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2484 - Koltorocs Atem

2484 - Koltorocs Atem

Titel: 2484 - Koltorocs Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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Chaopressor. Die negative Superintelligenz, verantwortlich für alles Leid, das die Terminale Kolonne bisher schon über diese und andere Galaxien gebracht hatte, war fort. Definitiv. Da war nichts mehr.
    GLOIN TRAITOR!
    Die »Nadel des Todes« .
    Was war damit? Dao versuchte, klar zu denken. Die Schreie machten es fast unmöglich. Sie marterten ihr Gehirn und fanden ihr Echo in jeder Zelle ihres Gehirns.
    GLOIN TRAITOR! GLOIN...
    Was ist jetzt?, durchzuckte es die Unsterbliche, als die Schreie erstarben, ebenso plötzlich, wie sie aufgeklungen waren. Für einen Moment fühlte sich Dao in ein mentales Vakuum geworfen, doch sie kam nicht dazu, sich darüber Gedanken zu machen.
    Es ging viel zu schnell.
    Die Mitglieder der Vibra-Staffel
    verharrten mitten im Lauf und wandten sich wie Marionetten zu den drei Spiegeln um, die bereits keine solchen mehr waren.
    Was ist das?, dachte Dao-Lin-H'ay. Afa-Hem, hörst du mich? Was geschieht da?
    Die String-Legaten erloschen, einer nach dem anderen. Es geschah vollkommen lautlos und undramatisch. Sie zerstoben wie Nebelfelder unter einem frischen Wind, flossen verblassend auseinander - und waren verschwunden.
     
    *
     
    Auf einmal herrschte Stille.
    Es gab keinen mentalen Druck mehr und kein Singen des Waldes. Keine drei Spiegel, die sie für KOL-TOROC einfingen, und keine Superintelligenz, deren alleinige Präsenz die Welt erstickte.
    »Wir haben versagt, Dao-Lin«, sagte Git-Ka-N'ida bitter. Keine Frage nach dem, was auf der Lichtung passiert war. Kein Wort der Erleichterung und des Trostes. »Wir haben jämmerlich versagt, schon bei der ersten Bewährungsprobe.«
    »Min-Da!« Dao-Lin-H'ay lief auf die Kartanin zu, die reglos am Rand der Lichtung lag, ein Stück weiter als die Stelle, wo sie mit ihr im gemeinsamen Versteck gelegen hatte. »Sie muss sich fortgeschleppt haben. Ich .   habe nichts gemerkt!«
    Git-Ka-N'ida rannte mit ihr. Auch die anderen vier kamen und umstanden sie wortlos, als Dao vor der Reglosen kniete und ihren Kopf in die Hände nahm.
    »Ihr Puls schlägt!«, rief sie. »Gott sei Dank. Sie lebt!«
    »Ihr ... Kind?«, flüsterte Bel-Gin. »Heilige Galaxis, sie hat das alles ertragen müssen .«
    »Macht euch bereit!«, befahl Dao, die keinesfalls vergessen hatte, in welcher Lage sie sich befanden. »Aus irgendeinem Grund sind die String-Legaten verschwunden und der KOLTOROC - Druck auch.«
    Sie sah zum Himmel hinauf. »Er kommt bestimmt wieder. Wie viel Zeit bleibt uns?«
    »Du glaubst, wir könnten es schaffen?« Don-Nos Stimme klang ungläubig. »Wir haben .«
    »Es sind noch 27 Minuten«, wurde sie von Git-Ka unterbrochen. »Es könnte klappen, wenn wir ohne Hindernisse durchkommen. Dann müsste der Wald aber mithelfen. Uns Wege öffnen, uns leiten.«
    »Das wird er!«, sagte die Unsterbliche. »Schnell, lauft schon vor, ihr kennt die Richtung! Wartet auf der Lichtung auf mich - bis euch noch maximal drei Minuten bleiben, um nach Vatucym zurückzugehen und das Gegengift zu bekommen. Sollte ich . sollten wir dann nicht da sein, geht ohne uns!«
    »Du bist verrückt!«, schnappte Git-Ka. »Das kommt überhaupt nicht infrage! Außerdem, vielleicht ist das jetzt unsere Chance, ungestört weiter vorzurücken. Jetzt mehr über KOLTOROC zu erfahren. Er ist angeschlagen, oder? Da muss etwas geschehen sein, was wichtiger ist als wir. Und es hat mit GLOIN TRAITOR zu tun - der Nadel des Chaos.«
    Die Nadel des Chaos ...
    Es war eine ihrer Hoffnungen, ein mögliches Angriffsziel. Die materielle Seele des in Hangay wütenden Chaos, die Schaltstelle und Steuereinheit, der Punkt, von dem aus der Weltraum und die bisher geltenden Gesetze manipuliert und pervertiert wurden.
    Sie hatte den Gedanken ja auch selbst gehabt, wenn auch nur ganz kurz. Denn egal was sie vielleicht noch fanden - sie hätten definitiv keine Chance mehr gehabt, ihr Wissen weiterzugeben. Und dann würde niemand rechtzeitig von den String-Legaten erfahren.
    »Nein!«, sagte Dao-Lin entschieden. »Es hat keinen Sinn. Es wäre Selbstmord aus falschem Heldentum und würde keinem nützen, unserer Sache am allerwenigsten. Außerdem müssen wir wissen, was mit GLOIN TRAITOR ist - und dazu werden wir hier keine Gelegenheit bekommen.«
    »Aber .«
    »Schluss jetzt!«, befahl Dao-Lin-H'ay. »Lauft zur Lichtung, der Wald wird euch helfen.«
    »Wie kannst du so sicher sein?«, fragte die Staffelführerin. »Er hat uns bis jetzt .«
    »Geht jetzt!« Dao verlor die Geduld. »Während wir debattieren, verrinnen

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