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2595 - Wanderer am Scheideweg

2595 - Wanderer am Scheideweg

Titel: 2595 - Wanderer am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Klartext reden?«
    Unweit von ihnen tobten Kämpfe. Jederzeit konnte der Pilot einer Silberkugel vor Erschöpfung zusammenbrechen oder sein Schiff im Schlachtgetümmel vernichtet werden. Und Rawland sprach in Rätseln, ganz wie sein Herr und Meister!
    Rawland hob die Schultern. »Also schön: Es sind nicht nur Masse und Strecke, die mir Sorgen bereiten. Die Anthurianer haben schließlich mithilfe der Sektorknospen Polyport-Höfe, Distribut-Depots und sogar Handelssterne über viele Millionen Lichtjahre transportiert. Es ist nach wie vor die Psi-Materie, die mir Sorgen bereitet ...«
    »Das wagst du mir jetzt zu sagen?«, fuhr Rhodan den Kapitän der QUEEN OF ST. LOUIS an. »Du scheiterst und bittest um einen zweiten Versuch. Du lügst mir ins Gesicht, indem du sagst, dass der Transport diesmal mit Sicherheit funktionieren würde. Und nun ... «
    »Ich bin ein notorischer Lügner und Betrüger«, sagte Rawland ungerührt. »Das hättest du wissen müssen.« Er deutete mit einem Zeigefinger auf Rhodan. »Ich tue, was zu tun ist, um ES zu retten. Ich weiß, was ich dem Alten schulde. Doch die Verantwortung liegt letztlich bei dir.«
    »Du treibst schmutzige Spielchen, Piet! Du drängst mich in eine Situation, aus der es lediglich einen Ausweg gibt - und dann überlässt du es mir, Entscheidungen zu treffen!«
    »Jeder, wie er kann.« Rawland grinste schäbig. »Wir beide hätten mächtig viel Spaß miteinander gehabt, damals, im alten Westen.«
    »Also schön.« Rhodan nahm sich mühsam beherrscht zurück. »Du wirst diesen Risikosprung per Notfallschaltung einleiten. Währenddessen tun wir unser Möglichstes, um die Jaranoc am Vorwärtskommen zu hindern. Mit den letzten Sekunden des Countdowns schleusen wir in die QUEEN OF ST. LOUIS ein. Wir wagen den Sprung, und sollten wir ihn überleben, unterhalten wir uns ernsthaft über deine Loyalität.«
    »Gerne, Perry.« Rawland lächelte neuerlich. »Fünf Minuten. Dann sehen wir uns an Bord meines kleinen Schiffchens.«
    *
    Punkt 18 Uhr. Wieder entstand, wie die Holos zeigten, ein künstlich erzeugter Tryortan-Schlund, der sich langsam dem PARALOX-ARSENAL näherte. Wieder stülpte sich der aufklaffende Trichter darüber, wieder nahm der Vorgang für Rhodans Geschmack viel zu viel Zeit in Anspruch.
    »Angriffe abbrechen!«, gab er Anweisung an die Piloten der anderen Silberkugeln.
    Er meinte, Seufzer der Erleichterung zu hören und zu spüren. Der Pilotenstatus erlaubte es ihm, die Empfindungen seiner Gefährten bis zu einem gewissen Grad wahrzunehmen.
    Die Jaranoc-Verbände blieben zurück. Er und seine Gefährten hatten schrecklich unter ihnen gewütet. Das Geisteswesen selbst verhielt sich nach wie vor passiv.
    »VATROX-VAMU hat Existenzängste«, sagte Icho Tolot per Funk. »Er hat sich angesichts seiner Schwächung, die er im Kampf gegen VATROX-DAAG erlitten hat, auf seine Hilfstruppen verlassen - und wurde bitter enttäuscht. Ich möchte jetzt nicht in den Häuten der befehlshabenden Jaranoc stecken.«
    Rhodan jagte mit MIKRU-JON auf die Sektorknospe zu und ließ sich von ihr aufnehmen. Er schleuste als Vorletzter ein. Nach ihm kam nur noch der Haluter, dessen Kampfeswut während der letzten Minuten einen letzten Höhepunkt erreicht hatte.
    Kaum in die Sektorknospe eingeschleust, löste er sich aus dem Pilotenstatus. Es war, wie erwartet, ein schmerzhafter Vorgang. Für kurze Zeit fühlte er sich all seiner Sinne beraubt. Die Wahrnehmungen eines Menschen waren um so vieles schwächer ausgeprägt als die eines Piloten ...
    »Versetzung in fünfzig Sekunden«, meldete MIKRU-JON.
    »Du siehst schrecklich aus«, sagte Mondra Diamond und stützte ihn.
    »Ich fühle mich wie durchgekaut und ausgespuckt.« Er erduldete ihre Berührung, auch wenn ihm ihre Nähe so rasch nach der Rückkehr in die Realität unangenehm war.
    Gemeinsam beobachteten sie bangen Blickes, wie die schwarzen Aufrisse im Tryortan-Schlund größer und breiter wurden. Sie durchzogen das Gebilde, verdrängten das Blutrot, fraßen es auf wie beim ersten Versuch.
    Versagte Piet Rawland? Würde er sie allesamt in den Untergang reißen?
    Es war ihm einerlei. Rhodan war erschöpft und verbraucht. Er hatte nach wie vor die Bilder explodierender Raumschiffe vor Augen. Allmählich machte sich die Erkenntnis breit, welch schreckliche Taten er und die Piloten der anderen Silberkugeln tatsächlich begangen hatten.
    »Zwanzig Sekunden.«
    Die Schwärze vereinnahmte den Tryortan-Schlund. Das Gebilde wirkte instabil, es

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