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2494 - Retroversion

2494 - Retroversion

Titel: 2494 - Retroversion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Lenkzentrale von CHEOS-TAI die Aufzeichnung an. Der GESETZ-Geber hatte ihnen ergänzend ein Energieraster erstellt. Aus ihm ging hervor, dass der goldene Gigant es auch allein und ohne die Strukturlücke geschafft hätte. Allerdings hätte es noch Stunden gedauert, bis die von den Torpedos erzeugte Strahlung ihre volle Wirkung erzielt hätte. Bis dahin hätte viel geschehen können, eine Rückkehr KOL-TOROCS etwa oder eine erneute Flucht der Nadel des Chaos. So gesehen war es eine Fügung des Schicksals, dass die THEREME II quasi unfreiwillig unter den Schirm geraten war und dort einen Teil der Projektoren ausgeschaltet hatte.
    Rhodan entdeckte auch beim erneuten Betrachten der Aufzeichnung Details, die ihm zuvor nicht aufgefallen waren, den dunklen Schatten über der Oberfläche der Nadel etwa. Von Kantiran wussten sie, dass es sich um eine Ansammlung von Kolonnen-Motivatoren gehandelt hatte, dem letzten Aufgebot gewissermaßen, die Besatzung der Kapsel unter ihre mentale Kontrolle zu zwingen. Es war schiefgegangen, die Zeit hatte nicht gereicht. Die entstandene Strukturlücke hatte der OREON-Kapsel genügt, in den Hyperraum zu wechseln und den Raum innerhalb des Schutzschirms zu verlassen.
    Der Beschuss von CHEOS-TAI hatte GLOIN TRAITOR zerstört, den Rest hatte die Akkretionsscheibe des immer gefräßigen Schwarzen Loches besorgt.
    »Und das sollen die für uns noch vor zwei Jahren unbesiegbaren und unzerstörbaren Kolonnen-Forts gewesen sein?«, rief Gucky schrill. »Dass ich nicht lache!«
    Die Erinnerung an TRAICOON 0098 war noch ausgesprochen lebendig, mit dem der Duale Kapitän Zerberoff zum Solsystem gekommen war, um alles für die Übernahme der Terraner als Ressourcenvolk vorzubereiten. Entsprechend der wichtigen Rolle, welche die Menschheit in der Milchstraße spielte, hätte TRAITOR die Erde vermutlich als ersten Planeten in Kabinette für VULTAPHER umgewandelt.
    Niemand hätte sich dagegen wehren können.
    Es war anders gekommen - zum Glück! Der Dank galt vor allem den beiden Algorrian, die mit ihrem Kontextwandler die Reise in die Vergangenheit ermöglicht hatten. Ohne die Daten über die Retroversion in Tare Scharm hätte niemand gewusst, wie er in Hangay vorgehen sollte.
    Aber der Dank galt nicht nur Curcaryen Varantir und Le Anyante. Er galt allen, die sich freiwillig für diese Mission gemeldet hatten. Er galt den vielen Toten in den vernichteten Schiffen, die auch ihren Beitrag geleistet hatten, dass Terraner hier und heute im Zentrum Hangays weilten und die Zerstörung der Nadel des Chaos feierten. Sie taten es nicht laut und mit Sekt. Sie freuten sich innerlich über den Erfolg.
    Eigentlich wollte Rhodan eine entsprechende Rede halten, aber er zögerte noch. Vielleicht lag es daran, dass der Nukleus sich noch zierte. Er war in seinen Hangar in CHEOS-TAI zurückgekehrt. Die Zugänge ließen sich nicht öffnen. Die Bildübertragung funktionierte nur zeitweise. Und auf akustische oder mentale Ansprache reagierte er überhaupt nicht. Ab und zu entdeckten sie auf den Hologrammen Fawn Suzuke, die aus dem Nichts entstand und suchend umherzuirren schien. Einmal tauchte sie unmittelbar unter der Decke der goldenen Halle auf und stürzte ab. Natürlich verletzte sie sich nicht, denn sie war eine Projektion und in diesem Fall halb transparent dazu. Sie erhob sich, als sei nichts gewesen, umkreiste den Nukleus und hielt ihren Blick auf den Boden gerichtet.
    »Noch immer nichts«, klang es aus Daellians Sarkophag. Der terranische Chefwissenschaftler hatte sich die ganzen Tage über in der JULES VERNE aufgehalten, jetzt assistierte er den beiden Algorrian. »Die Anzeichen sprechen dafür, dass der Nukleus erneut in sich selbst versinkt, genau wie im August und September.«
    »Momentan stört es aber nicht so sehr wie damals«, meinte Alaska, hinter dessen Maske es ein wenig ruhiger geworden war. »Nach all den Jahren, in denen er nur für dieses eine Ziel arbeitete, verstehe ich ihn nur zu gut.«
    »Oho!« Gucky ging zu Saedelaere und wippte auf den Zehenspitzen vor ihm auf und ab. »Was, bitte, hat er denn Großes vollbracht?«
    »Er hat ESCHER geboren und großgezogen. Ja, das muss man so sehen. Und er hat die Voraussetzungen für unseren Erfolg in Hangay geschaffen. Wenn das nichts ist ... «
    »Er hat vor allem das Solsystem vor dem Zugriff der Terminalen Kolonne gerettet und dauerhaft geschützt«, sagte Rhodan und sah, wie Alaska leicht zusammenzuckte.
    »Ja, ja natürlich, Perry! Das Wichtigste habe

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