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262 - Route 66

262 - Route 66

Titel: 262 - Route 66 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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dicht hinter ihr ging, die bewusstlose Liz auf den Armen.
    Bitte, Wudan, lass die Tür aufgehen und den Ofen da sein!
    Sie berührte die Klinke. Ihre Hand traf auf Widerstand. Mit klopfendem Herzen öffnete sie die Tür.
    »Leg Liz da drüben auf die Bank, gleich neben dem Kanonenofen«, sagte sie geistesgegenwärtig. »Der mit den beiden dicken Bleiplatten, du weißt schon.«
    Maddrax sah sie merkwürdig an, dann trat er ein, und zeitgleich erschien eine breite Sitzbank an einem Esstisch aus dunklem Holz. Er legte Liz vorsichtig auf der gepolsterten Bank ab.
    Aruula starrte auf den Ofen, der in der rechten Ecke neben der Bank stand. Ein großer Kanonenofen, mit zwei massiven Bleiplatten darauf. Fast genau wie auf dem Bild der Historikerin.
    Es hat geklappt!
    »Ja!« Sie sprang vor und umschlang Maddrax mit beiden Armen. Er ließ es mit einem verdutzten Gesichtsausdruck geschehen.
    »Aruula?«
    »Der Ofen!«, jubelte sie. Sie gab Maddrax einen Kuss. »Ich… äh, ich liebe diesen Ofen!«
    Maddrax runzelte die Stirn. »Was hast du nur ständig mit diesem alten Ding?«
    Aruula ließ ihn nicht los. »Wir können ihn anmachen. Liz braucht jetzt bestimmt Wärme, und…«
    Eine beißende Stimme unterbrach sie: »Liz würde jetzt zuerst gerne wissen, was hier überhaupt läuft! Warum küsst du meinen Freund ab?« Liz Harper hatte sich aufgesetzt. Ihre Augen blitzten.
    Maddrax fuhr zu ihr herum. »Liz, ich…«
    Aruula erkannte, dass das ihre Chance war, Liz endlich loszuwerden.
    Liz, ich habe dir etwas zu sagen , dachte sie mit geschlossenen Augen und versuchte sich so stark wie möglich zu konzentrieren.
    »Ich muss dir etwas sagen«, brachte Maddrax hervor. Er schwieg verblüfft und sah sich unbehaglich um.
    Ich habe mich in Aruula verliebt , dachte Aruula mit aller Gewalt. Sie spürte, wie ihre Beine zitterten. Die Anstrengung ließ sie schwindeln.
    »Ich… habe mich… in Aruula verliebt«, brachte Maddrax stockend hervor.
    »Was?« Liz stand zornig auf. Sie hielt sich das schmerzende Kinn. »Du hast was ?«
    Maddrax sah so verdutzt drein, als habe ein kalter Regenschauer ihn überrascht. »Nun ja«, murmelte er. »Es… es ist mir gerade eben erst klar geworden, und…«
    »Wie kannst du mir das antun? Erst vor wenigen Stunden hast du mir versichert, du liebst nur mich! Matthew Drax, das ist echt das Letzte!«
    Es klingelte an der Tür. »Wir sollten besser nachsehen«, warf Aruula ein. Das lief fast schon zu gut.
    Maddrax nickte dankbar. »Das ist sicher die Polizei. Liz, lass uns später in Ruhe darüber reden, ja?«
    »In Ruhe darüber reden?« Liz hatte ihre Hände zu Fäusten geballt. »Du sagst mir, dass du eine andere liebst, und erwartest, dass ich darüber in Ruhe mit dir rede ? Weißt du was? Fahr zur Hölle!« Liz rannte aus der Küche.
    Maddrax folgte ihr.
    »Nein!« Mit einem Sprung war Aruula beim Ofen und legte ihre Hand darauf. Im nächsten Moment stampfte sie frustriert mit dem Fuß auf. Es war wie mit dem Schrank und der Treppe: Ihre Finger glitten durch den Ofen hindurch. Maddrax hatte ihn noch nicht berührt oder sich nah genug bei ihm befunden.
    Sie hörte Clarices Stimme in ihrem Ohr. »Wie sieht es aus? Kannst du die Platten nach draußen bringen?«
    Aruula sah in die Richtung, in der der Beobachtungsraum sein musste. Sie schüttelte den Kopf. »Clarice, ich kann das Ding nicht anfassen!«
    »Uns läuft die Zeit davon.«
    »Ich weiß.« Aruulas Blick war düster.
     
    Matt öffnete dem Polizisten die Tür, während Liz nach oben ins Gästezimmer rauschte.
    Hoffentlich kann ich das mit ihr klären. Er war vollkommen durcheinander. Er liebte Aruula? Wann hatte er das denn festgestellt?
    Aber es stimmt. Vielleicht habe ich es gemerkt, als sie mich küsste. Wir gehören zusammen. Das, was uns verbindet, geht viel tiefer als meine Beziehung zu Liz.
    Er versuchte sich auf den breitschultrigen Polizisten vor der Tür zu konzentrieren. »Guten Abend, Officer. Gut, dass Sie so schnell gekommen sind.«
    »Guten Abend, Sir. Wir haben einen Telefonanruf erhalten, dass eine bereits gesuchte Biker-Gang hier ihr Unwesen treibt und randaliert. Wir haben vor dem Haus mehrere Männer festgenommen. Neun, um genau zu sein.«
    »Großartig! Kommen Sie am besten ins Wohnzimmer, dann kann ich gleich meine Aussage machen.«
    Der stämmige Polizist nickte gutmütig. »In Ordnung. Danke für Ihre Mitarbeit.«
    ***
    Aruula lief ungeduldig auf und ab. Maddrax und Liz unterhielten sich lange mit dem stämmigen Polizisten.

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