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274 - Die dunkle Seite des Mondes

274 - Die dunkle Seite des Mondes

Titel: 274 - Die dunkle Seite des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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ihn zu gerne einmal ausprobiert.
    Er ließ den Blick durch die überfüllte Zentrale huschen. So weit er sehen konnte, waren alle da. Der Navigator Branos Ted Angelis saß auf seinem Sitz hinter dem Piloten und dem Kopiloten. Calora Stanton und Waltar Rejo Shang, die beiden anderen Mediziner, standen hinter Glenn Gerber, der an seiner Ortungskonsole saß. Die drei weiteren Techniker hielten sich etwas abseits auf, weil sich im Zentrum des Raums die drei Soldaten breitgemacht hatten. Da sie sich größtenteils im Trainingsraum aufhielten - und den Rest der Besatzung somit einer Freizeitaktivität beraubten - oder in ihren Kabinen herumlungerten, hatte Damon nicht einmal versucht, sich ihre Namen zu merken. Insgeheim nannte er sie Moe, Curly und Larry, sprach sie zuweilen sogar so an. Hätten sie gewusst, aus welcher Datei des CARTER-I-Archivs er sich die Namen ausgeliehen hatte, wären sie wohl weniger gleichmütig damit umgegangen. Vielleicht aber auch nicht. In dieser Hinsicht vermochte Damon sie etwas schwer einzuschätzen.
    In der Schwärze des Alls vor ihnen stand bereits groß der Erdmond. Darüber und um einiges kleiner sah er die Erde. Da sich die Sonne rechts von ihnen befand, erschien der Planet nicht kreisrund, sondern als blaue Kuppel. Irgendwo dort oben hielt sich Matthew Drax auf. Damon bedauerte, dass er ihn nie persönlich kennengelernt hatte. Zu gerne hätte er sich mit ihm über Stephen King, Cat Stevens und die drei Stooges unterhalten.
    Braxton setzte sich in den Pilotensessel. »Um die Situation noch einmal für alle zusammenzufassen: Nach wie vor ist es uns nicht gelungen, Kontakt mit der Mondstation aufzunehmen.«
    »Was nicht allzu sehr verwundert, wenn ihre Funkanlage defekt ist«, murmelte Ricard L. Pert.
    Samantha Gonzales schenkte ihm ein kurzes Lächeln dafür und Damon verspürte lächerlicherweise einen Stich der Eifersucht.
    »Haben Sie einen Oberflächenscan durchgeführt?«, fragte Waltar Rejo Shang. Seine Glatze spiegelte sich in der Mischung aus künstlichem und Sonnenlicht. Mit seinen Pigmentflecken erinnerte sein Schädel Damon an einen Planeten. Und genau wie ein Planet tat er sich auch manchmal auf und spuckte aus, was in ihm steckte. In Shangs Fall handelte es sich dabei aber nicht um Lava, sondern meistens um heiße Luft. »Bevor wir landen, sollten wir unbedingt sichergehen, dass die Station intakt ist.«
    »Danke für den Hinweis, Herr Shang«, entgegnete Braxton mit einer für ihn untypischen Geduld. »Natürlich haben wir einen Scan durchgeführt. Dreimal, um genau zu sein. Bei jeder unserer Mondumrundungen einmal. Jayson hat die Signale ausgewertet, mit den gespeicherten Daten verglichen und keinerlei Abweichungen gefunden. Mit anderen Worten: Die Station ist äußerlich unbeschädigt.«
    Jayson war die Bezeichnung, die die Besatzungen dem Bordcomputersystem JCN-4000 gegeben hatten, um ihm etwas mehr Persönlichkeit zu verleihen. Damon hingegen musste bei diesem Namen immer an einen wahnsinnigen Mörder mit einer Maske denken. Vielleicht hätte er die Archive der CARTER I doch nicht so genau studieren sollen.
    »Jayson hat den Landekurs berechnet, und wenn wir die derzeitige Umkreisung beendet haben, gehen wir in den Landeanflug über«, fuhr Braxton fort. »Wegen der Größe des Schiffs müssen wir etwas abseits der Station runtergehen, aber das sollte kein Problem sein. Auch wenn keine Funkverbindung zu unseren Leuten besteht, haben sie uns sicherlich längst bemerkt. Ich gehe also davon aus, dass sie uns einen Rover schicken werden.«
    Die nächsten Minuten vergingen schweigend. Die gesamte Besatzung starrte auf das bleiche Gesicht des Mondes. Was würde sie dort erwarten? Allzu einladend wirkte der Erdtrabant nicht.
    »Landeanflug eingeleitet«, erklang Jaysons geschlechtslose Stimme über den Lautsprecher.
    »Ich bekomme ein Signal herein«, meldete Glenn Gerber an der Ortungskonsole. Vierzehn Köpfe ruckten zu ihm. Achtundzwanzig Augen musterten ihn. »Das elektronische Signalfeuer«, ergänzte er nach einigen Sekunden.
    »Hervorragend!« Waltar Rejo Shang war die Erleichterung deutlich anzumerken. »Das ist doch ein gutes Zeichen, nicht wahr? Sie haben uns gesehen und nehmen nun auf diesem Weg Kontakt mit uns auf. Das beweist, dass es ihnen gut geht. Meinen Sie nicht auch?« Sein Blick wanderte über die Anwesenden und verfing sich schließlich an Damon, der den Fehler begangen hatte, nicht rechtzeitig wegzusehen.
    Das beweist genauso viel, als würdest du den

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