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2597 - Hyperkaelte

2597 - Hyperkaelte

Titel: 2597 - Hyperkaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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lodernde Auge.
    »Das ist das Ende!«, schrie eine dunkle Männerstimme. Gucky sah im Augenwinkel eine Bewegung. Der Kommunikationsoffizier - hieß er nicht Zenthar? Zondar? - sprang von seiner Arbeitsstation auf. »Wie kann ES uns alle in den Untergang gehen lassen! Dieser Zapfstrahl hat endgültig alles durcheinandergebracht und bringt uns um!«
    »Setz dich hin!«, dröhnte Bullys Stimme durch die Zentrale.
    »Das ist das verdammte Ende! Wir ... «
    »Sei still! Du bist ein Offizier!«
    »Ich will nicht ... «
    Gucky tauchte bei Gunder Zenthor auf - das war der Name, er erinnerte sich, so unpassend es in dieser Situation auch war - und teleportierte mit ihm aus der Zentrale, blindlings irgendwohin in der JULES VERNE.
    Der Mausbiber ließ den fassungslosen Mann einfach stehen; er erhaschte in seinen Gedanken, dass er wegen des unfassbaren Verbrechens von ES am Rande eines Nervenzusammenbruchs stand.
    Sollte er. Das war in diesen entsetzlichen Augenblicken nicht Guckys Problem. Der Mausbiber sprang zurück zur Arbeitsstation des Orteroffiziers.
    »Ich übernehme den Platz«, rief er. Panik wegen durchdrehenden Offizieren war das Letzte, was sie nun noch brauchten. Wahrscheinlich konnte Zenthor inzwischen selbst nicht mehr begreifen, dass er die Nerven verloren hatte. Es blieb keine Zeit, auch nur eine weitere Sekunde darüber nachzudenken.
    Und nun?
    Wie sollte es weitergehen?
    Was konnten sie angesichts des Psi- Chaos tun? Angesichts des Feuerauges, das sich immer mehr destabilisierte?
    Gucky wandte sich seiner neuen Arbeitsstation zu. Seine jahrhundertelange
    Erfahrung erlaubte ihm, die Aufgabe nahtlos zu übernehmen.
    Ein Dutzend und mehr Notrufe gingen ein, von Schiffen, die im Chaos teilzerstört worden waren und im Solsystem trieben. Außerdem Hunderte automatische Ortungssignale von Rettungskapseln, die der Psi-Sturm hin und her peitschte.
    Gucky schnürte es den Magen zusammen. Er konnte nichts tun. Ihnen allen waren die Hände gebunden, solange es dort draußen nicht besser wurde ... und das wurde es ganz sicher nicht. Die JULES VERNE-1 war in diesen Momenten faktisch manövrierunfähig.
    Doch selbst wenn es anders wäre, was brachte es, einige dieser Rettungskapseln einzusammeln? Gleich würde ohnehin alles in einer einzigen großen Explosion enden.
    Was hatten sie denn noch zu erwarten? Einen gewaltigen Blitz, ein ganzes Sonnensystem, das sich in einen weiß lodernden Feuerball verwandelte. Vielleicht riss sogar die Wirklichkeit auf und saugte sie alle durch einen riesigen Strukturriss ins Nichts, gemeinsam mit der explodierenden Psi-Materie.
    Selbst Gucky, Multimutant und Retter des Universums, Überallzugleichtöter und strahlender Held in tausend Abenteuern, musste die Waffen strecken.
    Also beantwortete er die Hilferufe nicht, sondern beobachtete, wie ein automatisches Signal aus den Rettungskapseln nach dem anderen erlosch ...

Ich bin ...
     
    Ich bin Gunder Zenthor und ich bin Kommunikationsoffizier der JULES VERNE-1.
    Es war nicht einfach, diesen Posten zu bekommen. Ich habe mein Leben lang dafür gearbeitet. Ich wollte nie auf irgendeinem Schiff enden, sondern hatte immer einen Traum.
    Die SOL.
    Ich wollte auf die SOL. Hinaus auf eine Expedition in ewige Ferne, vielleicht soweit und so lange, dass ich nie wieder zurückkomme. Es leben viele für immer auf dem Schiff, und für mich war es von jeher das Sinnbild von Exotik und Abenteuer.
    Nun, das hat nicht geklappt, aber die JULES VERNE ist ein guter Ersatz ... zumal ich ehrlich gesagt keine Ahnung habe, wo sich die SOL inzwischen befindet. Seit ich die JULES VERNE als konkretes Ziel anvisiert habe, habe ich die Nachrichten über sie aus den Augen verloren.
    Wie unglaublich stolz war ich, als ich die JULES zum ersten Mal betrat. So haben wir Anfänger sie genannt, ein wenig wie ein Kosename für unsere neue Heimat. Sie ist mehr als nur ein Schiff, mehr als ein Gigant aus Stahl und Technologie.
    Ich habe mich mein Leben lang zusammengerissen und ich war einer von den vielen, die an vielen Orten und auf ...
    Ach, verdammt, und jetzt das. Ich habe versagt und mich vor allen lächerlich gemacht. Wie ein dummer, hysterischer Narr bin ich aufgesprungen, habe meine Pflichten vernachlässigt und herumgeschrien.
    Wer bin ich denn?
    Ein blutiger Kadett im ersten Jahr?
    Ein Teenager mit Liebeskummer, der sich mit seinen Eltern überwirft und seine Zimmertür zuknallt?
    Aber ehrlich gesagt, wenn jemand an Bord der JULES jemals Grund hatte, die Nerven zu

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