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2594 - Begegnung der Unsterblichen

2594 - Begegnung der Unsterblichen

Titel: 2594 - Begegnung der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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1.
     
    Es war vorbei.
    Satwa hegte nicht den geringsten Zweifel.
    VATROX-VAMU war gekommen, hatte die geballten Psi-Energien absorbiert, die der Mentor der Vatrox ihm entgegengeschleudert hatte - und hatte VATROX-DAAG schließlich absorbiert.
    Vorbei.
    Die letzten Hibernationswelten zerstört. ESHDIM-3 vernichtet. Die Flotten der Schlachtlichter in Anthuresta aufgerieben. Drei Dutzend Schiffe waren Sinnafoch geblieben - beschädigt, mitgenommen, überstrapaziert, ihre Besatzungen erschöpft und bar jeder Hoffnung.
    Vorbei.
    Sinnafoch, der stolze Feldherr, der Statthalter des nahezu allmächtigen VATROX-DAAG, der Unsterbliche, der glaubte, das Universum existiere lediglich dazu, sich seinem Willen zu fügen, war zum Sterblichen degradiert, war zerbrochen. Ein Blatt im Wind, hilflos Kräften ausgeliefert, denen es nichts entgegenzusetzen hatte.
    Vorbei.
    Satwa war gescheitert. Ihre letzte Intrige hatte sie zur Ordonnanz Sinnafochs gemacht - aber was bedeutete das noch? Sie war auf sich allein gestellt. Ganz auf sich allein. Ihr Symbiont Pü S'Karbunc war verstummt. Die Explosion der Psi-Energien musste zu viel für ihn gewesen sein.
    Vorbei ...
    ... und Satwa erkannte eines: Wenn sie nicht schnell handelte, würde es auch mit ihr vorbei sein.
    Die Autochthon-Ordonnanz schüttelte ihre Benommenheit ab. Sie riss sich von dem jämmerlichen Anblick los, den Sinnafoch bot, und blickte sich um. Die Zentralebesatzung der VAT- DREDAR tat so, als wäre ihr der Untergang der Frequenz-Monarchie entgangen, als merkte sie nicht, dass ihrem Anführer der Verstand verloren zu gehen drohte.
    Satwa bellte eine Reihe von Befehlen, gab der Besatzung des Schlachtlichts etwas zu tun. Sie war nur eine Ordonnanz und hatte keinen militärischen Rang inne. Satwa konnte der Besatzung nichts befehlen. Doch Cherubem, der Darturka, den Sinnafoch aus ihr unerfindlichen Gründen zum Kommandanten der VAT-DREDAR bestimmt hatte, gehorchte. Der Darturka schien froh darüber, dass irgendjemand ihm sagte, was er zu tun hatte.
    Satwa eilte zu Sinnafoch, der sich auf den Okrill Philip stützte. Sie erzeugte einen Energieschirm um sich und den Vatrox. Ein unüberwindliches Hindernis für die Augen und Ohren der Besatzung. Was immer sich zwischen ihr und Sinnafoch gleich zutragen würde, es würde der Mannschaft des Schlachtlichts verborgen bleiben.
    Die Ordonnanz ging in die Knie, um auf Augenhöhe mit Sinnafoch zu sein.
    »Philip!«, flüsterte der Vatrox. »Sprich mit mir, bitte! Sag etwas!«
    Sinnafoch war ganz an das Tier herangerutscht, das bis vor Kurzem einem Splitter von VATROX-DAAG als Gefäß gedient hatte.
    »Was ist los, Philip?« Sinnafoch streichelte den Okrill zärtlich. »Philip, bleib bei mir, bitte!«
    Das Tier lebte. Es hatte die mentale und körperliche Einvernahme durch VATROX-DAAG überstanden. Satwa überraschte es nicht. Der Okrill war stark.
    Und abstoßend.
    Er stank. Sein Atem war faul und modrig. Seine hintere Partie roch nach Exkrement und Urin. Philip war ein Raubtier. Ein Okrill vom Planeten Oxtorne. Sinnafoch hatte es aus der Galaxis der Terraner mitgebracht. Eine Trophäe für seinen Triumph: Die Terraner hatten den Vatrox gefangen genommen. Und Sinnafoch war das Unmögliche gelungen: Er war, ganz auf sich allein gestellt, aus ihrer Gefangenschaft entkommen.
    »Kannst du mich hören, Philip?« Sinnafoch presste sich eng gegen die Flanke des Tiers. Mit einem Fuß setzte er auf einem der acht mächtigen Beine auf, streckte sich und flüsterte dem Tier ins Ohr. »VATROX-DAAG ist fort! Du bist wieder frei. Hörst du? Frei!«
    Der Anblick war entwürdigend. Sie musste ihm ein Ende machen. Sie durfte nicht zulassen, dass Sinnafoch endgültig in den Wahnsinn abglitt.
    »Sinnafoch!«, sagte Satwa. »Lass es gut sein. Das Tier kann dich nicht ... «
    Sinnafoch stieß sich ab, sein Kopf flog herum. Seine großen orangefarbenen Augen brannten grell. Es war die Wut. »Philip ist kein Tier!«
    Dieses stinkende Etwas ist ein Tier!, wollte Satwa versetzen. Und du bist gerade dabei, den Verstand zu verlieren! Doch sie ließ es sein. Sinnafoch würde die Wahrheit nicht hören wollen.
    »Philip kann dich nicht hören«, sagte sie. »Er ist nicht bei Bewusstsein.«
    »Wie kannst du das sagen? Siehst du nicht seinen Blick?«
    Die Ordonnanz wandte den Kopf, sah dem Tier in die Augen. Sie waren groß. Riesig. Satwa hätte die Finger ihrer Hand strecken müssen, um eines von ihnen zu bedecken. Und sie waren fremd. Der Okrill hatte Facettenaugen,

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