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2584 - Der Okrivar und das Schicksal

2584 - Der Okrivar und das Schicksal

Titel: 2584 - Der Okrivar und das Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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hatten viele Leben gelebt. Es mochten Dutzende, vielleicht sogar Hunderte sein. Satwa konnte nur
    Vermutungen anstellen. Die Vatrox schwiegen sich über ihre Unsterblichkeit aus.
    Doch ihre Besonderheit war geradezu greifbar. Sinnafoch wie Vastrear hatten eine Präsenz, die in den Bann zog, die einschüchterte. Die beiden Vatrox waren keine gewöhnlichen Sterblichen, sie standen über allen Angehörigen anderer Völker.
    Allerdings mit einem Unterschied: Sinnafochs Status war nach außen hin intakt, der Vastrears hatte ernsthafte Risse bekommen. Der Ausraster des Vatrox im Gen-Labor hatte Satwa erschüttert. Er war unentschuldbar - zu führen hieß, in jedem Augenblick ein Vorbild zu sein -, aber bislang auch unerklärlich.
    Satwa hatte versucht, aus Vastrear herauszubringen, um wen es sich bei Equarma handelte. Vergeblich. Schweigend hatte der Vatrox nach dem Mord an dem Vatrox-Klon die Waffe in den Gürtel gesteckt, schweigend hatte er sich in sein Quartier begeben.
    Vastrear war ihr wie ein Traumwandler vorgekommen, versunken in einer inneren Welt, zu der niemand außer ihm Zugang hatte. Eine innere Welt, die für ihn wichtiger, entscheidender war als die reale Welt.
    Natürlich hatte Satwa recherchiert. Mit dürftigen Resultaten. »Equarma« war ein Frauenname der Vatrox. Das war ungefähr so viel, wie sich Satwa selbst zusammengereimt hatte. Doch wer war diese Equarma, dass Vastrear versuchte, einen Klon von ihr zu züchten? Was bedeutete sie Vastrear, dass er dieses Unterfangen anging, ohne über eine ausreichende Gen-Probe dieser Frau zu verfügen? Wie konnte ein Wesen von der Intelligenz Vastrears erwarten, dass Lashan auf nicht viel mehr als eine bloße Beschreibung hin einen Körper erschaffen könne, der der echten Equarma glich? Und selbst wenn es Lashan gelingen sollte, würde dieser Equarma das Vamu fehlen. Der Körper würde eine leere Hülle sein.
    Satwa konnte bestenfalls raten. Sehnsucht trieb den Vatrox an, unstillbare Sehnsucht. Sie quälte ihn. Und das mit einer Intensität, die seine Funktionsfähigkeit einschränkte. Und nun hatte ganz TZA'HANATH davon erfahren ...
    Sinnafoch dagegen schien sich immer im Griff zu haben - und das trotz zahlloser Erschütterungen, die er in der letzten Zeit zu bestehen hatte. Satwa hatte recherchiert, mit deutlich aussagekräftigeren Ergebnissen als zu Equarma.
    Sinnafoch war der erste Vatrox, der den Terranern begegnet war. Ein Zufall hatte ausgerechnet ihn und sein Kommando Darturka in das Heimatsystem der Menschen in der Milchstraße geführt. Die Terraner hatten - widerrechtlich - einen Verlorenen Hof in ihr System geschleppt. Sinnafoch hatte lediglich zurückverlangt, was der Frequenz-Monarchie gehörte, aber die Terraner hatten sich seiner legitimen Forderung verweigert.
    Es war zum Kampf um KIIRFALK gekommen. Sinnafoch hatte ihn verloren, ebenso wie den Kampf um das Distribut-Depot ITHAFOR, der sich daran angeschlossen hatte.
    Sein Gegner war Perry Rhodan gewesen, ein Name, der inzwischen als Fluch Eingang in das Handelsidiom gefunden hatte. Rhodan war Sinnafoch ebenbürtig. Der Terraner war unsterblich, aber im Gegensatz zu den Vatrox musste er nicht sterben, wenn sein Körper alterte, um in einem neuen jungen Körper zu erwachen. Rhodans Körper alterte nicht.
    Rhodan hatte etwas Unerhörtes vollbracht: Er hatte die Vatrox geschlagen, trotz erheblicher technologischer Unterlegenheit.
    Sinnafochs erster Versuch, die schmähliche Niederlage ungeschehen zu machen, hatte mit seinem Tod geendet, der zweite in Gefangenschaft.
    Doch dem Vatrox war es gelungen, den Terranern zu entfliehen - auf sich allein gestellt. Sinnafoch hatte sogar Beute mitgebracht: das Tier Philip, das mittlerweile VATROX-DAAG als Gefäß diente. In gewisser Weise hatte er seine persönliche Niederlage ungeschehen gemacht.
    Nur: Die Schlachten, die er verloren hatte, waren verloren geblieben. An diesem Punkt hätte Sinnafochs Karriere zum Ende kommen müssen. Die Frequenz-Monarchie duldete keine Misserfolge. Sinnafoch hätte sein weiteres Dasein als Kommandant eines Schlachtlichts fristen müssen. Doch das Gegenteil war geschehen: Sinnafoch war zum Oberbefehlshaber Hathorjans aufgestiegen, nur um die Galaxis unter horrenden Verlusten an die Terraner zu verlieren. Die sechs Hibernationswelten in Andromeda waren verloren, vernichtet! Sogar VATROX- CUUR wurde besiegt!
    Im Chaos der Niederlage war Sinnafoch verschollen. Als er schließlich wiederaufgetaucht war, setzte man ihn auf einem

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