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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Der Hexer wird entlarvt
– 1 –
Vorboten des Unheils:
Was bewegt sich im Kraut?
    »Ich hab die Hölle satt!« sagte Micha. »Ich will hier raus!«
    Micha war der jüngste der Geschwister, aber nicht weniger mutig als Henri oder Tatjana. An Frechheit war ihm nur der schwarze Zwergpudel Loulou über. Doch auch der zeigte sich beunruhigt.
    Das Boot glitt 110 Meter tief durch die Höhlen von Midirac. Außer dem mürrischen Rudersmann und dem Geschwister-Trio mit dem Pudel saßen noch zwei Personen im Kahn: Henris Schulfreunde Gérard und Prosper. Von Gérard behaupteten die anderen, er trage einen Fußballkopf auf den Schultern – und als dessen Inhalt wiederum einen Fußball. Prosper hingegen war ein wandelndes Nervenbündel.
    »E-e-ehrlich«, murmelte er. »Ich wü-würd mich jetzt lieber sonnen!«
    Dabei gehörten die Höhlen von Midirac zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Europas. Der hünenhafte Bootsmann, der Ruder und Stange wie Spieß und Schwerter handhabte, ärgerte sich über den Pudel. In der Höhle »Zum Blumengarten der schimmernden Steine« wurde das Tierchen immer zappliger.
    Plötzlich schrie Micha: »Da, auf der Felskante! Ein Ungeheuer – ein Monster – eine Bestie!«
    Und er blieb noch dabei, ein Monster gesehen zu haben, als die Gruppe mit Loulou längst wieder im Freien war: »Ein riesiges Pelztier mit schillernden Teufelsaugen – und dreieckigen Ohren!«
    »Hübscher hast du's nicht?« spottete Gérard.
    »Ach, seid still! Egal, was es gewesen ist«, sagte Tatjana, die alle Tati nannten. »Der Dichter Rabelais schwärmt jedenfalls von dieser Gegend. Hier fühlt sich der beste Mann zu Haus, hat er gesagt, denn Götter reichen ihm die Speise und den Trank! Ich sehne mich nach einem Omelett mit Trüffeln und Walnuß-Eis.«
    »Eis?« Micha horchte auf. Auch die anderen vergaßen das Geheimnis der Höhle.
    »Trüffel ja, Omelett – nein!« rief Gérard eifrig. »In Midirac soll's die beste geträufelte Putensülze Frankreichs geben. oder, noch besser: in Asche gebackene Trüffel! Danach eine Lammkeule und Traubenkompott in Weißwein!«
    »Das ist was für abends!« meinte Henri. »Oder willst du mit 2 Promille Asche und Weißwein im Kopf die Autostraße entlangkurven?«
    »Wir kaufen uns im nächsten Ort was aus dem Laden«, schlug Prosper vor. Sein Rat wurde einstimmig angenommen. Und bald strampelten die fünf – Tati mit dem Pudel im Lenkradkorb vorweg – über die Nationalstraße, die »Route nationale«, Nummer 20 nach Norden .
    Hinter Massaret machten sie im Straßengraben Pause und verzehrten die in der Stadt gekauften Leckerbissen, tranken Limo aus kleinen Flaschen und berieten von neuem.
    »Es ist auffällig viel Polizei unterwegs!« warf Henri plötzlich ein. »Außerdem seh ich schon den dritten Kastenwagen, schneeweiß – mit grünem Dreieckszeichen: Forst-und Landwirtschaftsbehörde.«
    »Was hat das mit uns zu tun?« fragte Tati leichthin. »Wir sind eine Feriengruppe, alles andere geht uns nichts an! Jetzt strampeln wir nach Brossac am Atlantik. Unser Hauptgepäck ist längst dort. Also werden wir irgendwo übernachten und uns morgen früh samt unseren Rädern in die Eisenbahn verfrachten. Abends erwartet uns Superhirn in Brossac.«
    Superhirn, eigentlich Marcel, gehörte als sechster zu der Freundesgruppe. Seinen Spitznamen verdankte er seiner Blitzgescheitheit und Geistesgegenwart.
    Die Jungen hörten Tati kaum zu.
    »Guckt mal, wie Loulou am Straßenrand in Schreckstellung geht!« murmelte Gérard. »Dabei ist weit und breit kein Feind zu sehen.«
    »Und ich wundere mich über die beiden Hubschrauber, die über den Feldern kreisen, als suchten sie was!« sagte Micha.
    »Jetzt halten zwei Polizisten mit ihren schweren Krädern« rief Prosper, dessen Adamsapfel zu zucken begann. »Da seht – der eine stellt sein Motorrad ab und k-k-kommt auf uns zu.«
    Der junge Streifenbeamte lüftete den Sturzhelm und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Heiß heute«, begann er freundlich. »Na, ist alles in Ordnung?« Er trat gemächlich auf Loulou zu, der noch immer hustend im Kreise herumhopste. Doch plötzlich wandte er sich mit verzerrtem Gesicht um und brüllte seinen Kollegen herbei:
    »Robert! Robert! Komm mal her! Schnell!«
    Den Geschwistern und ihren Freunden befahl er:
    »Nehmt den Hund auf! Fragt nicht lange, sondern fahrt los! Und macht, daß ihr schleunigst von dieser Straße runterkommt! Haltet euch nach Westen!«
    »Das wollten wir sowieso!« sagte Tati

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