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2479 - Technomorphose

Titel: 2479 - Technomorphose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Terraner, wie sich das energetische Gebilde nach und nach mit Sternen füllte.
    Hangay war eine fast kreisförmige Spiralgalaxis mit 230 Milliarden Sonnenmassen. Der Durchmesser der Sterneninsel lag bei 130.000 Lichtjahren. Wenn er sie so vor sich sah, fiel es ihm schwer, an ihre Herkunft aus einem sterbenden Universum zu glauben. Aber er hatte es miterlebt, war selbst in Tarkan mit seinem roten Hintergrundglühen gewesen.
    Die dreidimensionale, lichtverstärkte Holo-Darstellung Hangays erhielt immer neue Details. Der schimmernde Vorhang, der deutlich sichtbar über allem lag, symbolisierte den Grenzwall. Auf Rhodans Zuruf hin zoomte das Holo eine Raumkugel von mehreren hundert Lichtjahren Durchmesser heraus. Deutlich zu erkennen war dieses Echo, das seit Stunden in den Anzeigen der Kantorschen Ultra-Messwerke auftauchte.
    Es lag weit draußen am Ende der Reichweite ihrer Orter und Taster, symbolisiert durch einen winzigen grünen Würfel. Es handelte sich um einen der drei Kosmischen Messenger in der Nähe des Grenzwalls.
    Mondra Diamond verließ ihren Platz bei Le Anyante und kam zu ihm herüber.
    Rhodan empfand es als wohltuend, wenn sie in seiner Nähe war, aber er ließ es sich nicht anmerken.
    „Die Messenger wagen immer wieder Vorstöße gegen den Wall", sagte sie. „Sie zucken wie Gummibälle zurück und verändern danach schleunigst ihre Position."
    Rhodan nickte. „Sie begehen nicht den Fehler des ersten Messengers, der seine Energien im stumpfsinnigen Anrennen gegen den Grenzwall komplett verbrauchte."
    Sie lernten offensichtlich dazu, auf welche Weise und über welche kosmischen Distanzen auch immer. Sie warteten auf ihre Chance, die sich dann bot, sobald der Grenzwall sich auflöste oder Lücken erhielt.
    Das hatten sie mit CHEOS-TAI und dem Einsatzgeschwader ARCHETIM gemeinsam.
    Rhodan richtete seine Aufmerksamkeit auf den Vorhang. Er suchte nach Eruptionen, nach winzigen ortungstechnischen Anzeichen einer oder mehrerer Lücken.
    Sie hätten längst existieren müssen.
    Irgendwo jenseits des Walls flog das Hangay-Geschwader mit dem Flaggschiff RICHARD BURTON. An Bord war die Parapositronik ESCHER, die eine wichtige Rolle spielen sollte, indem sie den Grenzwall öffnete. Bisher deutete nichts darauf hin, dass dies bereits geschehen war. Erst wenn der Wall durchlässig war, konnten sie TRAITOR und gleichzeitig die negative Superintelligenz KOLTOROC angreifen, die in Hangay residierte.
    Immerhin brachte Rhodan zwei wichtige Informationen von Terra mit nach Hangay.
    Nur das Zusammenwirken vieler verschiedener Instanzen und Gruppen würde die Genese der Negasphäre aufhalten.
    ESCHER war eine davon.
    Und der Nukleus zeichnete für die Koordination verantwortlich. Bis er eintraf, würde es wohl noch fast drei Monate dauern. So hatte er es auf der Isla Bartolomé durch Fawn Suzukes Mund verkündet. Bis dahin blieb ihnen nichts anderes übrig, als zu beobachten und Informationen zu sammeln, auf das Geschwader jenseits des Walls zu vertrauen und alles daranzusetzen, möglichst viele Informationen über den Grenzwall zu sammeln.
    Und natürlich die JULES VERNE optimal einsatzbereit zu machen.
    „Soeben wurde Sektor F-GODA identifiziert", erklang erneut die alles dominierende Stimme Curcaryen Varantirs.
    Der Algorrian stand mitten in einem hufeisenförmig angeordneten Ensemble aus Steuerpulten, umgeben von mehreren Dutzend kleinerer Steuerkonsolen, an denen Heromet arbeiteten. Einer von ihnen trug einen schwarzen Anzug. Das war der TAI-Servo Taffanaro, ihr Anführer.
    F-GODA lautete die Bezeichnung für einen der Sektoren, in denen sich die Chaos-Geschwader sammelten. Es war nur eine von vielen Sammelstellen überall am Wall. TRAITOR hatte dort, genau wie bei D-MODA, riesige Flottenverbände zusammengezogen und würde sie wohl bald ins Innere der Galaxis holen.
    Die Strangeness-Ortungen häuften sich. Viele Fahrzeuge, Kolonnen-Fabriken und Kolonnen-Forts trafen aus anderen Universen ein, vom Progress-Wahrer oder sogar von KOLTOROC persönlich herbeigerufen. Anfangs torkelten sie orientierungslos durchs All, streng bewacht von den Chaos-Geschwadern. Zu gern hätte Rhodan ein paar dieser Dinger geborgen oder wenigstens vernichtet, aber er hielt es für wichtiger, die Anwesenheit eines GESETZ-Gebers und der zweiten Hantel erst einmal geheim zu halten.
    Seine Gedanken beschäftigten sich erneut mit der Innenseite des Walls. Mit jedem neuen Kontingent Chaostruppen wurde die Lage des Hangay-Geschwaders prekärer.

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