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2594 - Begegnung der Unsterblichen

2594 - Begegnung der Unsterblichen

Titel: 2594 - Begegnung der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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das Kind in ihr erwacht, das sie nie gewesen war.
    »Dorthin«, sagte Satwa, als sie wieder zum Stehen kam.
    »Was ist dort?«, fragte Mohinder.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete sie. »Aber das macht nichts. Es kann nur besser sein als hier.«
    Keine Offensivsysteme für vierundzwanzig Stunden. Also auch keine Verteidigung, sollten sie von Jaranoc gefunden werden ...

14.
     
    Sinnafoch sah zu, wie Satwa hastig über die Felsen rannte, zum Beiboot.
    Sie glaubte, er wollte sie in den Rücken schießen.
    Sinnafoch fragte sich, wie sie darauf kam. Satwa war hochintelligent, sie hätte es besser wissen müssen. Es musste die Angst vor dem Tod sein, die sie ihren Verstand kostete.
    Satwa erreichte das Boot. Kurz darauf stieg es in den Nachthimmel, um wie von Sinnafoch programmiert zur VAT-DREDAR zurückzukehren.
    Als das Boot seinem Blick entschwunden war, wandte er sich Philip zu. Sinnafoch tätschelte die Flanke des Okrills. Die Haut war warm. Sie war weich, und gleichzeitig glaubte man die beispiellose Härte zu spüren, die ihr zu eigen war. Wie eine stählerne Faust, die in einem Handschuh steckte.
    Der Vatrox fühlte den Puls Philips. Er war langsam, aber kräftig. Nach jedem Schlag verstrichen Sekunden. Ein Schauer lief durch den Körper des Okrills.
    Philip erwachte.
    Wenn es ihn noch gab, wenn VATROX-DAAG mit seiner überwältigenden Präsenz den Geist des Okrills nicht erstickt hatte.
    Sinnafoch trat von dem Tank zurück, auf dessen Podest Philip lag. Er wollte nicht durch eine instinktive Zuckung sterben. Ein einziger Hieb einer der Pranken des Okrills hätte genügt, um ihn zu töten.
    Sinnafoch merkte, dass er den Strahler noch in der Hand hielt. Er holte weit aus und warf ihn weg. Die Waffe flog in hohem Bogen davon, kam klappernd zwischen den Felsen auf.
    Philip nieste - und schnellte hoch.
    Blitzschnell drehte sich der Okrill um die eigene Achse, nahm das Raubtier seine Umgebung auf. Die Drehung endete abrupt. Philip sah Sinnafoch an.
    Der Vatrox blickte in sein von den Facetten vielfach gebrochenes Spiegelbild. Sinnafoch sah sich selbst. Nicht den Frequenzfolger, nicht den Statthalter VATROX-DAAGS, nicht den Unsterblichen.
    Er sah sich selbst, wie er einmal gewesen war. In seinem zweiten Leben, vor Jahrmillionen. Er erinnerte sich daran, wie er nach seiner ersten Wiedergeburt auf Hibernation-6 ausgebrochen war. Er hatte die Freiheit gesucht. Die Frequenz-Monarchie hatte ihm die Freiheit genommen - und hatte ihm dafür die Unsterblichkeit und einen Lebenssinn geschenkt.
    Die Frequenz-Monarchie hatte ihn zum Frequenzfolger gemacht, zum Befehlshaber, zum Feldherren. Immer größer waren die Armeen und Flotten geworden, die Sinnafoch anführte. Immer größer war seine Macht geworden.
    Was hatte es bewirkt?
    Nichts.
    Er war geblieben, was jedes Lebewesen war: nur ein Blatt im Wind.
    Der Okrill knurrte. Seine Augen leuchteten auf.
    Philip. Es gab ihn noch. VATROX- DAAG hatte es nicht vermocht, den Okrill zu erdrücken.
    Der Kreis hatte sich für Philip geschlossen. Die Induktivzelle, die Sinnafoch ihm hatte einpflanzen lassen, war verstummt. VATROX-DAAG war verweht.
    Philip war wieder bei sich selbst.
    Ein Raubtier.
    Ein Raubtier, das den Kreis für Sinnafoch schließen würde.
    Philip öffnete das Maul. Funken flogen aus der Tiefe seines Rachens. Der Okrill sah Beute.
    Sinnafoch wartete ruhig darauf, dass sich sein Schicksal erfüllte.
    Dann schnellte der dunkle Schatten der Zunge Philips hervor und befreite den Vatrox von der Last des Lebens.

Epilog
     
    Philip rennt.
    Er springt von Fels zu Fels, genießt den Wind, der eigentlich ein Sturm ist, der alles mitreißt, was er berührt. Aber nicht Philip. Der Okrill ist stark, ist kein Blatt im Wind.
    Philip erreicht einen Fluss. Es ist ein reißender Gebirgsstrom. Der Okrill springt in die Gischt. Die Kälte des Wassers ist herrlich. Philip lässt sich treiben. Die Schläge, mit denen ihn die Strömung gegen die Felsen drischt, sind zärtliche Berührungen für ihn.
    Er horcht in sich hinein. Die quälenden Stimmen sind verstummt. Stattdessen ist da ein warmes Gefühl in seinem Magen. Der Okrill hat Beute gemacht. Zum ersten Mal seit viel zu langer Zeit.
    Philip hört ein Donnergrollen.
    Ein Wasserfall.
    Philip stößt sich ab. Er sehnt sich danach, an seine Grenzen zu gehen, endlich wieder zu leben. Er ist stark. Nichts und niemand kann ihn aufhalten.
    Ein Wesen stellt sich ihm in den Weg. Dürr, kein Hindernis für ihn.
    Philip erinnert sich an seinen

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