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2724 – Zeitzeuge der Zukunft

2724 – Zeitzeuge der Zukunft

Titel: 2724 – Zeitzeuge der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Landestützen gestiegen und ging gemächlich auf die Verwaltungsgebäude des Raumhafens zu.
    Bei jedem Schritt setzte sie einen mächtigen Stab voran, der noch um eine Handbreit größer war als sie selbst: Matan Addaru Dannoer, Richter des Atopischen Tribunals.
    »Es geht los«, murmelte Leccore und nickte Bloster Halayi zu.
    Leccore meinte zu spüren, wie die Wetterkontrolle die Regie übernahm, wie die meteorologischen Traktorfront- und Thermoprojektoren ihre fein aufeinander abgestimmten Tätigkeiten aufnahmen, wie die von OTHERWISE dirigierte Wettermaschinerie in Gang kam.
    Der Niesel hörte auf; der Duft des Feuers verflog in der Brise, die nun in Richtung Haggard-Wald blies – und damit auf das Schiff des Richters zu.
    Leccore stellte sich vor, wie der Ruß aufgewirbelt wurde, wie die Lawine kleiner und kleinster Module, von diesem sanften Wind getragen, auf das Schiff zurollte.
    Matan Addaru Dannoer hielt inne. Er stand etwa hundert Meter von der stielartigen Landestelze entfernt, den Stab neben sich auf den Boden gesetzt.
    Hatte er Verdacht geschöpft?
    Besonders beunruhigt wirkte er nicht.
    Offenbar nahm der Richter an, dass ihn hinreichend viele hochempfindliche Richtmikrofone ins Visier genommen hatten, denn ohne selbst irgendeine Vorkehrung getroffen zu haben und ohne die Stimme zu erheben, sprach er: »Ich habe etwas zu sagen.«
    Matan Addaru Dannoer machte eine Pause, da begann der Angriff. In einem Lidschlag fügten sich die zahllosen Komponenten, die der Wind nach der Choreografie von OTHERWISE in Formation gebracht hatte, zu kampffähigen Einheiten zusammen. Daumennagelgroße Vektorbomben entluden ihre Energien in Richtung des Atopen; handspannengroße autonome Waffen überschütteten Matan Addaru Dannoer mit Schauern von Paralyse- wie Thermostrahlen und Impulsfeuer.
    Der ultraharte Bodenbelag warf in der Hitze Blasen.
    Leccore sah die Schatten der TLD-Kampfjets über den Hafen gleiten. Sie waren hinter den Verwaltungsgebäuden aufgetaucht, warteten auf seinen Feuerbefehl.
    Der Richter winkte müde ab. Wieder ohne ein lautes Wort fragte er: »Sind wir fertig damit?«
    Bloster Halayi starte Leccore an, bleich und ratlos.
    Leccore schüttelte den Kopf. »Rückzug!«, befahl er. Er hatte nicht das Gefühl, dass die Zeit drängte. In den Jets saßen keine Menschen. Im Notfall würde die amtliche Darstellung lauten, dass er allein, Direktor Leccore, den Einsatz zu verantworten hatte.
    Inzwischen war er sicher, dass Richter Matan Addaru Dannoer kein Wort über dieses Attentat verlieren würde, niemanden zur Rechenschaft würde ziehen wollen.
    Wozu auch. Die Demütigung, die er Terra mit diesem Gleichmut zugefügt hatte, war kaum zu überbieten.
    Die Schatten der Jets verschwanden. Die Maschinen im Kampfgebiet zerbröckelten wieder; eine winzige Lawine aus schwarzen Flocken bewegte sich von Matan Addaru Dannoer und seinem Schiff fort.
    »Aufzeichnung läuft!«, meldete Bloster Halayi. Der Holoprojektor seines Ortungsgerätes zeigte ausschnittvergrößerte Bilder.
    In diesem Moment war es Leccore gleich, dass auch andere Menschen, die sich auf dem Balkon aufhielten, zusahen. Die meisten von ihnen würden so oder so eigene Mitschnitte angefertigt haben; die Journalisten, Gegenwartshistoriker und Xenotechniker unter ihnen in einer Qualität, die der eines TLD-Holorekorders in nichts nachstand.
    Leccore betrachtete die Aufzeichnung. Er konnte sehen, wie die winzigen Projektile und die sichtbar gemachten Energietreffer in den Leib des Richters einschlugen.
    Und wie aus dem Leib des Richters, immer dort, wo die Projektile und Schüsse wieder hätten austreten müssen, winzige nachtblaue Körner regneten.
    »Was ist das?«, flüsterte Halayi.
    »Er wirkt völlig entrückt«, überlegte Leccore laut.
    »Was macht er da? Und wie macht er es?«
    »Es könnte eine Verteidigungsapparatur sein, die im Prinzip wie unsere Paros-Schattenschirme arbeitet. Eine Teilentstofflichung, um sich für stoffliche wie energetische Einwirkungen unangreifbar zu machen.«
    »Ein Paros? Für eine einzelne Person?«
    »Bloster«, mahnte Leccore. »Stell dein andächtiges Staunen ein und werde wieder sachlich. Existieren die abgesonderten Körner noch?«
    Halayi starrte in den Monitor und nickte dann. »Haufenweise.«
    »Wir müssen uns einige davon beschaffen.«
    In diesem Moment sprach Matan Addaru Dannoer wieder.
    »Ich habe etwas zu sagen«, wiederholte er. »Und ich würde mich nach diesem Intermezzo über eure ungeteilte

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