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249 - Showdown

249 - Showdown

Titel: 249 - Showdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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fesseln.
    Daa’tan hatte kein Interesse an Lay und Zarr. Er sprach nur mit Rulfan. Auf Inglisi, auf Englisch. Lay hatte versucht, so viel wie möglich davon zu verstehen, trotz ihrer Schwäche und Benommenheit. Doch so manche Worte kannte sie einfach nicht. Was zum Beispiel bedeutete romantic? Oder guest?
    Daa’tan hatte höhnisch zu Rulfan gesagt, er würde ihn einladen, auf einer »romantic« Insel sein »guest« zu sein – hieß das: sein Gefangener auf einer kargen Insel? Oder Todes-Insel und Götteropfer’? Etwas Gutes, das noch ein bisschen Hoffnung übrig ließ, konnte es nicht bedeuten. Dafür hatte Daa’tan zu böse gegrinst.
    Und er hatte Zarr getötet!
    Lay verbarg ihr Gesicht in den Händen. Sie wollte sich nicht daran erinnern, wie ihr treuer Gefährte starb, die quälenden Bilder nicht mehr sehen, die sie bis in ihre Träume verfolgten.
    Wenigstens war Chira entkommen, sonst hätte auch sie ihr Leben verloren. Lay hatte nicht erwartet, die Lupa je wieder zu sehen, nachdem die beiden Feinde Rulfan auf ihren schwarzen Monstervogel geladen und mit ihm davongeflogen waren. Doch in der Abenddämmerung kehrte das Tier zurück – sichtlich gestärkt nach erfolgreicher Jagd.
    Seither blieb Chira in der Nähe. Lay sah sie nicht, aber sie hörte zuweilen den Ruf der Lupas, den es hier in Afra sonst nicht gab. Faktisch war es ein schauriges, durchdringendes Heulen. Für die Gefangene des Mammutbaums jedoch klang Chiras Stimme tröstlich und Mut machend. Du bist nicht allein, sagte sie Lay, und: Halte durch!
    Die junge Frau seufzte. Durchhalten? Wie lange noch? Was könnte denn geschehen, dass sich an ihrer Situation etwas änderte? Daa’tan hatte gesagt, Lay solle Ausschau halten nach einem großen, fremdartigen Fluggerät, mit dem seine Eltern von Osten her kommen würden, um Rulfan und sie zu suchen.
    Lay blickte durch eine Lücke im Pilzdach hinauf zum Himmel. »O ihr Götter, ich flehe euch an: Lasst sie bald kommen! Rettet mich – und Rulfans Kind!«
    ***
    Es war später Nachmittag, als Matts Blick die Ouvertüre eines Dramas einfing, das gleich losbrechen würde: Auf der Savanne, die der Gleiter gerade überflog, stand eine Zebraherde. Unter Schirmakazien, deren breite, flache Kronen das Sonnenlicht absorbierten und die Hitze des Tages milderten. Die Tiere wirkten entspannt, grasten friedlich vor sich hin. Hier und da hob eine Mutterstute den Kopf, suchte nach ihrem Fohlen, das mit seinen Spielgefährten unterwegs war. Die Kleinen hatten ihren Spaß, tollten ausgelassen zwischen der Verwandtschaft herum, sahen sich gut beschützt.
    Was sie nicht sahen, waren die Lioons.
    Vier große, kräftige Weibchen, versteckt im Savannengras. Sie hatten die Herde eingekreist. Jeden Moment konnten sie aufspringen – würden sie aufspringen – und die Jagd eröffnen. Matthew Drax verzog das Gesicht, als eine der Raubkatzen zu ihm hochsah und lautlos fauchte. Hau ab!, schien sie zu sagen. Such dir deine eigene Beute!
    Doch da war sie an den Falschen geraten. Schließlich war das hier eine Rettungsmission, oder nicht? Da konnte er nebenbei auch ein paar Tsebras das Leben retten. Außerdem war es eine willkommene Abwechslung in der Monotonie des Fluges.
    Er drückte den Gleiter tiefer hinab. Die Maschinen änderten ihren gleichförmigen Klang, summten jetzt höher und schriller. Der Boden kam rasant näher. Matt zog den Gleiter dicht über die Zebraherde hinweg, die schon bei seiner Annäherung die Flucht ergriff, während die Löwen verstört den Jagdzug abbrachen und ebenfalls Fersengeld gaben.
    Matt brachte den Gleiter wieder auf Höhe. Die Belastung ließ das Fluggerät leicht vibrieren.
    Aruula schlug die Augen auf, blinzelte, fokussierte den Blick. Im ersten Moment schien sie orientierungslos, dann sah sie die farbigen Kontrolllichter auf den Armaturen und wusste wieder, wo sie sich befand.
    »Wie sieht es aus, Maddrax?«, fragte sie und reckte sich im Copilotensitz.
    »Unverändert«, brummte ihr Gefährte. »Es ist kein wie auch immer gearteter Hinweis zu sehen, weder mit bloßem Auge, noch auf dem Radar.«
    »Ich verstehe es nicht, Maddrax«, sagte Aruula, während sie die Gurte löste und sich aus dem Copilotensitz erhob. »Warum lässt uns Daa’tan extra ausrichten, dass er Rulfan in seiner Gewalt hat, wenn er sich dann vor uns versteckt?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Matt. »Ich weiß nur, dass mir seine Spielchen nicht gefallen.«
    Die Barbarin machte ein paar Schritte in der Kabine und rieb sich die

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