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2484 - Koltorocs Atem

2484 - Koltorocs Atem

Titel: 2484 - Koltorocs Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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Stämme, hinter denen sie Schutz gesucht hatte, waren gewichen. Sie hatten sich von ihr zurückgezogen und sie freigegeben. Ebenso war es ihren Gefährtinnen ergangen, die nun ausnahmslos alle auf der um das Doppelte vergrößerten Lichtung lagen, im tiefen Moos und in zeitloser Starre, wie für die Ewigkeit präpariert.
    Aber es war nicht die Ewigkeit, die sie erwartete. Es war weit mehr oder weniger, auf jeden Fall aber die schlimmste Version von allen denkbaren.
    Wer oder was sie erwartete, trug den Namen KOLTOROC. Die String-Legaten hatten ihn eindeutig gerufen, um ihm ihre Gefangenen vorzuführen. KOLTOROC würde also kommen, und sie konnten sich nicht wehren. Er würde da sein und sie studieren, sezieren, durchleuchten und alles das aus ihnen herauslesen, was sie waren, wussten, dachten und je hier vorgehabt hatten.
    Was immer dies gewesen war, es war vorbei und vorüber. Umsonst gewesen oder noch schlimmer. Sie würden ihm alles verraten, was er keinesfalls wissen sollte. Jedes Geheimnis ihres Kampfs und jede Hoffnung, diese von Chaos und Dunkelheit bedrohte Galaxis zu retten.
    Dao-Lin-H'ay gab nicht auf. Sie war erfahren genug, um zu wissen, dass sich die Tür zur Rettung oft auch dann noch öffnete, wenn es keine Chance mehr zu geben schien.
    Afa-Hem, konzentrierte sie sich verzweifelt. Bist du noch da? Hörst du mich? Antworte mir! Der Wald hat uns frei gegeben und ausgeliefert! Ist er auf KOLTOROCS Seite?
    Sie wusste nicht, ob es Sinn hatte, die Antwort zu bekommen. Egal ob so oder so - KOLTOROC würde kommen und alles ersticken. Sie aussaugen. Alles wissen - alles!
    Nichts geschah!
    Die drei String-Legaten warteten auf ihren Herrn. Dao-Lin konnte ihren Kopf nicht heben, um in die Höhe zu schauen. Sie fragte sich, ob die Struktur am Himmel noch da war, oder schon . viel tiefer, fast bei ihnen.
    Sie glaubte, ihre Nähe zu spüren - KOLTOROCS Nähe. Sie meinte, seinen Atem zu fühlen, auf ihrer Haut, in ihrem Kopf. Ja, er war da. Alles in ihr sträubte sich dagegen.
    Die Lichtung lag in Ewigkeit erstarrt. Die Zeit selbst schien eingefroren, die drei Spiegel verzerrte, krasse Erwartung. Aber es war nicht so. Die Zeit lief weiter und mehr und mehr gegen sie, gnadenlos wütend, in satanischer Geduld.
    Afa-Hem!
    Dao fragte sich verzweifelt, wie es den anderen ging. Dachten und fühlten sie das Gleiche? Hatte vielleicht eine von ihnen eine Idee, einen rettenden Einfall, den sie nicht an sie weitergeben konnte?
    Was war mit Min-Da-N'or? Sie hatte etwas gesagt oder geflüstert. Es ging ihr nicht gut. Etwas . geschah mit ihr?
    Dao hoffte, dass es nicht das war, was sie jetzt dachte. Obwohl auch das keine Bedeutung mehr besitzen durfte.

Sie versuchte, ihr Denken abzustellen, aber immer wieder rief sie nach Afa-Hem-F'ur. Sie war die Einzige, die sie - vielleicht - noch zu erreichen vermochte. Wenn Afa-Hem auf irgendeine unglaubliche Weise noch da war; wenn sie immer noch mit dem Kontaktwald verbunden war - dann konnte sie vielleicht auch mit ihm reden. Wenn ihnen der Wald half, war noch nicht alles verloren. Auch die String-Legaten konnten hier nur existieren, wenn er sie duldete.
    Sie vielleicht, aber das galt nicht für KOLTOROC.
    Dao hatte nicht erst jetzt versucht, sich seine Präsenz vorzustellen. Wie es wäre, wenn er sich ihr offenbarte, wenn er sie berührte und sie ihn »sah«.
    Es war anders. Schlimmer. Keine Phantasie des Universums hätte sich das vorstellen können, was sich in diesem Moment auf die Lichtung im Kontaktwald Nummer 126 und sie herabsenkte.
    KOLTOROC!
     
    10.
    KOLTOROCS Atem
     
    Es war da. ER war da. Er war es und füllte alles aus bis auf die letzte Ecke einer wie auch immer gearteten Zeit- und Räumlichkeit.
    KOLTOROC .!
    ER war da. ER erdrückte die Welt und das Universum. Dao-Lin-H'ays Augen waren weit offen, aber es gab kein Licht mehr, das anders gewesen wäre als KOLTOROC!
    Dao wusste, dass sie nicht fliehen konnte und ihm ausgeliefert war. Was immer KOLTOROC tun würde, sie vermochte sich nicht dagegen zu wehren. Keine von ihnen konnte das.
    Selbst wenn die Frauen der Vibra-Staffel immer noch »klar« genug gewesen wären, um ihren Block zu erneuern, hätten sie keine Chance besessen. Was da plötzlich präsent war, zwischen ihnen und um sie und allüberall, war übermächtig.
    Es gab keine Worte, um KOLTO-ROCS Gegenwart zu beschreiben. ER erfüllte alles und drohte ihr den Kopf zu sprengen. ER war in ihr. Wenn ER jetzt beschloss, dass sie nicht mehr leben sollte, konnte nichts

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