, wenigstens für mich. Aber ... können wir jetzt?"
„Wo ist die Gruppe?", fragte der Chef der Mission.
„Äh ... die neun anderen warten schon längst im Hangar, wo auch Atlan ist. Wir sind die Letzten ..."
Unamato nickte grimmig. „Nicht mehr lange, Kadett Inteuker. Folg mir endlich!
Ohne Tritt ... marsch!"
*
In einem irrte Leutnant Mirk Unamato, denn Atlans Entscheidung, jetzt an die Realisierung seines tollkühnen Plans zu gehen, war nur wenige Stunden vor dem bevorstehenden Abflug gefallen.
So lange hatte der Arkonide warten müssen. Die Zeit brannte ihm und allen Expeditionsmitgliedern unter den Nägeln, denn mit jedem Tag, den sie untätig vergehen lassen mussten, wuchs die Kraft des Chaos in Hangay weiter – unaufhörlich dem Punkt entgegen, an dem es keine Umkehr mehr gab und die Negasphäre nicht mehr zu verhindern wäre.
Aber eine ziellose Aktion ohne ausreichende Hintergrundinformationen hätte ihnen auch nicht geholfen, sondern allenfalls das bereits Erreichte zunichtegemacht.
Den Ausschlag hatten die Meldungen gegeben, die Atlan von den LFT-BOXEN ATHOS und ARAMIS erhalten hatte, die als Aufklärer in Hangay operierten. Sie besagten, dass der Entropische Zyklon AKAZU seine Todesernte im Sektor 3Vutavan beendet hatte. Was dort jemals an Leben existiert hatte, war ausgelöscht und im Zyklon gespeichert.
Den beiden BOXEN war es gelungen, den Funkverkehr der Kolonnen-Einheiten am Rand des Sektors abzuhören. Aus ihm ging hervor, dass AKAZU keinesfalls zur Entladung weiterzog, sondern ein zweites Ziel anvisierte, das mit 4212 Lichtjahren nicht weit vom Stützpunkt der Galaktiker, Win-Alpha, entfernt lag.
Es handelte sich um den galaktischen Sektor Traukis.
Es war der Ausschlag gewesen – genau das, worauf Atlan gewartet und gehofft hatte.
Der erbeutete Zyklon-Scout mit der Registernummer 30.086.018, den man inzwischen auf den leichter zu handhabenden Namen LOOKOUT getauft hatte, war bis vor knapp drei Stunden in einem Hangar des Tenders ERIDANUS XIII im Orbit um Winola III untergebracht gewesen, auf dessen Landefläche auch die RICHARD BURTON verankert war.
Die Techniker waren selbst jetzt, als das Fahrzeug im Hangar der BURTON lag, dabei, den Umbau, vor allem im Inneren des buckelförmigen Kolonnen-Fahrzeugs, abzuschließen. Von außen sah es nun so aus, als sei es durch eine Explosion an Backbord schwer beschädigt worden – und zwar von außen.
Genauer gesagt: etwa so, als wäre direkt neben dem Schiff ein TRAI-Versorger explodiert.
Dutzende Techniker und Roboter umlagerten noch immer das Objekt in dem Hangar, und mindestens die gleiche Zahl befand sich an Bord und legte letzte Hand an die Veränderungen, die für einen erfolgreichen Einsatz der LOOKOUT ebenso unerlässlich waren wie riskant.
Für den Einsatz, den Ernstfall, auf den alle Planungen des Arkoniden von Anfang an abgezielt hatten.
Ohne den Tender hätten sie das Scout-Schiff niemals so schnell und überzeugend umbauen können, weshalb es sich als notwendig erwiesen hatte, die sechs Tage Rückflug von 3-Vutavan nach nur zweitägigem Aufenthalt dort in Kauf zu nehmen.
„Und du bist sicher, dass du die richtige Auswahl getroffen hast?", fragte Indica so leise, dass die bereits angetretenen neun Mom’Serimer es nicht hörten. „Dein Leutnant ist jetzt schon ...", ihr Blick fand die Chrono-Anzeige, „... sechs Minuten überfällig. Im Ernstfall kann das über Tod oder Leben entscheiden."
„Lass ihn", erwiderte der Arkonide.
„Es ist für die Kleinen nicht leicht. Sie sind relativ immun gegen die Entropiestrahlung des Zyklons, deshalb wurden sie ausgewählt. Aber sie haben das bereits einmal mitgemacht, als wir die LOOKOUT kaperten. Das ist bei ihnen alles noch sehr frisch, Indica."
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Atlan, das sehe ich anders. Wenn es hart auf hart kommt, kannst du darauf keine Rücksicht nehmen. Es steht zu viel auf dem Spiel – nicht nur euer Leben."
Es war nicht
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