2471 - Geschenk der MetalÀufer
an, alle zu erwischen, ehe einer durchbrechen und verheerende Schäden an anderer Stelle des Solsystems anrichten konnte.
Hinter der JULES VERNE explodierte der Weltraum innerhalb des Kristallschirms in einer grellen Energielohe. Voraus in Flugrichtung beschleunigten ganze Schwärme Traitanks und rasten in die Öffnung hinein. Sie konnten die Hantel aufgrund des Paros-Schattenschirms nicht sehen: Mehrere Disken explodierten, als sie die VERNE trafen, vom Kurs abkamen und andere Raumer rammten.
„Tolle Spezialeffekte", sagte Gucky anerkennend. „Da fällt mir ein: Wann waren wir eigentlich zum letzten Mal in einem Action-Trivid, Perry?"
„Wir sind durch!", meldete Lars Brock.
Hinter ihnen explodierten zahllose Traitanks in dem sich schließenden Schirm.
Andere verschwanden spurlos von der Ortung. Ein Großteil jedoch, Rhodan schätzte die Zahl auf mindestens zweihundert, musste durchgekommen sein.
NEMO meldete sich mit einer Nachricht von Nummer 145.
„Istorico ist bewusstlos zusammengebrochen."
Bevor Rhodan aufstehen konnte, fasste Gucky ihn am Arm und teleportierte mit ihm.
*
In sitzender Haltung ohne Stuhl oder Sessel irgendwo anzukommen ist nicht gerade die Ideallinie. Aber Gucky hielt Rhodan telekinetisch fest und stellte ihn auf die Beine.
„Danke, Kleiner!"
Medos kümmerten sich um den Ara.
„Er hat einen mentalen Schock erlitten und ist traumatisiert", informierte eine der Maschinen Rhodan. „Glücklicherweise hat er das Bewusstsein verloren. Voraussichtlich werden die Mediker ihn in ein künstliches Koma versetzen."
„Mit etwas Pech dürfen sie das bei mir auch bald tun." Rhodan wandte sich an die Umstehenden. „Bitte verlasst jetzt diesen Raum. Ich kann nicht voraussagen, was passiert. Gucky und drei Roboter bleiben bei mir."
Er wartete, bis sich die letzte Tür geschlossen hatte. Dann trat er an die schwebende Scheibe heran, entschlossener als bei seinem ersten Besuch. Er streckte die Arme aus und ließ die Hände in das halb materielle Gebilde sinken.
Sofort spürte er den Unterschied. Es kribbelte in den Fingerspitzen, das Kribbeln schmerzte nach wenigen Augenblicken. Er empfand es, als würden zahllose winzige Nadeln in seine Fingerkuppen stechen. Das Piksen von Eiskristallen auf der Gesichtshaut fühlte sich ähnlich an, tat nur nicht so weh.
Chaos drang auf ihn ein. In dem Durcheinander ließen sich keine einzelnen Elemente erkennen, es war eine Ansammlung von Fragmenten und Teilen, eine Sammlung des digitalen Irrsinns, die sich in dieser Scheibe nach und nach zu einem Tsunami aufschaukelte.
Für die JULES VERNE bedeutete es höchste Gefahr.
Ich rufe Nox Hauthorn!, dachte Rhodan intensiv. Nox Hauthorn, kehre zurück! Sprich zu mir!
Es war einen Versuch wert, aber er brachte nichts. Das Hologramm hatte seinen Zweck erfüllt, es hatte den Ritter der Tiefe informiert und sich anschließend vermutlich selbst aus dem Speicher gelöscht. Der Terraner war auf sich allein gestellt.
Kommunikation mit den Metaläufern war nicht möglich. Er konnte nichts tun, als sich auf das Chaos zu konzentrieren, und versuchen, ihm seine Ordnung aufzuzwingen.
Seine Fingerspitzen berührten festen Untergrund.
Er schloss die Augen, konzentrierte sich auf die chaotischen Eindrücke, die auf ihn eindrangen, endlos an der Zahl, manche intensiv und schmerzhaft, andere eher am Rande, leise und unbedeutend. Überall in seinem Bewusstsein manifestierten sich einander durchdringende und kreuzende Kolonnen fremdartiger Zeichen, bei denen einige dadurch auffielen, dass sich in ihnen sechs oder sieben Symbole in verschiedenen Reihenfolgen wiederholten. Sie explodierten in seinem Bewusstsein, ohne dass er es verhindern konnte.
Rhodan schrie vor Schmerz. Vielleicht bildete er sich auch nur ein zu schreien.
Er konzentrierte sich stärker, versuchte gezielte Mentalsignale auszusenden, die sich mit dem Abschalten des Steuerpults befassten. Er dachte in der Sprache der Mächtigen, die dem Automaten geläufig sein musste. Alle auf Evolux hatten diese Sprache beherrscht.
Das Mentalfeld des Steuerautomaten hielt dagegen. Es versuchte seine Impulse abzudrängen, aber Rhodan ließ nicht locker.
Seine Gedanken begannen sich zu verwirren, alle bis auf den einen Befehl: Trafitrons abschalten! Trafitrons-ss abschaltennnnnnnnnn! Trftnsschltn!
Seltsamerweise bekam er mit, wie sich diese Gedanken verzerrten, verlangsamten und wieder beschleunigten, in einer Schnelligkeit und Heftigkeit auf das mentale Feld des
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