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2479 - Technomorphose

Titel: 2479 - Technomorphose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herab und geben uns eine vernünftige Erklärung."
    Ernst kann er das nicht meinen, überlegte ich. Er provoziert schon wieder.
    Der Emotionaut wandte sich zum Gehen. Ahakin trat selbst an den Aggregatblock und legte die Fingerkuppen auf das Material. Nichts geschah. Die Spiegelung blieb verschwunden, der Text wiederholte sich nicht.
    Ein Blick des Kommandanten traf mich. „Istorico soll sich damit auseinandersetzen", sagte er. „Und NEMO. Wir haben Wichtigeres zu tun. Uns läuft die Zeit davon."
    An meinem Kom blinkte ein Signal.
    Istorico rief mich zu einer Besprechung.
    Wenn er es nicht über Funk erledigte, musste es etwas Wichtiges, Vertrauliches sein.
    „Ich kümmere mich darum, Lanz", versprach ich.
     
    *
     
    Terra-Review, 5 Tage Heimaturlaub ...
    Eine Kugel mit Ringwulst, daneben ein Zylinder mit Ringwulst und noch mal eine Kugel mit Ringwulst – das Modell stand auf meinem Wohnzimmertisch, eine fein ziselierte Arbeit aus meiner Robotwerkstatt. Selbstverständlich gab es die Oberfläche der JULES VERNE nicht in jedem Detail wieder, das wäre zu verräterisch gewesen. Immerhin musste ich damit rechnen, dass Unbefugte durch einen dummen Zufall dieses Modell entdeckten und sich fragten, was es darstellte.
    Eine leichte Staubschicht hatte sich darübergelegt. Ich nahm es auf und pustete sie weg. Die Staubwolke trieb nach oben, wo die Klimaanlage sie absaugen sollte.
    Nichts geschah. Ich stellte das Modell zurück auf den Tisch und sah mich um.
    „Servo?"
    Der Automat antwortete nicht. Ich trat zu dem Wandsockel und musterte die Anzeigen. Die Kontrolllichter brannten nicht mehr. Das Gerät war außer Betrieb. Ich grub in meiner Erinnerung, konnte aber keinen Hinweis darauf finden, es selbst abgeschaltet zu haben.
    Umständlich begann ich die Abdeckung der Steuereinheit zu lösen. Der Sensor für die manuelle Aktivierung blinkte.
    „Wenigstens etwas", murmelte ich.
    Mit der Fingerkuppe strich ich darüber.
    Das Blinken hörte auf, die Bereitschaftslampe ging an.
    „Guten Tag, Largo Fantain", sagte eine melodische Stimme. „Heute ist der 30. Juni 1347 NGZ, 6:38 Uhr Terra-Standard."
    „Wer hat dich abgeschaltet?"
    „Deine Großmutter Elaine."
    Elaine! Sie besaß noch aus früheren Jahren meinen Reservekodegeber.
    „Warum?"
    „Meinen Protokollen zufolge wegen der Energieeinsparung. Seit Erhöhung der Hyperimpedanz neigen einige Leute dazu, Energie nicht länger als etwas zu betrachten, was unbegrenzt verfügbar ist."
    Ich ging duschen und überlegte, wie ich die fünf Tage Heimaturlaub nutzen wollte. Ein Besuch bei Elaine, vielleicht einer bei Maddy. Maddy war Elaines früherer Mann – den beiden hatte ich meine Mutter zu verdanken. Aber Sarola und mein Vater Conway lebten nicht mehr. Sie waren ebenso wie meine beiden Geschwister Kerkorya und Aloff Opfer Ramihyns geworden, jenes Dieners der Materie, der damals in Terrania und auf Terra gewütet hatte.
    Und wir machen uns auf und kämpfen gegen die Mächte des Chaos, statt diese mörderischen Vasallen der Kosmokraten samt ihren Kosmischen Fabriken ins Jenseits zu pusten, dachte ich. In was für einer anachronistischen Zeit leben wir eigentlich?
    Normalsterbliche wie ich würden nie vollständig begreifen können, welche kosmischen Zusammenhänge da hineinspielten. Wir wussten aber, dass uns von den Mächten des Chaos, den Chaotarchen und ihren Flotten und Heeren Gefahr drohte – nicht nur Terra und der Menschheit, sondern der Lokalen Gruppe und allen ihren Bewohnern.
    Unser Kampf gegen diese Mächte war mit der Rückkehr aus der Vergangenheit nicht beendet. Die nächste Etappe stand bevor ...
    Seit unserer Ankunft auf Terra waren elf Tage vergangen. CHEOS-TAI, der GESETZ-Geber der Kosmokraten, war nach der schnellen Rettungsaktion für die Friedensfahrer im Lazaruu-Sternhaufen wieder in die Nähe des Grenzwalls von Hangay zurückgekehrt. In einem Riesenhangar ruhten eine Kugel mit Ringwulst, daneben ein Zylinder mit Ringwulst und noch mal eine Kugel mit Ringwulst, dazwischen jeweils zweihundert Meter Luft und alle drei Teile in gewaltigen Prallfeldern dicht über der Plattform des Tenders – das war die JULES VERNE, seit sie sich vor zwölf Tagen beim Landeanflug auf Luna geteilt hatte.
    War das wirklich schon so lange her und nicht erst ein paar Stunden? Davor, als wir die lange Strecke von Evolux zur Milchstraße geflogen waren, hatten wir die Zeit in umgekehrter Relation wahrgenommen. Da war uns ein Tag wie ein Jahr, manchmal sogar wie ein ganzes

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