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2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

Titel: 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zurückgehalten, um euch Zeit zu geben, eure Situation zu verstehen. Uns liegt nicht daran, euch zu vernichten. Aber wir tun, was notwendig ist. Auch das muss dir inzwischen klar sein.«
    »Ein Jahr«, sagte Tormanac schließlich, nach langen Momenten des Schweigens. »Selbst wenn ich bereit dazu wäre, wäre das unmöglich. Ein Jahr ist zu kurz. Wenn das der Zeitraum ist, auf dem ihr besteht, und ihr andernfalls mit Gewalt eingreifen wollt, ist das nichts anderes als Genozid mit Ankündigung. Ihr wollt die Arkoniden vernichten und werdet im Anschluss die Naats in eurem Sinne lenken.«
    »Glaubst du, wenn wir das wollten, hätten wir solche Umstände nötig?« Spott lag in Chuvs Worten, aber er war nicht beißend, wenn auch nicht von der Gutmütigkeit, die er sonst gezeigt hatte. »Ein Jahr ist der Zeitraum, den wir auf der Basis unserer Informationen über euren technologischen Stand als notwendig errechnet haben. Solltet ihr etwa doch rückständiger sein, als wir dachten?«
    Tormanac musste seine Beherrschung erneut bemühen. Was der Richter verlangte, war schlichtweg unmöglich. Arkon aufgeben, das seit fünfzehn Jahrtausenden ihre Heimat war? Undenkbar.
    Aber wenn die Ausrottung aller Arkoniden im System der Preis war, den sie zahlen mussten, falls sie sich weigerten – war es das wert? Sie hatten ein ganzes Imperium, in das sie ausweichen konnten, Tausende Sternsysteme, auf die sie alleinigen Anspruch hatten. Die Liga Freier Terraner hatte vor wenigen Jahrzehnten ohne jegliche Vorwarnung ihre Zentralwelt verloren und den Schlag überlebt. Sollte das Kristallimperium schwächer sein?
    Nein.
    Es war möglich. Es würde auch nicht der Untergang des Imperiums sein. Man würde darüber hinwegkommen, vielleicht sogar ein neues Arkon gründen, irgendwo. Trotzdem – sie brauchten Zeit.
    »Es ist nicht nur eine Frage der Technologie«, sagte er. »Mag sein, dass wir Abermilliarden Leute in einem Jahr transportieren könnten. Aber es steckt viel mehr dahinter. Wir haben Wurzeln hier, die uralt sind. So etwas kappt man nicht einfach so. Man bricht nicht einfach seine Zelte ab und zieht weiter. Man muss Zeit haben, sich darauf einzustellen; auszusuchen, wohin man geht ... Andernfalls werden die Leute sich wehren, egal was ich befehle. Selbst so bin ich sicher, dass ein paar zurückbleiben werden, die lieber sterben, als die Heimat zu verlassen, in der sie aufgewachsen sind wie schon viele Generationen vor ihnen.«
    Der Richter seufzte. »Meinetwegen. Wie viel Zeit brauchst du? Drei Jahre? Fünf?«
    Unser Leben lang. Wir werden unser Leben lang brauchen, wenn wir keinen Weg finden, das zu verhindern ...
    »Fünf Jahre, mindestens. Und sollte es dann immer noch Probleme geben ...«
    »Es wird keine Probleme geben. Die Onryonen werden alles überwachen und dafür Sorge tragen, dass die Dinge ungestört über die Bühne gehen.«
    Chuv hob die gefalteten Hände und lehnte sie an sein Kinn, den Blick auf Tormanac gerichtet. »Sieh es als einen Aufbruch, Vizeimperator, als eine Chance. Ihr seid gefesselt von jahrtausendealter Geschichte, jahrtausendealter Tradition – ein Korsett, in dem man nur ersticken kann. Brecht die alten Regeln auf, dreht alles um und betrachtet es neu. Definiert euch neu. Findet heraus, wer ihr wirklich seid. Und wenn ihr das herausgefunden habt, wird die Geschichte freundlich sein zu dem Mann, der all das ermöglicht hat.«
    Tormanac kräuselte die Lippen. »Das ändert nichts daran, dass ich zu Lebzeiten der Verräter an meinem Volk sein werde, wenn ich solch einen Exodus anordne.«
    »Nein.« Chuv strich sein prächtiges, in vielerlei Farben schimmerndes Gewand glatt. »Du bist der Retter deines Volkes, weil du mit Besonnenheit agierst, anstatt auf die alten Kriegsknüppel zurückzugreifen. Deine Weitsichtigkeit wird sich schnell herumsprechen. Und wenn ihr ein neues Leben aufbaut, werden sie zu dir aufschauen als dem Mann, der da war und sie geführt hat. Sie werden dir ihr Vertrauen schenken, weil du die Zeichen der Zeit zu erkennen vermagst.«
    Jetzt war es an Tormanac, spöttisch zu lächeln. »Man wird Männer mit Tatkraft suchen, nicht alte Männer wie mich. Man wird mich mit der alten Zeit ablegen.«
    »Jung oder alt, gesund oder krank ...« Chuv löste die Finger voneinander und breitete die Arme aus. »Das alles macht wenig Unterschied, wenn einem die technischen und therapeutischen Möglichkeiten des Atopischen Tribunals zur Verfügung stehen.«
    In Tormanacs Bauch krampfte es.
    Warum

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