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2494 - Retroversion

2494 - Retroversion

Titel: 2494 - Retroversion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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ich völlig vergessen. Allein hätten wir das nicht geschafft.«
    Der Erfolg in Hangay - Rhodan lauschte in sich hinein. Er empfand Freude und Erleichterung, aber irgendwie hielt sich beides in Grenzen. Vielleicht lag es an den drei Kosmischen Messengern. Jetzt, da GLOIN TRAITOR nicht mehr existierte, konnten sie ihre verbliebene Kraft ungehindert entfalten, als wäre ein Staudamm zusammengebrochen, der ihre Macht begrenzt hatte. Reichte das Verbliebene aber aus, um Hangay von allen Spuren der Chaosphysik zu reinigen?
    Für Tare-Scharm hatten zehn Messenger gereicht. Hangay war kleiner, da waren lediglich drei Messenger gekommen. Zuzüglich des einen, der als Vorhut gekommen war und sich in sinnlosem Anrennen gegen den Grenzwall selbst verzehrt hatte. Fehlte dieser Messenger nun?
    »Der Nukleus verlässt den Hangar!«, rief Le Anyante. »Wir können ...«
    Sie brach ab, weil die Funken sprühende Kugel in diesem Augenblick in der Lenkzentrale materialisierte. Kaum war sie da, entdeckte Rhodan Fawn Suzuke. Sie stand etwas abseits und blickte verlegen in die Runde.
    Seltsam, dachte Rhodan. Sie schaut fast schelmisch drein. Was führt der Nukleus im Schilde?
    »Ich hoffe, wir kommen nicht ungelegen«, klang es aus dem Schmollmund der jungen Frau.
    »Gar nicht«, antwortete er. »Wir hatten sowieso die eine oder andere Frage an euch.«
    Fawn kicherte und hielt sich verlegen die Hand vor den Mund. Dann stahl sich so etwas wie ein Ausdruck des Bedauerns in ihr Gesicht.
    »Wir bitten euch um Verständnis, aber wir können uns kaum noch beherrschen. Bitte seid uns nicht böse, wenn wir euch an unserer Freude und unserem Glück teilhaben lassen.«
    Eine unsichtbare Barriere zerbrach lautlos. Rhodan spürte mit einem Mal ein unbändiges Gefühl von Triumph und Freude, ein Jubeln wie aus Zehntausenden von Kehlen. Der Nukleus konnte nicht mehr an sich halten, er musste diese Gefühle loswerden, um nicht zu platzen.
    Aber da war noch etwas. Rhodan vermochte es nicht genau zu definieren. Er lockerte seine Mentalstabilisierung und ließ alle Emotionen des Nukleus voll auf sich wirken. War da auch etwas von Bedauern? Ein Hauch Melancholie vielleicht?
    »Es ist geschafft!«, rief Fawn laut und theatralisch. Sie breitete dabei die Arme aus. »Womit nie und nimmer zu rechnen war und was die Kosmokraten nicht einmal ansatzweise in Angriff nehmen wollten - oder höchstens nach tausend Jahren Vorbereitungszeit -, ist vollbracht. Die Retroversion der Proto-Negasphäre Hangay kann in einem sehr frühen Stadium vorgenommen werden. Es geschieht, bevor die Galaxien ringsherum ausgebrannt sind und bevor ein vollständiger Chaotender entstehen konnte. Es geschieht, bevor Hangay sich in ein Bollwerk aus Chaosphysik mit Proto-Chaotischen Zellen und später Chaotischen Zellen, bevölkert mit Vibra-Psi-Mutationen, verwandelt. Dafür gebührt allen, die daran mitgewirkt hatten, Dank.«
    Rhodan schmunzelte. Fawn hielt seine Rede. Sie benutzte seine Worte, ohne es zu wissen. Sie machte eine Kunstpause, ehe sie sagte: »Von den Kosmokraten werden wir diesen Dank wohl niemals hören. Aber sie sind angesichts der Entwicklung in der Lokalen Gruppe zur Bedeutungslosigkeit verdammt.«
    Das ist eindeutig ES!, durchzuckte es den Terraner. Sie transportiert die Meinung der Superintelligenz.
    Abgesehen davon war es auch die Meinung der meisten Lebewesen in den Galaxien der Mächtigkeitsballung.
    »Es bleibt zum Schluss ein einziges Problem, das ihr ganz sicher nicht lösen könnt. Alle Bewohner Hangays könnten das nicht. Der Grund dafür ist in der Vergangenheit Hangays zu suchen.«
    Das Ende naht! Rhodan spürte, wie seine Handflächen feucht vom Schweiß wurden. Undeutlich ahnte er, worauf Fawn hinauswollte und was sie schon bei ihren letzten Begegnungen angedeutet hatte.
    »Die Kosmischen Messenger sind es nicht allein, die Hangay braucht, um die Reste der Chaosphysik zugunsten der vom GESETZ definierten Universalen Physik auszulöschen. Denn Hangay stammt aus dem sterbenden Universum Tarkan und war im Bann des Herrn Heptamer, der den Chaotarchen diente. Hangay brachte eine gewisse Veranlagung zur Negasphäre mit, als die Galaxis in unser Universum versetzt wurde. Diese Veranlagung muss gesondert beseitigt werden. Die drei Messenger allein können das nicht oder nicht mehr leisten, insbesondere nicht die beiden fast völlig ausgebrannten in den Sektoren Ba-Lekatusch und Ardibi-Grachay.«
    Deshalb also hackt der Nukleus seit Monaten darauf herum, dass er nur

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