Segnet die Tiere
KAREN HABER
SEGNET DIE TIERE
Roman
Star Trek®
Voyager™
Band 10
Deutsche Erstausgabe
WILHELM HEYNE VERLAG MÜNCHEN
HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY
Band 06/5410
Titel der Originalausgabe
BLESS THE BEASTS
Aus dem Amerikanischen übersetzt
von Andreas Brandhorst
Redaktion: Rainer-Michael Rahn
Copyright © 1996 by Paramount Pictures
Erstausgabe by Pocket Books/Simon & Schuster, Inc.
New York
Copyright © 1997 der deutschen Ausgabe
und der Übersetzung
by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
Printed in Germany 1997
Umschlagbild: Pocket Books/Simon & Schuster, New York Umschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz, München
Technische Betreuung: M. Spinola
Satz: Schaber Satz- und Datentechnik, Wels
Druck und Bindung: Ebner Ulm
ISBN 3-453-13297-1
Die Voyager benötigt dringend Ersatzteile. Captain
Janeway steuert den Planeten Sardalia an und wird
dort mit allen Ehren empfangen. Anscheinend
leben die Sardalianer in einer friedlichen, von
Ästhetik und Etikette geprägten Welt.
Doch Kathryn Janeway muß entdecken, daß die
Bevölkerung dieses Planeten von einer
Erbkrankheit bedroht wird: der grauen Pest.
Bislang existiert nur ein Heilmittel gegen die
Krankheit. Es wird aus dem Blut der Darras
gewonnen, riesiger fischähnlicher Lebewesen. Die
Volksgruppe der Micaszianer verehrt die Darras als
heilige Tiere und versucht ihr Abschlachten mit
allen Mitteln zu verhindern. Deshalb ist auf den
Ozeanen von Sardalia ein erbitterter Krieg
entbrannt, der allerdings von der Regierung
totgeschwiegen wird.
Als Tom Paris und Harry Kim sich von der Tochter
des Obersten Rats zu einer Schiffstour überreden
lassen, glauben sie, daß ihnen ein gemütlicher
Ausflug bevorsteht. Doch plötzlich sind die
Voyager-Offiziere spurlos verschwunden…
Für mich selbst,
vor dreißig Jahren.
Und für meinen Vater,
ein wenig zu spät.
1
Die U.S.S. Voyager glitt durch die lange Nacht des Delta-Quadranten. Myriaden unbekannter Sterne um sie herum
wirkten wie Diamanten, auf schwarzem Samt verstreut.
Captain Kathryn Janeway sah zum Hauptschirm, beobachtete das Weltall und dachte an die gewaltige Distanz, die ihr Schiff von der Heimat trennte. Siebzigtausend Lichtjahre. Diese Zahl suchte sie sogar in ihren Träumen heim.
»Captain?« erklang die Stimme von Lieutenant B’Elanna Torres.
Janeway drehte den Kommandosessel und blickte zur
Chefingenieurin. »Ja, B’Elanna?«
Torres deutete auf die Anzeigen der technischen Konsole.
Falten bildeten sich unter dem gewellten Stirnbereich. »Unser energetisches Niveau ist geringer, als es sein sollte. Ich habe das Problem in der Theta-Matrix des Strukturierungssystems lokalisiert. Das Dilithium wird nicht schnell genug
rekristallisiert.«
»Können Sie die Sache in Ordnung bringen?«
»Das weiß ich nicht«, erwiderte Torres. »Ich schlage vor, wir suchen nach Ersatzkristallen, während ich das System von einem Diagnoseprogramm der Stufe eins untersuchen lasse.«
Ein anderer Kommandant hätte vielleicht gezögert und sich gefragt, wo in diesem riesigen Quadranten er neues Dilithium auftreiben sollte. Doch in Janeways Miene zeigte sich keine Veränderung; sie blieb immer beherrscht und zuversichtlich.
»Wieviel Zeit bleibt uns, bis das Problem kritisch wird?«
»In sechsundzwanzig Stunden kommt es zu ernsten
energetischen Fluktuationen. Dann bin ich nicht mehr
imstande, unser Warppotential zu garantieren.«
»Wir beginnen unverzüglich mit einer Prioritätssuche nach Dilithium«, entschied Janeway.
Die Brückenoffiziere wurden sofort aktiv, reagierten wie die genau aufeinander abgestimmten Komponenten eines
Hochleistungsapparats. Die ruhige, Optimismus vermittelnde Stimme des Captains sorgte dafür, daß die Moral gut blieb –
ein wichtiger Aspekt bei der langen Reise von einer Seite der Milchstraße zur anderen.
»Nahbereichsondierung wird eingeleitet«, meldete Fähnrich Harry Kim. Die Voyager stellte seine erste Mission im All dar, und er war bemüht, Janeway nicht zu enttäuschen.
»Richtung null drei fünf Komma zwei fünf«, sagte er.
»Resultat: negativ.«
»Mr. Tuvok, bitte helfen Sie Mr. Kim.«
Der Vulkanier reagierte sofort. Seine unerschütterliche Gelassenheit hatte dem Schiff geholfen, so manche Krise zu überwinden. Nur die ausdrucksvollen Augen verrieten
gelegentlich, was er empfand, und ein gewisses Schimmern in ihnen wies nun auf Besorgnis hin. »Die Fernbereichsensoren erfassen keine Dilithiumspuren,
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