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254 - Das Nest

254 - Das Nest

Titel: 254 - Das Nest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Binokular.
    Sie packten alles Nötige zusammen, brachen so schnell wie möglich auf und suchten sich eine verfallene Ruine, in der sie die Nacht verbrachten.
    »Wenn Chira nur reden könnte«, sagte Matt am Feuer. »Ob sie die Verursacher gesehen hat?«
    Aruula starrte düster in die Flammen. »Was immer es ist - es folgt uns.«
    Matt schüttelte den Kopf. »Nein - es ist uns voraus. Aber warum trifft es Menschen, die wir kennen?«
    Aruula blickte ihn erschreckt an. »Du meinst, wir verbreiten den Fluch?«
    Matt wurde erst jetzt bewusst, was er da leichtfertig von sich gegeben hatte. »Nein, das nicht«, versuchte er es zurückzunehmen. »Ich meine… es kann auch ein Zufall sein. Es ist noch viel zu früh, um Rückschlüsse zu ziehen.«
    Aruula sah wenig überzeugt aus. Aber er hatte kein Interesse daran, die Diskussion fortzuführen. »Wir sollten jetzt schlafen und neue Kräfte sammeln«, sagte er. »Morgen machen wir uns auf den Weg nach London. Rulfan vertraut auf uns!« Damit rollte er sich neben Aruula in die Decke. Chira würde Wache halten. Ob er selbst ein Auge zumachen konnte, das stand noch in den Sternen.
    ***
    London, Militärbasis Northolt
    Lady Warrington berührte das flammend rote Haar ihrer Perücke. Die Prime stand am Fenster ihres neuen Büros und sah hinaus auf den zur Sicherheitszone umgebauten Flugplatz der Militärbasis Northolt. Vor ihr ragten lang gezogene, dreistöckige Kasernengebäude aus rotem Ziegelstein auf. Die Demokraten hatten sich nach der Zerstörung einiger Selbstschussanlagen durch die Taratzen in ihr Wohnhaus am Rand des Kernbereiches zurückziehen müssen. An der Wand des Hauses stand der viergliedrige EWAT.
    Die Rattenmutanten hatten sie vor wenigen Wochen angegriffen, mit erstaunlicher Intelligenz die Anlagen überwunden und in den restaurierten Häusern gewütet. [2] Noch immer herrschte dort ein einziges Chaos. Die Demokraten hatten vorerst genug damit zu tun gehabt, den kleineren Bereich zu sichern und so aufzurüsten, dass ein weiterer Angriff der Taratzen chancenlos sein würde. Ein neuer Kreis aus Schussanlagen war aus den übrig gebliebenen errichtet worden. Mehrere Stacheldrahtzäune grenzten den Bereich zusätzlich ab. Dafür hatten sie in Kauf nehmen müssen, dass sie den gesamten Außenbereich des Airfields samt seinen Türmen nicht mehr schützen konnten. Das Notstromaggregat setzte nun den neuen, kleineren Zaun unter Strom.
    »Glauben Sie, die Biester kommen wieder?«, fragte die Warrington nicht zum ersten Mal.
    Mars Hawkins sah von seinem Platz am Schreibtisch auf. »Ich hoffe es. Dann können wir sie endlich fertig machen und herausfinden, wohin sie Rulfan entführt haben.«
    Die Warrington nickte. Auch sie hätte gern gewusst, wo sich Rulfan von Salisbury, der Sohn des Faschisten Gabriel, jetzt aufhielt. Obwohl sie ihm einen Peilsender unter die Haut hinter dem Ohr implantiert hatte, konnten sie ihn nicht orten.
    »Sie müssen ihn irgendwo unterirdisch verstecken. In den U-Bahn-Systemen oder im aufgegebenen Bunker - sofern er ihnen das Tor geöffnet hat.«
    Hawkins spielte mit einem Stift in seiner Hand. Der rotlockige Enkel von Anthony Hawkins, dem einstigen Wissenschaftsoctavian von London, saß in letzter Zeit oft in Warringtons Büro, um an den Verteidigungsplänen der Anlage zu arbeiten. Der fünfzehn Kilometer von der Innenstadt entfernt liegende Flugplatz im ehemaligen District Hillingdon war vor dem Kometeneinschlag für Evakuierungen genutzt worden. Doch von den Stacheldrahtzäunen und den Selbstschussanlagen, die man Ende 2011 hochgezogen hatte, waren nur noch wenige funktionstüchtig gewesen.
    »Ohne Gabriel wäre es nie so weit gekommen«, murmelte die Warrington düster. Sir Leonard hatte sich zum Alleinherrscher über die Reste der Communities London und Salisbury aufgeschwungen, einen Mann wegen Meuterei erschossen und die Umsiedlung der überlebenden Technos nach Guernsey erzwungen, während er den Taratzen die Kuppel neben den Parlamentsgebäuden überließ. Der Mann, den er hingerichtet hatte, war der Geliebte der Lord-Hexe Traysi gewesen, die mit den Rattenmutanten kollaboriert hatte und die Biester beeinflussen konnte.
    Lady Warrington wünschte sich inniglich, Sir Leonard in die Hände zu bekommen und ihn zur Rechenschaft ziehen zu können. Es gab nur ein Problem: Wenn Commander Drax und seine Barbarin mit dem gefangenen Ex-Prime zurückkamen, um ihn gegen ihren Freund Rulfan auszutauschen, würden sie merken, dass der längst nicht

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