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2597 - Hyperkaelte

2597 - Hyperkaelte

Titel: 2597 - Hyperkaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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an die sie sich hätte erinnern können.
    *
    Die Silberkugel schwebte über einem achteckigen Stern von vier Kilometern Durchmesser. Dies war NEO-OLYMP, der Polyport-Hof im Stardust-System! Radyl flog neben dem Schiff, als sei nichts geschehen.
    Sofort ging eine Nachricht ein. Verwirrt nahm Betty sie entgegen, und vor ihr baute sich ein Holo auf. Die Gestalt darin trug ein Exoskelett von humanoider Form, das einer vollständig geschlossenen Rüstung glich. Vom Kopf standen lange Spitzen ab, der Leib war breit und kräftig. Das Gesicht sah aus wie roh modelliert.
    »Oberprotektor Bellyr«, sagte Betty zu dem Elfahder, der als Kommandeur den 125 Perlkugelraumern seines Volkes vorstand und der ohne das Exoskelett seine Körperform nicht hätte halten können.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte dieser direkt. »Der Netzweber hat mich aufgefordert mitzukommen! Wohin?«
    Deshalb also wollte Radyl, dass ich ihn begleite, dachte Betty. Um Überzeugungsarbeit zu leisten.
    »Ich bin nicht sicher. Wahrscheinlich gehen wir nach TALIN ANTHURESTA. Wir müssen Radyl vertrauen.«
    »Dem Netzweber? Warum sollten wir ihm vertrauen?«
    Noch ehe Betty etwas sagen konnte, durchfuhr sie ein Impuls über ihre paranormalen Sinne: Antworten!
    »Er hat Antworten für dich«, sagte sie deshalb.
    »Ich habe ohnehin darüber nachgedacht, ob wir nach Anthuresta fliegen sollten, doch es fehlte die Zeit! Der Flug dauert zu lange. Vielleicht ist dies ein Wink des Schicksals. In Anthuresta tobt die Schlacht zwischen VATROX-VAMU und den Jaranoc gegen die FrequenzMonarchie, aber ... «
    Mitkommen!
    Die Altmutantin wankte unter der mentalen Wucht. Zweifellos empfand Bellyr es genauso drängend. »Wir müssen gehen. Sofort!«
    »Ich stimme zu«, sagte der Elfahder.
    Mit den Ortern der Silberkugel sah Betty, wie Radyl einen Transitionssprung vornahm und direkt neben den Perlkugelraumern und der Sicherungsflotte der Stardust-Union wieder entstand.
    Die Altmutantin steuerte sofort ebenfalls dorthin, denn sie ahnte, was bevorstand.
    Radyl dehnte sich blitzschnell aus gut hundert Kilometer Seitenlänge aus. Große Lücken klafften nun in seinem Körpernetz, doch das änderte nichts am Zusammenhalt seines Körpers. Zwei gegenüberliegende Seiten wölbten sich nach oben. Die so entstandene Halbröhre schob sich unter die 125 Perlkugelraumer und rund 150 Einheiten der Stardust-Terraner.
    Betty raste mit der Silberkugel gerade noch hinein, ehe sich das Netz schloss und die Reise erneut begann.
    Ein weiterer zeitloser Augenblick, der sie zurück nach TALIN ANTHURESTA brachte.
    *
    Diesmal war Betty nicht nur mit Radyl verbunden, sondern auch und vor allem mit Oberprotektor Bellyr.
    Ich habe Antworten für dich, dachte sie. Dachte er.
    Sie ging mit Bellyr auf eine ewige Suche - als Teil und Anführer des Suchkommandos der Elfahder, die mehr über ihre Herkunft erfahren mussten. Sie fühlte Bellyrs Verlangen, das Geheimnis der Ahnen seines Volkes zu lösen, und sie nährte sich wie Radyl von dieser Geschichte und den Empfindungen, die sie auslöste.
    In tiefer Vergangenheit hatten die Elfahder noch eine feste Körperform gehabt, ohne stützendes Exoskelett. Das Goldene Zeitalter lag viele Jahrzehntausende zurück, und das Volk gründete zahllose Kolonien, bis es zur Katastrophe kam.
    Der Planet Elfahd befand sich im Überlappungsbereich der Galaxien Absantha- Shad und Absantha-Gom, und die kosmische Katastrophe traf die Elfahder. Es gelang nicht, das Volk rechtzeitig zu evakuieren, und so schufen Genetiker neue Elfahder - solche, die in ewiger Weltraumkälte würden überleben können.
    Die Elfahder verloren ihre Körperform, doch nie die Sehnsucht danach.
    Sie suchten.
    Und suchten.
    Und suchten eine Ewigkeit lang.
    Ich habe Antworten für dich, dachte Betty wieder den Gedanken, den Radyl- im-Abstrakten dachte.
    Sie hörte Bellyr schreien, als der Netzweber seine Erinnerungen heraussaugte und ihn gleichzeitig mit anderen Bildern durchdrang.
    Und mit dem Oberprotektor sah sie:
    Sie sah einen Elfahder-Ahnen in seiner körperlichen Gestalt und sie erschauerte.
    Sie sah die Wesen, die sich selbst Andury nannten.
    Sie sah, dass die Andury die Vorfahren der Halbspur-Changeure waren.
    Und sie sah Akika Urismaki, den Letzten der Halbspur-Changeure, in TALIN ANTHURESTA.
    Sie wankte mit Bellyr, der das Ziel seiner Suche vor sich erblickte. Sie blickte auf denjenigen, der für ihn Ahne und Nachfahre zugleich war. Akika Urismaki war wie die Urform der Elfahder und doch so

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