2721 – Der Paradieb
solcher Kandidat. Wie praktisch, dass die Unsterblichen alle zusammenhalten und es vorziehen, in ihrem exklusiven Zirkel unter sich zu bleiben!
Die Jagd ist in ein neues Stadium eingetreten – und wir, die vier Eroberer des Tamaron, sind bereit, zuzuschlagen mit allem, was wir haben.
Epilog (II)
Der Getriebene
4. September 1514 NGZ
Die Sonne war kaum aufgegangen, als Perry Rhodan über blendend weiße, makellos gepflegte Kiespfade auf das lotosblütenförmige Gebäude zuschritt.
Den Weg durch den Universitätspark und den anschließenden, langen unterirdischen Gang zwischen Medizinischer Fakultät und Startac-Schroeder-Klinik kannte er sehr gut. Oft hatte er Gucky besucht und war schweren Herzens von dessen Krankenbett geschieden.
Obwohl Rhodan sich schon seit dem 26. August wieder in Terrania aufhielt, hatte er aus Sicherheitsgründen Gucky noch nicht in der Klinik besucht, wie er auch das Haus in der Upper West Garnaru Road gemieden hatte. Nun aber war Gucky erwacht, und es kam zu ihrem ersten bewussten Wiedersehen seit jenen verhängnisvollen vier Sekunden.
Andessou Bouring hatte Rhodan über die tragischen Vorfälle in der Klinik informiert. Der Professor empfing ihn auch im Zentrum des stilisierten Blütenkelchs mit der spiegelnden Dachverglasung.
»Wie geht es Gucky?«, war Rhodans erste Frage.
»Das soll er dir selbst beantworten. Aus medizinischer Sicht würde ich sagen: den Umständen entsprechend relativ gut. Er ist noch weit von alter Frische entfernt, aber zumindest körperlich und emotional stabil. Ich bringe dich zu seinem Zimmer. Gucky freut sich sehr auf dich.«
*
Der Ilt saß im Halbdunkel. Sein Gesicht war verschattet. »Da bist du ja endlich«, piepste er, als Rhodan zu ihm trat. »Wurde auch Zeit.«
»Mir machst du nichts vor. Gib zu, dass du mir am liebsten in die Arme hüpfen würdest!«
Grinsend hob Gucky den Kopf. Kurz blitzte der einzige Nagezahn auf. »Na schön, du hast mich durchschaut. Eigentlich wollte ich noch ein Weilchen schmollen.«
»Ich konnte einfach nicht früher. Die jüngsten Geschehnisse in M dreizehn ...«
»Geschenkt. Hauptsache, du bist da. Willst du mit mir frühstücken? Es gibt Mohrrüben an Möhren mit Karotten und Rüebli.«
»Nein danke.«
»Alter Banause!« Guckys Fröhlichkeit wirkte ebenso aufgesetzt wie zuvor die Verhärmtheit. Seine Augen glänzten, jedoch nur schwach. »Eine Umarmung will ich aber wirklich lieber nicht riskieren. Schließlich war bei dir mal was mit Telepathie, wenn ich mich recht erinnere, und ich hätte ungern auch dich auf dem Gewissen.«
»Professor Bouring sagte mir, du hättest den Absorptionsdrang unter Kontrolle.«
Der Ilt schnaubte und zählte an den Fingern ab: »Drei Kontakte. Die ersten beiden letal, der dritte ...«
»Shadin Riocourt ist nichts passiert.«
»Obwohl sie selbst Psi-Talent besitzt und ich sie berührt habe. Ja. Immerhin. Aber dreiunddreißig Prozent bieten zu wenig Sicherheit. Zumal Shadin sich für den Kontakt mental gerüstet hatte. Die Sache gibt zu gewisser Hoffnung Anlass, trotzdem unternehme ich vorerst keine weiteren Experimente am lebenden Objekt.«
»Bouring meint, deine Untersuchungsergebnisse seien nicht übel.«
»Der hat schon viel gemeint. – Was führt dich zu mir? Ich kenne dich, so früh am Morgen kommst du nicht ohne konkreten Anlass.«
»Ich möchte dich abholen.«
»Was?« Der Mausbiber schwebte einen halben Meter in die Höhe, als hätte es ihn buchstäblich vom Sitz gerissen. »Das lassen die Eierköpfe zu?«
»Unter der Bedingung, dass du dich ambulant weiterbetreuen lässt. Sofern du selbst dich dazu bereit fühlst ... Ich hätte dir gern etwas länger Zeit zur Erholung gegönnt. Aber es könnte gut sein, dass ich schon sehr bald deine Hilfe brauche. Und deine neuen Fähigkeiten.«
»Ha! Ich bin nur ein Abklatsch meiner selbst.«
»Was von dir übrig ist«, sagte Perry Rhodan, »ist mir immer noch mehr als genug.«
ENDE
Wieder gerät die Erde zum Schauplatz einer Auseinandersetzung zwischen den Unsterblichen und ihren Gegnern. Guckys Erwachen und die Ankunft weiterer Zellaktivatorträger auf der einen sowie die Positionierung von Tamaron Vetris-Molauds machtvoller Mutantengruppe auf der anderen Seite lassen Schlimmes befürchten.
Michael Marcus Thurner bleibt mit seinem nächsten Roman auf der Erde und schildert die Jagd des Atopischen Tribunals und seiner Verbündeten. Der PERRY-RHODAN-Band erscheint als Nummer 2722 und trägt den
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