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2574 - Das Lied der Vatrox

2574 - Das Lied der Vatrox

Titel: 2574 - Das Lied der Vatrox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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wird in die Annalen eingehen, verbunden mit Lucba

Ovichats Namen, der auf ewig unvergessen sein wird, weil sie uns die Zukunft wies!«
    Erneut brausender Beifall, sicherheitshalber postierten sich die Saalwächter wieder um die

Historikerin.
    Doch Olea hatte die Frauen gut im Griff, sie wies darauf hin, dass der Großkreis unmittelbar

bevorstand, an dem sie alle teilnahmen und deshalb diese einmalige Vorführung mit sich nehmen

sollten.
    Dank der Mithilfe der Roboter leerte sich der Saal rasch.
    Nur Lucba blieb weiterhin stehen und versuchte, diesen Tag in sich sacken zu lassen. Erfassen,

was heute geschehen war, würde sie erst später, aus der Distanz. Doch es war triumphaler gewesen,

als sie jemals gewagt hätte zu träumen. Die Frauen hatten verstanden, was sie aussagen wollte.

Und das Experiment mit dem Hintergrundrauschen war ein voller Erfolg gewesen.
    »Lucba Ovichat«, erklang da eine Stimme in ihre herumschwirrenden Gedanken, »wir müssen uns

unterhalten.«
    *
    Erschrocken fuhr Lucba herum und sah sich vier Frauen gegenüber. Sie gehörten zu dem Gremium,

dem sie seinerzeit ihr Projekt angedient hatte.
    Und nun wusste sie auch, wohin sie in Wirklichkeit gehörten. Wahrscheinlich gab es noch in der

kleinsten Mondstation eine Vamu-Schwester. Sie waren allgegenwärtig.
    »Das war ja ein voller Erfolg«, sagte die Älteste. »Wir gratulieren dir. Wie es scheint, war

unsere Investition gut angelegt.«
    »Das ist wahres Heldentum, man kann es nicht anders sagen«, fügte eine andere hinzu.
    »Danke!«, sagte Lucba zögernd. Sie wurde nervös, denn sie wurde von ihrem Kleinkreis erwartet.

Bald ging es los. »Wenn ihr mich entschuldigen wollt, ich muss
    »Nur einen Moment«, unterbrach die Älteste. »Uns hat allerdings missfallen, wie sehr du den

Orden ins Zentrum gerückt hast.«
    »Das war nicht zu vermeiden«, erwiderte Lucba. »Und ich habe so gut wie keine Namen genannt.«

Sie ließ sich nicht einschüchtern. »Allzu viel habe ich nicht verraten, da ich selbst ja nicht

involviert bin. Doch es ist nun einmal eine Tatsache, dass es der Vamu-Orden ist, der all dies

ermöglichte. Und der Orden ist das Zentrum des gemeinschaftlichen Lebens, sonst hättet ihr nicht

jedes Jahr so viele Bewerberinnen. Ich habe kein Geheimnis offenbart. Im Gegenteil, gerade weil

die Frauen dem Orden angehörten, ist alles viel glaubhafter und eindringlicher und klärt die

bedeutende Rolle der Vamu-Schwestern.«
    Die Schwestern blickten einander an.
    »In Ordnung«, sagte die Älteste schließlich. »Lassen wir es dabei bewenden. Wir sind auch aus

einem anderen Grund hier.«
    »Lässt sich das nicht aufschieben?«, fragte Lucba nervös.
    »Nein. Es dauert auch nicht sehr lange.«
    Eine andere Frau trat vor.
    »Du musst verstehen«, sagte sie, »das ist eine große Ehre für dich. Aufgrund deiner Forschung

und der Ergebnisse bist du für ein Programm ausgewählt worden, das sonst nur den bedeutendsten

Schwestern des Ordens offensteht. Nur sehr wenige erhalten diese Auszeichnung.«
    »Ein Programm?«, hakte Lucba irritiert nach.
    »Ja. Dafür benötigen wir dein Blut.«
    »Wie bitte?«
    »Hier und jetzt: kein Aufschub.«
    Lucba war so verdutzt und überrumpelt, dass sie einfach den Arm ausstreckte. Es zischte kurz,

dann steckte eine der Schwestern die Ampulle mit Lucbas Blut in eine Tasche ihres Gewandes.
    »Und das war alles? Keine weiteren Erklärungen?«, stammelte Lucba verwirrt.
    »Später«, antwortete die Älteste. »Lasst uns jetzt zum Großkreis aufbrechen.«
     

9.
    Tag L.O.T.: Die Stimmen der Toten
     
    Lucba Ovichat hastete den bereits verwaisten Gang entlang, wahrscheinlich waren schon mit

Ausnahme von ihr alle Frauen des Planeten in Position.
    Niemand sagte ein Wort, als sie die Tür zum Versammlungsraum aufriss und zu ihrer Matte

stolperte. Die meisten Frauen wiegten sich bereits in Trance, und Zeira Conobim wirkte

konzentriert. Zum ersten Mal erfuhr Lucba keine Rüge, und dafür war sie dankbar.
    Draußen ging langsam die Sonne unter, der Moment war gekommen.
    Die Leiterin des Kreises fing an zu summen, und alle fielen ein. Als ob sich ein Schalter

umgelegt hätte, fiel Lucba sofort in Trance und verband sich mit den anderen Frauen ihres

Kleinkreises. Die Fäden wurden schneller als sonst gesponnen, so gut waren sie seit den

vergangenen Proben aufeinander eingespielt.
    Und sie verharrten auch nicht lange, sondern ballten ihr Netz zusammen und schickten es auf

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