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2595 - Wanderer am Scheideweg

2595 - Wanderer am Scheideweg

Titel: 2595 - Wanderer am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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gelaunt. »Die QUEEN OF ST. LOUIS ist bereit. Ich fange soeben damit an, einen neuen raumtemporalen Raumtunnel zu errichten.«
    »Du meinst ... «
    »In ein paar Minuten ist es geschafft. Und diesmal boxen wir das verdammte Psi-Ding durch. Das schwöre ich dir, bei den Furunkeln meiner Granny!«

12.
    Pral
     
    Die Scheibenwelt, der sich die Blutkugel nach mehreren Transmissionen über geringe Entfernungen näherte, besaß keine spezifische Bezeichnung. In den Unterlagen, die Stalwart Agrester zur Verfügung standen, fand sich gewiss eine offizielle Identifikations-Nummer. Doch das interessierte Pral nicht.
    Wichtig waren einzig und allein die Konsequenzen dieser Wanderbewegung. Die mit Psi-Materie angereicherte Kugel umschwirrte die Scheibenwelt wie Ammunit-Käfer eine niedrigenergetische Methangas-Verbrennung. Doch die Kugel würde nicht verbrennen, ganz gewiss nicht.
    Sie saugte Energie aus der Hülle der Scheibenwelt ab. In gewaltigen Mengen und in einem Tempo, das auf grenzenlose Gier schließen ließ.
    Pral fühlte etwas, das ein Terraner mit »Entsetzen« umschrieben hätte. ES war völlig von Sinnen. Die Superintelligenz wollte ihren Tod hinauszögern oder verhindern, indem sie an der Außenhülle der Sphäre knabberte - und somit TALIN ANTHURESTA verwundbar machte.
    »Nein!«, rief Akika Urismaki, »ES zerstört alles! Wir müssen ihn daran hindern ... «
    Pral ignorierte das Gejammer des wieder genesenen Halbspur-Changeurs. Er dachte an die Mittel, die ihnen zur Verfügung standen.
    »Agrester! Die Dispenser ...«
    »Ich bin bereits dabei, sie entsprechend vorzubereiten«, meldete sich der Stalwart zu Wort. »Aber sie werden nicht viel erreichen können.«
    »Und wenn wir die beiden Geräte auf die Blutkugel ausrichten? Womöglich könnten wir sie mit ihrer Hilfe sättigen und davon abhalten, die Hülle TALIN ANTHURESTAS weiter zu perforieren.«
    Agrester deutete mit einem Arm auf jenes Holo, das den Kurs des leuchtend roten Psi-Gebildes verfolgte. Es näherte sich mittlerweile einer weiteren Scheibenwelt. Unter den Entsetzensschreien Akika Urismakis und dem Klirrzittern Clun'stals saugte sie weitere Materie aus ihrer unmittelbaren Umgebung ab.
    »Sie wütet wie verrückt«, sagte der Stalwart. »Sie ist unkontrollierbar geworden.«
    Agrester hatte recht. Die Superintelligenz fiel angesichts der Gefahren, die ihr drohten, auf ein von Instinkten gesteuertes Verhalten zurück. In ihrer Fressgier setzte sie ausgerechnet an den labilsten Stellen der Sphäre an: an den Übergängen der 8000 Kilometer durchmessenden Schutzfeldblasen der Scheibenwelten zum Rest der riesigen Hohlblasenhülle.
    Es bedurfte keiner Messgeräte, um die Explosionen am »Rand« TALIN ANTHURESTAS zu registrieren. Die Holo- Bilder zeigten Entsetzliches: mehrere von der Kugel gesprengte Lücken, die sich alsbald zu einer einzigen vereinten. Zu einem hässlichen Loch in der Sphäre, zu einem Loch mit einem Durchmesser von ...
    »Hundertzwanzigtausend Kilometer«, sagte Clun'stal. »Das ist das Ende.« Er schlug mit einem Arm gegen seine schmale Brust, wütend und unkontrolliert. Kristall kratzte über Kristall. Die Schwingungen setzten sich durch den Boden fort, bis hin zu Prals Beinen, trotz des dämpfenden Schutzanzugs.
    »Ich verfluche ES!«, schrie Clun'stal. »Die Superintelligenz zerstört alles! Sie reißt das Erbe Fogudares in den Untergang!«
    Die Holos zeigten Bilder von »draußen«. Die Schwärze der Hülle hatte einem blau-grünlichen Etwas Platz gemacht.
    Pral sah die Verdickung des natürlichen Psionischen Netzes, in die TALIN ANTHURESTA eingebettet war; beziehungsweise die farbliche Entsprechung eines kaum fassbaren Objekts.
    Der Schatten winkte einen formenergetischen Stuhl herbei und ließ sich müde fallen. Er fühlte sich hilflos wie niemals zuvor. ES tobte weiterhin durch die Sphäre. Was sollte er, ein einfacher
    Schattenmaahk, gegen eine durchdrehende Superintelligenz ausrichten, die zu allem bereit war, um ihr Leben zu retten?
    Das Wunder von Anthuresta benötigte dringend ein Wunder.

13.
    Perry Rhodan
     
    11. Mai 1463 NGZ, 17.47 Uhr: Piet Rawland sprach ernsthaft davon, ein Wunder vollbracht zu haben.
    »Ich habe die Emissionen der Psi-Materie analysiert und kann sie nun abschirmen«, verkündete er umständlich, ganz entgegen seiner Art. »Einerlei, ob es sich um eine Sicherheitseinrichtung des PARALOX-ARSENALS handelt oder um einen Fernzugriff von TZA'HANATH - nichts kann mich mehr daran hindern, den Psi-Kristall

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