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2591 - Im Auftrag der Superintelligenz

2591 - Im Auftrag der Superintelligenz

Titel: 2591 - Im Auftrag der Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Mund. Er misst das Versagen des Zellaktivators an; wenn er, wie ich vermute, über von ES gegebene Intelligenz verfügt, kann er sich den Rest zusammenreimen.
    »Prüfung, Schmeckung, Tastung und Suche sind abgeschlossen. Ich werde vorerst auf dir bleiben. Du bist kompatibel und atmest viel Alter.« Die Stimme klingt fast vergnügt. »Sollen wir in deine Irrealität zurückkehren, oder möchtest du ein wenig hier verharren?«
    »Zurück, so rasch wie möglich!« Rings um mich zeigen sich seltsame Schatten. Solche, die ich ahnen und aus den Augenwinkeln heraus wahrnehmen kann. Sie vermitteln Neugierde. Aber auch Gier. Sie lechzen nach mir.
    »Hier wärst du außerhalb des Zeit-Zugriffs«, sagt TiefenEins mit verführerischer Stimme. »Du könntest ewig verharren, wärst für immer geschützt. In Stasis. Wenn wir zu deinen Freunden zurückkehrten, hättest du wohl nicht mehr allzu lange zu leben.«
    TiefenEins rekelt seinen Körper und lässt ihn über den Oberarm hin zum Ellenbogen gleiten. »Wie viel Zeit hast du noch? Sechzig Stunden?«
    »Ich möchte zurück!«, beharre ich.
    Die Schatten rücken näher. Ich mag sie nicht. Sie wirken verführerisch. Viel zu verführerisch.
    »Na schön. Es sei.«
    Unvermittelt kehren wir in eine Welt aus Worten und Geräuschen und Temperatur und Atemluft zurück. Dinge, die mir stets so selbstverständlich gewesen waren, erscheinen mir plötzlich seltsam und ungewohnt. Perry beendet einen Befehl an Mikru; Mondra bemüht sich, Ramoz zu beruhigen. Icho Tolot, der Koloss, steht ruhig da, als würde ihn dies alles hier nichts angehen, und Lotho - Lotho röchelt nach wie vor verzweifelt nach Luft.
    »Zufrieden?«, fragt TiefenEins und schiebt sich tiefer unter meinen Anzug. Er quetscht sich an all den Körpersensoren vorbei und wird zu einer dünnen, den gesamten Arm umfassenden Schicht, um sich dann, sobald er meine Hand erreicht hat, wieder zu verdicken und sie fest zu umschließen. Der Druck, den er ausübt, ist fest und kalt. Ich fühle Angst. TiefenEins ist durch nichts und niemand aufzuhalten. Ich hasse seine kalten, glitschigen Berührungen!
    »Es ist alles in Ordnung!«, sage ich, bevor meine Begleiter Fragen stellen können. »Das Ding an meiner Hand will uns nichts Böses. Zumindest hoffe ich das.«
    Ein hässliches Geräusch ertönt. Ich drehe mich zum Boten der Superintelligenz und muss zusehen, wie er schwer zu Boden stürzt. Seine metallenen Beine sind nicht in der Lage, ihn zu tragen.
    »Er benötigt Flüssigkeit«, wispert mir TiefenEins zu. »Sorg dafür, dass er destilliertes Wasser und flüssige Kunststoffmatrizen zu sich nimmt.«
    Der SERUN rührt sich erstmals, seitdem ich vom Sicherheitsmodul angefallen wurde. Der Anzug meldet den Empfang eines Datenpakets, ohne den Absender feststellen zu können. Es handelt sich um einfach zu verstehende Anweisungen zur Herstellung einer mischbaren Substanz auf Basis mehrerer Kohlenstoff-Silikat Verbindungen. Der SERUN gibt die Anweisungen auf meinen Wunsch hin an Mikru weiter. Ich hoffe, dass Perrys Schiff sich ohne weitere Verzögerungen an die Arbeit macht.
    Bin ich vertrauenswürdig genug für MIKRU-JON? Ich habe soeben eine der seltsamsten Erfahrungen meines an Wundern sicherlich nicht armen Lebens durchgemacht - und ich höre auf ein Ding, von dem ich so gut wie nichts weiß.
    Warum vertraue ich TiefenEins?
    Ich finde keine schlüssige Antwort. Ich vertraue auf meinen Instinkt.
    Der Avatar des Obeliskenraumers schafft binnen kürzester Zeit die benötigte »Nahrung« für Lotho Keraete heran.
    »Du musst ihm das Zeug an den Versorgungsschnittstellen verabreichen«, weist mich TiefenEins an. Er sagt einige Worte, die ich nicht verstehe, und ich ahne, dass der Sprachrhythmus, das Tremolo, eine bedeutsame Rolle spielt. Denn kaum beendet er seine kleine Ansprache, fällt Keraetes Kopf unnatürlich weit nach vorne. Im Nacken leuchtet ein fingergroßer Fleck rot auf. Über diese Steckverbindung sollen wir wohl ES' Boten füttern.
    Mikru lässt wie von Zauberhand zwei passende Aufsätze entstehen und die Nahrung über Beutel in Kanülen träufeln. Eine der beiden Flüssigkeiten wirkt tranig, die andere ist klar. Ich setze die Kanülen nacheinander in Keraetes Nacken an und jage ihm den Inhalt in den metallenen Körper.
    Mondra, Tolot und Perry bleiben stumm, während die anwesenden Piloten der Silberkugeln und die Mutanten miteinander zu tuscheln beginnen. Sie versuchen zu begreifen, was vor sich geht. Ob sie ahnen, dass ich nicht

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