262 - Route 66
Auch sie selbst hatte eine Aussage machen müssen.
Während der Aussage von Liz hatte diese Maddrax immer wieder zornig angesehen. Aruula erkannte, dass sie geweint hatte. Obwohl Liz Harper nur eine Illusion war, tat sie ihr fast ein wenig leid.
Eine Stunde später war der Polizist endlich gegangen, mit dem Hinweis, dass er sich telefonisch melden würde, wenn es noch Fragen gab.
Aruula atmete auf. Sie zwang sich zu einem Lächeln.
»Wie wäre es, wenn wir alle in der Küche einen Tee trinken und uns beruhigen? Es war eine aufregende Nacht.« Sie blickte zum zertrümmerten Fenster. Die Sonne ging bereits auf. Sie warf ihre Strahlen auf die Zypressen des nahen Waldes.
Liz verschränkte die Arme vor der Brust. Sie sah traurig aus. Ihre Wut schien verraucht zu sein. »Nein, danke. Ich habe gepackt, und ich fahre.« Sie sah Maddrax herausfordernd an. »Wirst du mit mir kommen?«
Aruula beeilte sich, all ihre mentale Kraft zu bündeln.
»Nein«, sagte Maddrax entschieden. Dann kratzte er sich verwirrt am Kopf.
»Das habe ich mir gedacht.« Liz stand auf. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging sie aus dem Raum. Ihre Sachen standen bereits im Flur, wie Aruula wusste.
Maddrax folgte ihr, und auch Aruula beeilte sich, die beiden nicht aus dem Blick zu verlieren. Sie versuchte Maddrax weiter zu beeinflussen, damit er tatsächlich blieb.
Wenige Minuten später war Liz Harper gefahren. Sie und Maddrax waren endlich allein.
Maddrax sah dem roten Caddy verwundert nach. »Das ist die seltsamste Reise, die ich je unternommen habe«, murmelte er.
»Lass uns einen Tee trinken.« Aruula lächelte ihn an.
Er nickte und folgte ihr in die Küche.
Aruula sah verwirrt zu, wie er einen weißen Kunststoffbehälter von einem stehenden weißen Unterteil zog, damit zum Wasserhahn lief, und ihn mit Wasser befüllte. Maddrax setzte den weißen Behälter zurück auf das Unterteil und drückte einen Knopf. Es begann leise zu zischen.
»Was tust du da?«
Er sah sie verwirrt an. »Wasser kochen. Du wolltest doch Tee trinken.«
»Äh, ja, natürlich.« Aruula beeilte sich, zwei Tassen aus einem Schrank zu holen.
Dabei sah sie zum Ofen hin. Sie musste diese Sache jetzt endlich hinter sich bringen!
Maddrax legte zwei Teebeutel in die Tassen. »Sonderbar«, murmelte er. »Manchmal habe ich das Gefühl, ich wüsste genau, was sich wo in diesem Haus befindet. Als wäre es mein Haus, nicht deins.«
»Es war eine lange Nacht«, sagte Aruula nur.
Er drehte sich zu ihr um. »Ja. Und dann dieses… dieses Geständnis. Aber ich… es ist wahr. Ich liebe dich, Aruula.«
Sie lächelte ihn noch wärmer an. Ihre Hand streifte seine Wange. »Ich weiß. Komm erst mal ein wenig zur Ruhe. Dir fehlt Schlaf. Wenn wir beide uns ausgeruht haben, können wir in Ruhe über alles reden.«
Maddrax goss den Tee ein. »Das ist doch alles Irrsinn. Ich studiere in New York! Wie soll da eine Beziehung zwischen uns funktionieren?«
»Ich kann mir meinen Wohnplatz aussuchen«, sagte sie leichthin.
Er wandte sich mit der Tasse in der Hand kopfschüttelnd zur Tür. »Das ist alles… verrückt.«
Aruula fuhr herum. Er durfte jetzt nicht gehen! »Maddrax!«
»Warum jetzt wieder so förmlich?«
»Matt«, verbesserte sich Aruula schnell. »Ich meine: Matt. Kannst du mir mit dem Ofen helfen? Ich bekomme die Klappe nicht auf.«
Maddrax kam hilfsbereit näher - und berührte den Ofen. Endlich spürte sie, wie das Material greifbar wurde. »Danke«, stieß sie erleichtert hervor. Jetzt durfte sie den Ofen nur nicht wieder loslassen!
Maddrax sah sie verwirrt an. »Die Klappe ist doch noch gar nicht offen!«
»Macht nichts. Geh ruhig eine Runde schlafen.«
Er runzelte die Stirn. »Warum hältst du den Ofen fest?«
»Ich… ich will mir nur die Hände wärmen.«
»Der Ofen ist doch gar nicht beheizt!«
»Restwärme«, log Aruula. Langsam wurde sie immer besser darin, sich Dinge auszudenken. »Ich habe ihn gestern noch angemacht. Die Wärme hält sich sehr lange.«
»Aha«, machte Matt mit einer hochgezogenen Augenbraue. »Du hast den Ofen angemacht? Wir haben Hochsommer! In Arizona!«
»Die Temperatur fällt hier nachts stark ab.«
Maddrax schüttelte den Kopf, stellte aber keine weiteren Fragen mehr. »Es ist wirklich verdammt spät. Oder besser, früh. Ist es denn okay, wenn ich mich noch mal hinlege? Oder sollen wir zuerst das Fenster abdichten?«
»Das können wir auch später noch machen. Leg dich ruhig hin. Ich ruhe mich auch erst mal aus.«
»Ist
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