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2591 - Im Auftrag der Superintelligenz

2591 - Im Auftrag der Superintelligenz

Titel: 2591 - Im Auftrag der Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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seinem Kopf. Er blickte aus einer Entfernung von mehreren zehntausend Lichtjahren auf eine Ringgalaxis namens Anthuresta »hinab«, deren Außendurchmesser etwa 220.000 Lichtjahre betrug. Die Innenseite des Rings glühte und leuchtete, und er meinte etwas zu spüren, was ihn dorthin zog.
    Lotho widerstand dem Drang und konzentrierte sich für den Moment auf die beiden anderen Sterneninseln. Die näher gelegene war eine irreguläre, ziemlich zerfledderte Durchdringungsgalaxis, deren Name Schelv lautete. Ihre Entfernung von Anthuresta betrug knapp 3,3 Millionen Lichtjahre. Vage Informationen verbanden sich mit dieser Sterneninsel; ein Angriff von Seth-Apophis, das von Hilfsvölkern der negativen Superintelligenz vernichtete System Cronta, aus dem der Nexial-Mutant Pertrex stammte, der später nach EDEN II gelangte ...
    Die dritte Galaxis hieß Kaskallen. Die fast zehn Millionen Lichtjahre entfernte Balkenspirale wurde von zwei weit ausladenden Spiralarmen geprägt. Kaskallen und Anthuresta bewegten sich aufeinander zu, würden irgendwann in der Zukunft kollidieren, ähnlich wie es auch bei Andromeda und der Milchstraße der Fall sein würde. In einigen Jahrmilliarden ...
    »Alle drei Sterneninseln gehören zu den Polyport-Galaxien«, erklang ES' mentale Stimme. »Sie sind Bestandteil der Fernen Stätten - und damit Teil meiner Mächtigkeitsballung.«
    Lotho raste abrupt auf Anthuresta zu.
    Einzeln stehende Sonnen und eine Vielzahl von Sternenballungen spritzten an ihm vorbei, verwirrten seine Sinne, bevor er abrupt zu einem Halt kam. Hinter der Lücke des breiten Sternenrings leuchtete die abgeflachte Ballung des Restkerns; ein 55.000 Lichtjahre durchmessender Bereich mit hoher Sternendichte.
    Er blickte auf einen unterhalb der Ringebene angesiedelten Kugelsternhaufen. Die Distanz zur galaktischen Hauptebene betrug 48.000 Lichtjahre.
    »Hier drängen sich etwa vier Millionen Sonnen auf einem Raum von etwa 200 Lichtjahren im Durchmesser«, ließ ES ihn wissen. »Im Zentrum des Haufens befindet sich ein ganz spezielles Sonnensystem, das aus zweiundzwanzig Planeten besteht. Es wird während der nächsten Zeit eine wichtige Rolle in meinen Planungen einnehmen.«
    Während der nächsten Zeit, wiederholte Lotho in Gedanken. ES hatte sehr abstrakte Vorstellungen von »Zeit«. Für die Superintelligenz konnte ein Tag genauso viel Bedeutung haben wie ein Jahrhundert.
    »Wie heißt das Sonnensystem?«, fragte er.
    »Es hat noch keinen Namen; so wenig wie der Kugelsternhaufen. Wesen wie du werden diese Aufgabe erledigen.«
    »Wesen wie ich? Du meinst: Menschen?«
    »Ganz richtig. Und nun sieh zu, was geschieht.«
    Es passierte - nichts.
    Lotho starrte wie gebannt auf den Fleck aus sich einander überlagernden Lichtpunkten. Ohne zu blinzeln, ohne die Sternenballung auch nur für einen Moment aus den Augen zu lassen. Er verlor nicht die Geduld, er wartete einfach. Aufträge der Superintelligenz erforderten mitunter viel Langmut.
    Irgendwann, nach mehreren Stunden, veränderte sich »etwas«. Die optische Sicht verlor ein wenig an Schärfe. Eine Art milchig weißer Schleier entstand. Er konnte unmöglich natürlichen Ursprungs sein, denn er fasste einen exakt kugelförmigen Bereich ein.
    »Der Sextadimschleier wird den gesamten Sternhaufen umfassen und schützen. Er durchmisst exakt 201,35 Lichtjahre.«
    »Er wird die Menschen in seinem Inneren vor aus Anthuresta drohenden Gefahren bewahren?«
    »Ganz richtig.« ES sagte es mit einem selbstgefälligen Unterton. So als wäre die Superintelligenz stolz auf ihre Leistung. »Die Voraussetzungen für den Beginn einer neuen Epoche sind damit geschaffen. Und du, Lotho, wirst einige komplizierte Aufträge erfüllen müssen, die mit diesem neuen Lebensraum der Terraner zusammenhängen. Du solltest auf eine Menge Arbeit vorbereitet sein.«
    Lotho Keraete nahm auf, was die Superintelligenz zu sagen hatte. Gleichzeitig genoss er den Blick. Gedankenverloren blieb er in seiner kleinen Lebensblase sitzen und sah zu, wie der Sextadimschleier rings um den Sternhaufen immer mehr an Konsistenz gewann.
    Homunk und Ernst Ellert, die er die ganze Zeit in seiner Nähe gewusst hatte, entfernten sich irgendwann. Sie wurden des Zusehens müde oder wurden von ES abgerufen, um andere Aufgaben zu erledigen. Lotho Keraete hingegen blieb und sah zu.
    Er würde wieder einmal auf Menschen treffen und er würde sie unterstützen dürfen. Einmal mehr machten sich die Terraner im Auftrag von ES auf, unbekanntes

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